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0330 - Ein Mann wie Rhodan

Titel: 0330 - Ein Mann wie Rhodan
Autoren: Unbekannt
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Tagen im Sonnensystem eintreffen wird. Es kann natürlich zu Verzögerungen kommen. Wenn OLD MAN jedoch am dreißigsten Januar auftaucht, brauchen wir einen Perry Rhodan, oder die größte innenpolitische Katastrophe in der Geschichte des Solaren Imperiums wird Wirklichkeit."
    Bull spreizte abwehrend die Hände.
    „Allan", sagte er beschwichtigend. „Sie wissen, daß es unmöglich ist, diesen Mann innerhalb von ein paar Tagen auf seine Aufgabe vorzubereiten."
    „Als unmöglich möchte ich es nicht bezeichnen", sagte der Abwehrchef. „Zumindest ist es jedoch sehr unwahrscheinlich. Aber wir sollten die Chance, die sich uns bietet, auf jeden Fall nutzen."
    „Ich bin dagegen!" protestierte Mory. „Statt unsere Zeit mit der Ausbildung eines unfähigen Mannes zu vergeuden, sollten wir unsere Kräfte darauf konzentrieren, die Stabilität innerhalb des Systems zu erhalten."
    „Ich bitte Sie um Entschuldigung, Madam", sagte Mercant gelassen. „Ich glaube, daß Ihre Einwände zum Teil gefühlsbetont sind. Wir haben Verständnis dafür, aber Sie dürfen uns nicht verübeln wenn wir in erster Linie im Sinne Ihres verschwundenen Mannes handeln."
    Bull beobachtete, wie Mory sich auf die Unterlippe biß. Obwohl sie sehr blaß war und Schatten unter den Augen hatte, war sie für Bull noch immer der Inbegriff weiblicher Schönheit. Es tat ihm weh, sie so zu sehen, und er verwünschte die Kaltblütigkeit, mit der Mercant über ihre Gefühle sprach.
    „Wenn Sie im Sinne meines Mannes handeln wollen, dann dürfen Sie niemals zulassen, daß ein Mensch wie Heiko Anrath an die Stelle des Großadministrators tritt", sagte Mory.
    Sie verteidigt ihre Hoffnung, daß Perry im letzten Augenblick zurückkehren konnte, dachte Bull müde.
    Er wünschte, er hätte ihr helfen können, aber er wußte, daß er die Kluft, die ihn von dieser Frau trennte, nie überwinden konnte. Ihr Inneres würde stets für ihn verschlossen bleiben. Sie war zu stolz, um sich helfen zu lassen.
    „Vielleicht sollten wir diesem Anrath eine Chance geben", sagte Tifflor vorsichtig. „Wir sollten uns eingehend mit ihm beschäftigen. Vor allem sollten wir seine innere Bereitschaft testen. Er wird sich ändern, wenn er erkannt hat, wie wichtig er für die Menschheit sein kann."
    Bull unterdrückte ein Grinsen. Tifflor versuchte, einen Kompromiß zu finden. Er wollte nicht, daß sie gegen die Wünsche Morys handelten. Tifflor konnte es noch am ehesten gelingen, den Widerstand Morys zu brechen.
    „Sie wissen mehr über ihn als wir alle", sagte der Epsaler Osman Frent zu Mercant. Frent hatte nach Atlans Verschwinden den Oberbefehl über die USO übernommen. „Ist er intelligent genug, um das zu tun. was wir erwarten?"
    Mercant schlug seine Mappe auf und verteilte ein paar Schriftstücke.
    „Darin steht alles, was wir über Anrath wissen. '" Frent überflog die Aufzeichnungen.
    „Er ist nicht sehr intelligent", stellte er fest.
    „Er ist klug und fleißig", sagte Mercant. „In seinem Privatleben gibt es nichts, woran man Anstoß nehmen könnte."
    „Ich glaube nicht, daß sein Intelligenzquotient hoch genug ist", sagte Frent hartnäckig.
    „Er liegt nur wenig unter dem Ihren", erklärte Mercant höflich.
    Frent brummte überrascht, dann stieß er ein dröhnendes Lachen aus, in das die anderen dankbar einfielen.
    „Sie sind wohl entschlossen, diesen Mann zum Großadministrator zu machen?" meinte der USO-Admiral.
    „Ja", sagte Mercant, „das bin ich."
    „Hier steht, daß Heiko Anrath Spezialist für Hochleistungspumpen ist", sagte einer der anwesenden Wissenschaftler. „Wahrscheinlich verfügt er nicht über ein breites Wissen. Das macht Hypnoschulungen erforderlich. Dadurch verlieren wir wertvolle Zeit."
    Wieder griff Mercant nach seiner Mappe.
    „Ich habe einen Zeitplan ausgearbeitet. Bitte, sehen Sie sich die Aufstellung an. Sie können sehen, wie ich mir Anraths Ausbildung vorgestellt habe."
    Eine Weile blieb es still. Die Anwesenden waren mit der Lektüre des Zeitplans beschäftigt.
    Schließlich blickte Tifflor auf.
    „Wann soll Anrath schlafen?" wollte er wissen.
    Mercant achtete nicht auf den spöttischen Unterton in der Stimme des Solarmarschalls.
    „Möglichst wenig", erwiderte er trocken.
    „Anrath wird daran zerbrechen", sagte Tifflor ernst.
    „Das ist richtig", gab Mercant zu. „Um ehrlich zu bleiben: Anraths seelisches Gleichgewicht ist meine größte Sorge. Man kann nicht vorhersagen, wie dieser Mann reagieren wird, wenn er zum erstenmal
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