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0329 - Astaroths Höllenbote

0329 - Astaroths Höllenbote

Titel: 0329 - Astaroths Höllenbote
Autoren: Rolf Michael
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Schnabel eines Geiers und zwei kurze, leicht gekrümmte Hörner in dem hohen, mit schütterem schwarzen Haar bedeckten Schädel.
    »Ich bin Uromis !« stellte sich die Teufelsgestalt vor. »In der Hölle unterstehe ich dem mächtigen Herzog Astaroth , dessen Erzkanzler zu sein ich die Ehre habe. Auf meinen Befehl gehorchen zehn Legionen verdammter Geister!«
    Aus Mondegas Mund kam ein angstvolles Krächzen. Es kroch in seinen Schreibtischsessel zusammen. Seine Lippen bebten. Er wollte ein Gebet formen. Doch sein Kopf war leer und er fand nicht die rechten Worte. Nur namenloses Grauen vor einer Macht, die er gerufen hatte, kroch wie eiskaltes Gletscherwasser durch seine Glieder.
    »Ich denke, daß Sie nun überzeugt sind, daß ich Ihnen nichts vormache!« erklärte Uromis. »Sehen Sie hierher und erkennen Sie das Siegel Astaroths, das mich legitimiert, in seinem Auftrage und im Auftrage der Hölle einen Seelenpakt abzuschließen!« Er streckte seine dürre Hand vor und Mondega erkannte an den Fingern deren Nägel so lang und spitz wie die Krallen eines Leoparden waren, den goldenen Ring mit dem eigenartigen Symbol.
    Das Höllen-Siegel des Astaroth…
    ***
    »Ich denke, diese kleine Demonstration dürfte genügen, um Ihren Glauben wieder zu festigen!« bemerkte Uromis satirisch, nachdem er seine menschliche Tarnexistenz wieder angenommen hatte. »Zumindestens den Glauben an die Existenz des Teufels. Sollte sie allerdings auch Ihren Glauben an Gott erneuert haben, dann hat die Demonstration bedauerlicherweise ihren Zweck verfehlt!«
    »Reden Sie!« forderte Carlos Mondega gepreßt, nachdem er den Rest des Whiskys in einem Zug ausgetrunken hatte, um seine flatternden Nerven zu beruhigen. Auf Geheiß des Höllensohnes vervielfältigte sich der letzte Tropfen so, daß die Flasche einen Atemzug später wieder voll war. Uromis wußte genau, daß der Mensch ihm gegenüber labil war und weiter trinken würde. Ob er den Höllenpakt nüchtern oder betrunken unterschrieb, war völlig egal – wichtig war nur, daß er es mit seinem Blut tat. Die Gefolgsleute der Hölle konnten ihre »Geschäfte« mit allen gemeinen Raffinessen abschließen. Uromis erkannte, daß sein »Kunde« nur genug trinken mußte, um leichtsinnig zu werden. Wenn ein Teufel lächeln kann, dann lächelte der Erzkanzler des Astaroth. Der Alkohol hatte schon immer dafür gesorgt, daß der Teufel Siege davontrug.
    »Wir wollen Ihre Seele, Carlos Mondega!« erklärte Uromis geschäftsmäßig. »Sie haben uns Ihre Seele angeboten, wenn Ihr nächster Film erfolgreich wird. Nach welchen Maßstäben messen Sie es, wenn ich fragen darf?«
    »Daß er einen Oscar für die Regie bekommt!« Mondega beschloß, mehr als hoch zu pokern. Er drehte meistens Actionfilme oder Fantasy-Streifen – und die wurden von der Akademie, von der man die begehrte Trophäe vergab, überhaupt nicht beachtet.
    »Kein Problem!« sagte Uromis leichthin. »Wenn aus unserem Geschäft was wird, drehen wir einen höllisch guten Film, bei dem der Teufel los ist. Da kommen die Leute gar nicht umhin, als ihm einen Preis zu geben. Ich denke, mit der Rückzahlung beginnen wir dann am Tage nach der Oscar-Verleihung.«
    »Und wie stellen Sie sich eine Zusammenarbeit vor?« wollte Mondega wissen.
    »Für einen Film benötigt man Geld!« machte Uromis sein Angebot. »Davon besitzt die Hölle genug. Einige Schätze, die bisher noch nicht gefunden wurden, müssen an den richtigen Mann gebracht werden, und die Sache steht!«
    »Da unterschätzen Sie aber gewaltig die amerikanische Finanzbehörde!« lachte Mondega. »Die wollen jeden Dollar belegt haben, der aus dem Ausland kommt!«
    »Ich denke, das können Sie uns überlassen!« grinste Uromis. »Wir sorgen schon dafür, daß nicht mit goldenen Dreifüßen und Silbertalenten aus der römischen Kaiserzeit sowie spanischen Golddublonen, sondern in amerikanischen Dollars gezahlt wird. Wir haben überall unsere wirtschaftlichen Unternehmungen, durch die wir Gelder dieser Art fließen lassen und es auf diese Weise ›waschen‹. Vielleicht kommen wir auch noch mit einigen ausländischen Unternehmungen ins Geschäft, die bereits derzeit Gelder in unseren Unternehmungen expandieren, um sich im eigenen Land Steuervorteile zu verschaffen. Der Teufel weiß, wie so was gemacht wird – und wie man es umgeht. Keine Sorge, Mister Mondega. Das Geld für Ihren nächsten Film kommt ganz legal!«
    »Die Statisten… und die Kulissen!« stieß der Regisseur hervor.
    »Das
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