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0329 - Der Ghoul, der meinen Tod bestellte

0329 - Der Ghoul, der meinen Tod bestellte

Titel: 0329 - Der Ghoul, der meinen Tod bestellte
Autoren: Jason Dark
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nicht verhindert. Vielleicht nicht gekonnt oder nicht gewollt. Ich wusste es nicht. Auf jeden Fall hatten wir es geschafft und waren der Insel entkommen.
    Am anderen Tag hatten wir sie wieder betreten. Diesmal mit Verstärkung. Eine Mannschaft Soldaten befand sich an unserer Seite, ausgerüstet mit Flammenwerfern und schweren Waffen.
    Wir hatten keine Werwölfe mehr gefunden. Auch nicht zwischen den hohen Felsen, die ebenfalls abgesucht worden waren. So waren wir dann wieder zurückgeflogen, um von der Hauptinsel mit einer Militärmaschine in Richtung London zu starten.
    Es hatte dennoch eine weitere Zwischenlandung gegeben, denn ein General wünschte unbedingt einen persönlichen Bericht, den Suko und ich ihm gaben. Wir sahen ihm an, dass er uns am liebsten eingesperrt hätte, aber dank meines Sonderausweises konnte ich ihn ein wenig in die Schranken weisen und ihm auch klarmachen, dass wir mit dem Tod der Männer nichts zu tun hatten. An die Wesen, die wir gesehen und gegen die wir gekämpft hatten, wollte er sowieso nicht glauben. Er versprach mir ein Nachspiel.
    Das konnte er haben.
    Mit einer normalen Linienmaschine flogen wir in Richtung Süden und damit auch in wärmere Gefilde, denn auf den Orkney’s war es doch ziemlich kalt gewesen. Dort kam der Sommer spät und war nur sehr kurz.
    Suko hatte seine Beine, so gut es möglich war, ausgestreckt und hielt die Augen geschlossen. Ich konnte nicht schlafen, starrte auf die Rückenlehne des Vordersitzes und ließ meine Gedanken um das Problem der Morgana Layton kreisen.
    Ich war fest davon überzeugt, dass etwas auf uns zukam. Nicht sofort, sondern später. Bestimmt fand sich eine Verbindung zwischen der uralten Werwolf-Magie und den Grossen Alten. Morgana hatte dieser Magie widerstehen können. Ich sah in ihr so etwas wie den Schlüssel zum Sieg über die Urdämonen.
    Fenris hatte eingegriffen und sie geholt. Der Götterwolf war mein Gegner, denn er stand auf der Seite einer weiteren Feindin. Der Werwölfin Lupina, die zusammen mit Fenris einen Sohn gehabt hatte, der aber umgekommen war.
    Lupina war verschollen. Irgendwo in der tiefsten Vergangenheit.
    Man konnte sie praktisch als einen Rest der ehemaligen Mordliga bezeichnen.
    Die Stewardess kam. Ihr Lächeln war so freundlich, dass ich der Einladung zu einem Whisky einfach nicht widerstehen konnte.
    »Mit Eis?« fragte das schwarzhaarige Wesen, das mich ein wenig an Glenda Perkins, meine Sekretärin, erinnerte.
    Ich winkte ab. »Um Himmels willen. Ich möchte mir nicht den guten Whisky verderben.«
    Aus dem Lächeln wurde ein Lachen. »Sie sind ein Genießer, Sir.«
    »In jeder Beziehung.«
    Nach dieser Antwort wurde die Stewardess ein wenig rot. Dann reichte sie mir das Glas.
    Ich trank in kleinen Schlucken. Der Alkohol rann die Kehle hinab und verbreitete im Magen ein warmes Gefühl. Die Stewardess ging weiter, ich hörte Suko sprechen.
    »Wieso bist du ein Genießer in jeder Beziehung?«
    »Das möchtest du wohl gern wissen, wie?«
    »Sonst hätte ich nicht gefragt.«
    »Sage ich aber nicht.«
    »Feigling.«
    »Bin ich auch.«
    »Ich könnte die Kleine mal über dich aufklären, wie du wirklich bist. Dann würde sie dir Schlaftabletten in den Whisky schütten.«
    »Sei ruhig, schlaf weiter und störe erwachsene Menschen nicht«, erklärte ich.
    »Wenn du das sagst, bitte.« Suko hob die Schultern, machte die Augen zu und schlief auf der Stelle ein. Ich bewunderte das. So gute Nerven besaß ich nicht.
    Ich nuckelte an meinem Whisky schaute mal aus dem Fenster und sah Wolkenfetzen vorbeihuschen. Es fiel mir schwer, die Gedanken vom letzten Fall zu lösen. Ich beschäftigte mich wieder mit der Zukunft und fragte mich, was in London wohl auf uns warten würde.
    Bisher hatten wir kaum Ruhe bekommen. Es gab keinen Grund, daran etwas zu ändern. Irgendwann schlief ich dennoch ein und wurde erst wach, als die Maschine kurz vor der Landung stand.
    Die Bewegungen kannte ich im Schlaf. Anschnallen, das Rauchen einstellen, das Vorbereiten auf die Landung. Dann kam das drückende Gefühl in der Magengegend…
    Unter uns lag bereits der Flughafen. Ein gewaltiger Komplex, eine Stadt für sich, in der man sich schon verlaufen konnte, wenn man sie nicht kannte.
    Wir fielen der Landebahn entgegen. Der Pilot war ein alter Routinier. Er setzte die Maschine sicher auf und ließ sie allmählich ausrollen.
    Ich atmete auf. London hatte uns wieder. An eine Gefahr dachte ich nicht im geringsten…
    ***
    Er hatte lange gezögert.
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