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0328 - Die Flotte der gläsernen Särge

Titel: 0328 - Die Flotte der gläsernen Särge
Autoren: Unbekannt
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im Linearraum, Hunderte von Lichtjahren von den zweitausend fliegenden Särgen entfernt. Das mächtige Rauschen der fremdartigen Musik war verstummt, Bis auf jene Töne, die aus dem Sarg im Hangar kamen.
    „Ich fürchte, wir werden keinen Verschlußmechanismus finden, Grandseigneur", bemerkte Roi Danton. Seine Hände glitten über die Außenfläche des Behälters. „Nirgends ist eine Stelle zu entdecken, die Ähnlichkeit mit einem Schloß hat. Wahrscheinlich werden wir früher oder später den Sarg doch gewaltsam öffnen müssen."
    „Vielleicht läßt er sich nur von ihnen öffnen", meinte Atlan.
    Rhodan lächelte.
    „Dann wäre er eine Fehlkonstruktion, denn wie soll das tote Wesen den Mechanismus betätigen?"
    Atlan trat dicht an den Flugkörper heran. Er deutete auf die gut sichtbaren Instrumente.
    „Wir können annehmen, daß der Antrieb innerhalb der Kugel am Ende des Behälters untergebracht ist. Wozu dienen dann diese Instrumente? Es sind nirgends Schalter oder Knöpfe zu erkennen, die darauf schließen lassen, daß der Zwerg sie bedienen soll. Die gesamte Anlage scheint vollautomatisch zu funktionieren. Sie hat einen bestimmten Zweck zu erfüllen, der wahrscheinlich nichts mit dem Antrieb zu tun hat." Atlan machte eine kurze Pause, um den anderen Gelegenheit zu geben, über diese Worte nachzudenken. Dann fuhr er fort: „Das tote Wesen liegt inmitten der Instrumente. Obwohl nirgends Anschlüsse zu sehen sind, die in den Körper des Zwerges führen, können wir annehmen, daß diese Geräte etwas mit dem Toten zu tun haben."
    „Du bist mißtrauisch", stellte Rhodan fest.
    „Ja", gab Atlan zu. „Die Geschichte vom Fall Trojas haftet noch fest in meinem Gedächtnis. Ich hoffe, daß wir kein modernes trojanisches Pferd in die CREST IV gebracht haben."
    „Aber der Zwerg ist tot", sagte Marshall.
    Atlan hob die Schultern.
    „Dieses Wesen soll vielleicht von der eigentlichen Gefahr ablenken", sagte er.
    Drave Hegmar hatte den Sarg inzwischen einmal umrundet. Auf der anderen Seite des Behälters stand Swendar Rietzel. Der Chef der Korvettenschleusen hatte die Arme über die Brust verschränkt und blickte gedankenverloren auf den Sarg. Als Hegmar neben ihm stehenblieb, schaute er auf. Die Stimmen der anderen Männer drangen zu ihnen herüber.
    „Nun, Major?" Rietzels Stimme klang rauh. „Was halten Sie davon?"
    „Es sieht alles sehr harmlos aus", sagte Hegmar. „Trotzdem wäre ich erleichtert, wenn der Chef sich entschließen könnte, das Ding in den Weltraum zu werfen, ohne es zu öffnen."
    „Die Urinstinkte des Menschen", murmelte Rietzel. „Sie sind noch immer wach."
    „Sie geben nichts auf Ahnungen?"
    „Überhaupt nichts!" Rietzel grinste. „Als Techno-Offizier kann ich mir das nicht erlauben. Meine Ahnung sagt mir manchmal, daß ich diese oder jene angeschossene Korvette nicht sicher in den Hangar bekomme, doch dann bleibt mir keine andere Wahl, als das Manöver sicher durchzuführen."
    „Sie sind noch sehr jung", meinte Hegmar. „In Ihrem Alter habe ich ebenfalls die sogenannten inneren Stimmen ignoriert."
    Hegmar ging weiter. Auf der anderen Seite des Sarges war eine Diskussion im Gang, ob man den Deckel durchbohren sollte.
    „Wir brauchen die Maschine nicht zu holen", sagte Roi Danton. „Ich würde eine Wette abschließen, daß dieses Material widerstandsfähig genug ist, um jedem Bohrer standzuhalten."
    „Es gibt eine andere Möglichkeit", sagte Atlan. „Wir sprengen die Kugel auf, in der sich vermutlich der Antrieb befindet. Von dort aus kommen wir leicht an den Sarg heran."
    „Da es eine Möglichkeit gibt, den Sarg gewaltlos zu ö ffnen, werden wir sie finden", sagte Rhodan.
    „Ich möchte nicht, daß der Behälter oder die Kugel beschädigt werden. Überlassen wir es den Wissenschaftlern, den Sarg zu öffnen. Ich werde Dr. Jean Beriot und sein Team in den Hangar schicken."
    „Das hat mir gerade noch gefehlt", murmelte Swendar Rietzel kaum hörbar. „Wenn diese Burschen sich hier herumtreiben, werde ich mir in meinem eigenen Hangar wie ein Fremder vorkommen" murmelte er.
    Nur Hegmar hatte diese Mißfallenskundgebung vernommen, und er reagierte nicht darauf, weil er Rietzel genau kannte.
    „Bevor Sie den Chefphysiker benachrichtigen, hätte ich gern noch einen Versuch gemacht", sagte John Marshall.
    „Was haben Sie vor, John?" fragte Rhodan den Mutanten.
    Marshall legte beide Hände flach auf den Sargdeckel.
    „Vielleicht läßt sich der Behälter mit parapsychischen Impulsen
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