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0328 - Die Flotte der gläsernen Särge

Titel: 0328 - Die Flotte der gläsernen Särge
Autoren: Unbekannt
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hatte die gesamte Besatzung enttäuscht. Sämtliche Sabotageakte an Maschinen und Einrichtungen der CREST IV waren nur ein Ablenkungsmanöver gewesen. Während er den Anschein erweckt hatte, die CREST IV vernichten zu wollen, hatte der Fremde die Trinkwasservorräte verseucht.
    Damit hatte er mehr erreicht, als wenn er noch tagelang weitere Anschläge verübt hätte.
    Unmittelbar nach Bekanntgabe der schrecklichen Nachricht wurde es still innerhalb des großen Schiffes.
    Fünftausend Raumfahrer waren ohne Trinkwasser.
    Und schon erhob sich die Frage, wie es um die Nahrungsmittelvorräte bestellt war.
     
    10.
     
    Atlan streckte einen Arm aus und hielt Roi Danton mit der flachen Hand fest.
    „Lassen Sie ihn jetzt", sagte er sanft. „Gehen Sie Jetzt nicht zu ihm."
    Aber ich bin sein Sohn! protestierten Rois Augen. Ich habe das Recht, zu ihm zu gehen.
    Der Arkonide verstand den Blick, und er wußte, daß Danton seine Gedanken nur deshalb nicht laut aussprach, weil er nicht wollte, daß jemand von den Offizieren erfuhr, wer der Freihändlerkönig in Wirklichkeit war.
    „Es gibt Augenblicke, in denen ein Mann allein sein muß", sagte Atlan. „Wir dürfen ihn nicht stören."
    „Aber er ist... verzweifelt!" stieß Danton hervor.
    Atlan betrachtete ihn gelassen.
    „Woher wissen Sie das?"
    Roi wandte sich irritiert ab. Vielleicht, dachte er, wußte dieser Arkonide mehr über Rhodan als er, der Sohn des Großadministrators. Trotzdem konnte Roi nicht verhindern, daß seine Blicke immer wieder sorgenvoll zu dem einsamen Mann im Kontrollsessel zurückkehrten.
    Perry Rhodan saß ruhig da. Man hätte glauben können, er wäre eingeschlafen. Danton war jedoch sicher, daß sein Vater nicht schlief. Er dachte wahrscheinlich angestrengt nach.
    Vielleicht brauchen wir alle diese Pause, dachte Danton.
    Er beobachtete Atlan. Der Arkonide hatte die Arme über der Brust verschränkt und stand vor den Kontrollen. Nur ein Mann, der über eine zehntausendjährige Erfahrung verfügte, konnte in einem solchen Augenblick gelassen bleiben. Roi versuchte die Wege zu erkennen, die Atlans Gedanken nahmen aber er ahnte, daß ihm Gefühle und Überlegungen dieses Mannes immer fremd bleiben mußten.
    Danton fühlte, wie diese fast stoische Ruhe des Lordadmirals auf ihn übergriff, und er war dankbar dafür. Er entspannte sich und richtete seine Aufmerksamkeit auch auf die anderen Männer in der Zentrale.
    Sie standen einzeln und in Gruppen in der Zentrale und warteten.
    Sie warteten und schwiegen. Sie alle akzeptierten, daß Rhodan ruhig dort vorn saß und überlegte.
    Plötzlich schwang Rhodan mit dem Sessel herum und stand auf.
    „Wir gehen so vor, wie ich es jetzt mit Ihnen bespreche", sagte er. Seine Stimme schien übermäßig laut zu klingen, aber das lag wahrscheinlich daran daß es innerhalb der Zentrale ungewöhnlich ruhig war.
    „Dr. Artur, Sie und Ihre Ärzte lassen nichts unversucht, um innerhalb kürzester Zeit ein Gegenmittel zu finden, mit dessen Hilfe wir den Tod von weiteren Männern vermeiden können. Es könnte nämlich dazu kommen, daß wir auf das vergiftete Wasser angewiesen sind."
    „Ich bitte Sie, die Toten zur Obduktion freizugeben", sagte Dr. Artur. „Wir müssen wahrscheinlich einige dieser Männer genau untersuchen, um festzustellen, wie das Gift wirkt."
    Rhodan nickte.
    „Ich sehe die Notwendigkeit dieser Arbeit ein", sagte er. „Versäumen Sie nicht, in den Labors Versuche mit dem vergifteten Wasser zu machen. Ich werde dafür sorgen, daß alle verfügbaren Versuchstiere für Sie bereitgestellt werden."
    Arturs Augenlider schienen zu zucken.
    „Es steht fest, daß dieses unheimliche Gift selbst in allergeringsten Dosen absolut tödlich ist", sagte er. „Außerdem sind wir uns darin einig, daß es sich um organische Ausscheidungsstoffe des Zwerges handelt. Sie kennen mich alle gut genug, um zu wissen, daß ich weder optimistisch noch pessimistisch veranlagt bin. Ich will die Dinge bei ihrem Namen nennen." Er hob seine Stimme. „Es besteht wenig Aussicht, daß wir schnell genug ein Gegengift finden Wahrscheinlich... ja, ich muß es Ihnen sagen...
    gibt es überhaupt kein Mittel, um den Tod nach Genuß des vergifteten Wassers zu verhindern. Das wäre im Augenblick alles. Wenn Sie damit einverstanden sind, ziehe ich mich jetzt zurück. Die Arbeit wartet."
    Die Blicke der Männer folgten dem hageren Arzt, als er die Zentrale verließ. Wenn ein Könner wie Dr. Artur sagte, daß es wahrscheinlich kein Gegenmittel
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