Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0329 - Der Ghoul, der meinen Tod bestellte

0329 - Der Ghoul, der meinen Tod bestellte

Titel: 0329 - Der Ghoul, der meinen Tod bestellte
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Eine schlaflose Nacht verbracht und nur überlegt, ob es richtig war, was er sich vorgenommen hatte. Aber es gab keine andere Möglichkeit. Niemand würde ihm helfen. Die Killer, die er kannte, standen samt und sonders in Costellos Diensten. Wenn er einen von ihnen engagierte, würde Costello ihn liquidieren lassen. So gut kannte er den Mafioso immerhin, der seine Rechnungen stets mit Blei bezahlte.
    Also musste er es selbst machen!
    Gurny besaß zwar nicht die guten Beziehungen wie Logan Costello, dennoch war es ihm gelungen, herauszubekommen, wie er an den Geisterjäger herankommen konnte.
    In London befand sich Sinclair tatsächlich nicht. Er war noch unterwegs, hieß es.
    Gurny hatte sich nach dem Ziel erkundigt, aber keine Antwort bekommen. Auf jeden Fall musste es weiter wegliegen, denn Sinclair kam nicht mit dem Wagen, sondern mit dem Flugzeug.
    Also wurde Heathrow zu seinem zweiten Wohnsitz. Und hier kannte er einen Mann vom Zoll, der ihm verpflichtet war. Der Knabe wettete gern, hatte verloren und stand bei Gurny in der Kreide. Es waren 1200 Pfund, die der Beamte zu zahlen hatte.
    Täglich wurden es durch die Wucherzinsen mehr, so dass der Mann in eine schreckliche Zwickmühle geriet. Seine Familie durfte davon nichts wissen.
    Ed Gurny sprach ihn an.
    Und er wurde schnell einig. 1200 Pfund wollte Gurny sich den Spaß kosten lassen, wenn er herausbekam, wann der Geisterjäger John Sinclair in London eintraf.
    Der Mann vom Zoll schaffte es tatsächlich, dies herauszufinden. Er benachrichtigte Ed Gurny sofort, der den Schuldschein zerriss und dem Mann Schreckliches androhte, wenn dieser ihn belogen hatte.
    »Nein, nein, das habe ich nicht.«
    So wartete Gurny. Er hatte den inneren Sicherheitsring des Flughafens nicht betreten. Aus diesem Grunde war es nicht besonders riskant, eine Waffe bei sich zu tragen. Den Schalldämpfer behielt er aufgeschraubt. Die Schüsse würden im allgemeinen Trubel sowieso nicht zu hören sein.
    Eigentlich hat dieser Sinclair ja keine Chance, dachte Gurny und lächelte zufrieden…
    ***
    Da wir es nicht eilig hatten, ließen wir anderen den Vortritt und stiegen als letzte aus.
    Die Stewardess verabschiedete uns mit einem freundlichen Lächeln und einem ebensolchen Nicken.
    »Beehren Sie unsere Linie bald wieder«, erklärte sie.
    »Wenn Sie dabei sind, immer«, erwiderte ich.
    »Und mein Mann auch.«
    »Wieso?«
    »Er ist der Kapitän.«
    Suko lachte noch über mein dummes Gesicht, als wir bereits die Uniformen der Zollbeamten sahen. »Reingefallen, John, reingefallen. Du bist eben kein Frauentyp.«
    »Das kannst du nicht sagen.«
    »Wieso nicht?«
    »Ich komme eben immer zu spät.«
    »So kann man es auch ausdrücken, wirklich. Und eitel bist du erst recht nicht, wie?«
    »Weshalb sollte ich?«
    Suko winkte ab. »Schon gut, Alter.« Kontrolliert wurden wir nicht.
    Wir waren in gewisser Hinsicht keine normalen Fluggäste.
    Beim Dienstvorgesetzten der kontrollierenden Zollbeamten erkundigte ich mich, ob eine Nachricht für uns vorläge.
    »Nein, Sir, keine Meldung.«
    »Danke.«
    Wir gingen. Auf Heathrow herrscht immer Betrieb. An Wochenenden manchmal sogar noch mehr, wenn die Reisegruppen abfliegen und ankommen. Gedränge, Geschiebe, Stimmenwirrwarr, Abschied, Tränen, Wiedersehen, dann Tränen der Freude – alles kam hier zusammen.
    Da wir es nicht eilig hatten, ließen wir uns Zeit. Es war früher Nachmittag. Beide wollten wir noch im Büro vorbeischauen und dann nach Hause fahren.
    Shao wartete sicherlich sehnsüchtig auf ihren Freund. Auf mich wartete eine muffig riechende Wohnung, in der in den letzten Tagen nicht gelüftet worden war.
    Der Bentley parkte in der Garage, abgeholt wurden wir auch nicht, so waren wir praktisch gezwungen, ein Taxi zu nehmen. Eine ziemlich weite Strecke bis zum Yard, aber das ging auf Spesen.
    Ich dachte wirklich an keine Gefahr, als wir uns einem der großen Ausgänge näherten. Zwischen all den Menschen fühlte ich mich zwar nicht gerade wohl, aber besser als auf einem einsamen Friedhof mitten in der Nacht zu stehen, umkreist von Zombies.
    Suko ging einen halben Schritt hinter mir. Rechts von uns befanden sich die Filialen der Fluggesellschaften. Fast alle internationalen waren vertreten.
    Vor den meisten Schaltern standen Menschen und erkundigten sich nach irgendwelchen Dingen. Eine Durchsage löste die andere ab. Links von uns stiegen Rolltreppen wie fahrende Leitern aus Metall in die Höhe. Von vorn kam ein Mann in heller Kleidung auf uns zu.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher