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0328 - Die Bestie aus dem Todestal

0328 - Die Bestie aus dem Todestal

Titel: 0328 - Die Bestie aus dem Todestal
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wiegenden Hüften. Dann winkte er einem Boy und ließ das Gepäck hinaus zum Parkplatz bringen. Es war diesmal erstaunlich wenig; Nicole schien ihre Ankündigung wahrmachen zu wollen, im Death Valley nichts anzuziehen. Nun, Zamorra konnte es nur recht sein, wenn Nicole sich ihm in voller Schönheit präsentierte. Und einsame Gegenden, in denen kein puritanischer Fremder sich darüber aufregen würde, gab es genug.
    Zamorra dachte an einen Fall, der erst wenige Monate zurück lag.
    Da waren sie auch hier in der Gegend von los Angeles gewesen und waren von den Todespfeilen aus dem Jenseits unter Beschuß genommen worden. Aber diese Gefahr bestand jetzt nicht mehr.
    Ein weißer Mercedes 500 SL mit offenem Verdeck rollte auf Zamorra zu. Nicole sprang heraus. »Sonderpreis«, verkündete sie.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Ein Geländewagen wäre entschieden praktischer«, sagte er.
    »War nicht zu bekommen«, sagte Nicole. »Nur Corvette, Porsche, Bitter und Mercedes. Da habe ich den Mercedes genommen.«
    Zamorra seufzte und verlud die Koffer im Gepäckfach das Cabrios. Nicole hatte schon wieder am Lenkrad Platz genommen. »Denk daran, daß in den Staaten eine Geschwindigkeitsbegrenzung von fünfundfünfzig Meilen pro Stunde herrscht«, erinnerte Zamorra.
    »Wir wollen doch nicht ständig auffallen.«
    »Ich bremse mich ja schon«, seufzte sie und lenkte den Wagen vom Parkplatz.
    Der vierspurig ausgebaute Highway 99 brachte sie nordwärts nach Lamont.
    ***
    Von der anderen Seite her näherte sich um diese Zeit der Chrysler Le Baron mit Bill Fleming und Tandy Cant. Sie hatten Las Vegas durchkreuzt und rollten jetzt über den Highway 95 nach Nordwesten. Bill hatte den großen Autoatlas auf dem Schoß und verglich.
    »Wenn wir dahin kommen wollen, wo der Überfall geschah, müssen wir am besten gleich auf die Staatsstraße 52 abbiegen«, empfahl Bill.
    Tandy Cant schüttelte den Kopf. »Wir fahren bis Lathrop Wells, von da über die Staatsgrenze nach California und suchen uns in Death Valley Junction eine Unterkunft.«
    »Heißt das Kaff nicht Amargosa?«
    »Ja – heute«, sagte das schwarzhaarige Mädchen. »Ich kenn’s noch unter dem alten Namen.«
    Bill sog scharf die Luft ein. »Dann mußt du aber ganz schön alt sein«, sagte er grinsend.
    »Bin ich auch. Ich sagte dir doch schon: Ich bin unsterblich.« Tandy lächelte spitzbübisch und trat das Gaspedal wieder durch. Rund tausend Meilen hatten sie zurückgelegt; Tandy war verteufelt schnell gefahren. Sie schien die Radarfallen förmlich zu wittern. Niemand hatte sie aufgehalten. Dennoch war Bill Fleming inzwischen erschöpft. Die Pausen zwischen den einzelnen Fahr-Etappen waren einfach zu kurz gewesen. Sie waren fast nonstop gefahren.
    Trotzdem wirkte Tandy Cant noch frisch. Das Mädchen war ein Phänomen.
    Bei Lathrop Wells bog sie auf die Staatsstraße 29 ab, die hinter der Grenze eine dreistellige Zahl trug. Nach dreiundzwanzig Meilen, für die sie gut eine Viertelstunde scharfer Fahrt brauchten, tauchte das Tausend-Seelen-Nest Amargosa vor ihnen auf. Hier war die Welt noch in Ordnung, die Häuser klein und aus Holz, die Straßen breit und staubig, und das einzige Gasthaus sah aus wie vor hundert Jahren der Saloon. Die Schwarzhaarige stoppte den Wagen schwungvoll in der Nähe des Eingangs und flankte sportlich frisch über die Wagentür ins Freie, gerade so, als habe sie nicht mehr als tausend Meilen in Direktfahrt heruntergerissen.
    Als Bill seine steifen Gliedmaßen aus der Enge des Wagens befreit hatte, kam Tandy schon wieder ins Freie.
    »Wir haben ein Zimmer«, sagte sie. »Ich denke, wir richten uns ein, machen uns frisch und lassen uns ein paar Einzelheiten erzählen. Ich bin sicher, daß man diese Zeitung auch hier gelesen hat und zumindest Gerüchte kennt. Aus tausend Gerüchten läßt sich aber eine halbe Wahrheit herausfiltern.«
    »Leider nur eine halbe«, brummte Bill. Er nahm sein Marschgepäck vom Rücksitz und betrat das hölzerne, zweistöckige Gebäude.
    Das Zimmer war nicht eines der sieben größten, recht einfach eingerichtet, aber sauber. Als Tandy ebenfalls eintrat, ging Bill auf, daß sie nur von einem Zimmer gesprochen hatte, nicht von zweien.
    »Hm«, machte er nur. Das Girl mußte schließlich wissen, was es tat.
    »Erster«, verkündete Tandy fröhlich, warf ein flaches Köfferchen auf ihr Bett und verschwand in dem kleinen Bad. Immerhin – damit war das Zimmer ausgerüstet.
    Die beiden Betten standen rechts und links an den
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