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033 - Die Frau aus Grab Nr. 13

033 - Die Frau aus Grab Nr. 13

Titel: 033 - Die Frau aus Grab Nr. 13
Autoren: Dämonenkiller
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gefressen.«
    »Gib jetzt endlich Ruhe, Alois!« fuhr ihn der Gendarm wütend an und drückte ihn in den Sessel zurück, als er sich erheben wollte.
    Dieter erinnerte sich fast schlagartig an seinen Namen. Manfred. Manfred Gruber … Grabner – oder so ähnlich.
    Der Wirt brachte den Kaffee. In diesem Moment ging die Tür auf. Der alte Gemeindediener trat an der Spitze von vier anderen Männern ein. Sie hatten nur Augen für Dieter und seine Frau – und es waren äußerst feindselige Blicke, die sie ihnen zuwarfen. Sie setzten sich zu den Kartenspielern an den Tisch und flüsterten mit ihnen. Jetzt würden sie bald alle wissen, wer er war. Wie würden sie reagieren?
    »Ich möchte Sie um eine Auskunft bitten«, sagte Dieter zu dem Wirt. »Wo kann ich den Bürgermeister erreichen?«
    »Um diese Zeit?« wunderte sich Engstier. »Was wollen Sie von ihm?«
    »Es ist persönlich – und sehr dringend.«
    Beim anderen Tisch entstand ein Poltern, als der Betrunkene auf die Beine kam. Dieter wußte sofort, daß Wiesinger ihm gesagt hatte, wer er war. Der Betrunkene kam torkelnd näher.
    »Du gehörst dazu!« grölte er. »Du hast sie befreit und ihr geholfen, die Kinder zu entführen. Wo sind sie? Sage uns, wo unsere Kinder sind, oder ich dreh dir den Hals um! Habt ihr sie dem Teufel geopfert? Gefressen? Ha?«
    Er holte mit der Faust aus, doch der Wirt fing den Schlag ab, drehte ihm den Arm auf den Rücken und führte den Tobenden ziemlich unsanft zur Tür.
    »Alois hat es ja nur gut gemeint«, sagte einer am Tisch. Er zitterte vor Erregung und konnte kaum sprechen. »Der ist Dieter …«
    »Dieter?« wiederholte der Wirt, ließ sich aber nicht daran hindern, den Randalierer auf die Straße zu werfen. »Welcher Dieter?«
    Er bekam keine Antwort.
    »Warum bist du gekommen?« wollte der Mann wissen, der vor unterdrückter Erregung zitterte. Er ballte die Hände zu Fäusten und brüllte: »Es ist doch kein Zufall, daß du gerade jetzt kommst. Was habt ihr mit meiner Tochter getan? Was ist mit Ursula? Wo ist sie?«
    Er stürzte sich unvermittelt auf Dieter und zog ihn am Rockkragen hoch. Elke begann hysterisch zu schreien und schlug mit ihren kleinen Fäusten auf ihn ein, doch der Mann merkte es kaum.
    Die Tür ging auf, und der Betrunkene steckte vorsichtig seinen Kopf herein. Als er sich unbeobachtete sah, trat er ein und rief: »Erinnert euch daran, daß sie schon immer eine Hexe war! Sie hat ihr Zweitgeborenes dem Teufel geopfert. Und jetzt holt sie sich eure Kinder. Und dieser Hurenbock und sein Flittchen sind auch mit dem Teufel im Bunde. Holt den Pfarrer! Er soll ihnen den Teufel austreiben!«
    Der junge Gendarm kam Dieter zu Hilfe und befreite ihn aus dem Griff des Mannes. Der hatte Dieter kaum losgelassen, da sank sein Kopf auf den Tisch, und er begann zu schluchzen.
    »Erinnerst du dich noch an mich, Dieter?« erkundigte sich der Gendarm. »Ich bin Manfred Graben. Wir waren mal gute Freunde.«
    »Waren?« fragte Dieter. »Was hat das alles zu bedeuten, Manfred? Warum würden mich die Leute am liebsten umbringen, seit sie wissen, wer ich bin?«
    »Komm fort von hier«, riet der Gendarm. »Ich bringe dich auf die Wachstube.«
    »Wieso auf die Wachstube?«
    »Es ist besser für dich«, sagte Manfred ausweichend. »Dort können wir in Ruhe alles klären.«
    Dieter trank schnell seinen Kaffee aus, nickte Elke auffordernd zu und half ihr in die Jacke.
    Als sie an den drohend dastehenden Männern vorbeikamen, fragte Dieter: »Was werft ihr mir vor, daß ihr mich so haßt?«
    »Verschwinde!« zischte der Ranzenwirt. »Wenn noch einmal etwas in Striga passiert und du bist noch da, Dieter, dann wirst du uns kennenlernen!«
    Der Gendarm machte beschwichtigende Handbewegungen und führte die beiden schnell aus dem Lokal. Er ließ ihnen den Vortritt und atmete auf, als er endlich im Freien war.
    Es hatte zu schneien aufgehört. Dieter sah in den dunklen Hauseingängen Gestalten und war sicher, daß er von ihnen beobachtet wurde. Seine Ankunft mußte sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen haben.
    »Willst du mir nicht endlich sagen, was das alles zu bedeuten hat, Manfred?« Dieter hatte den Arm um seine zitternde Frau gelegt und drückte sie fest an sich. »Als ich vor einer Stunde eintraf, war mir das Dorf so vertraut, als hätte ich es erst gestern verlassen. Nichts schien sich verändert zu haben. Aber jetzt sind mir die Leute auf einmal fremd. Sie sind nicht freundlich, wie ich sie in Erinnerung hatte, sondern sie kommen mir
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