Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0327a - Dynamit und heiße Dollars

0327a - Dynamit und heiße Dollars

Titel: 0327a - Dynamit und heiße Dollars
Autoren: Dynamit und heiße Dollars
Vom Netzwerk:
sagte ich zu dem Sergeanten, der zum Fenster lief. Dort rief er ein paar Leute an, die mit einer Bahre auf dem Hof standen. Ein Mann im grauen Mantel und mit großer Tasche näherte sich. Hinter ihm tauchte überraschenderweise unser Chef, Mister High auf.
    Im Laufschritt kam der Arzt, der schon Greg Walcot untersucht hatte und nur noph dessen Tod feststellen konnte. Er riss die Tasche auf und kniete bei dem Verletzten. Ich sah jetzt, dass die weiße Leinenjacke von Blut durchtränkt und völlig zerrissen war. Aufmerksam verfolgte ich den dünnen Blutfaden, der von der Stirnwunde zu den Haaren lief und machte plötzlich eine überraschende Feststellung. Das Blut lief nicht mehr in die Haare, sondern verschwand unter ihnen. Und dann sah ich auch den scharf abgesetzten Rand. Mit rascher Bewegung kniete ich nieder und riss dem Mann die Perücke vom Kopf, die täuschend echt gearbeitet war. Darunter kam eine Vollglatze zum Vorschein, die das ganze Gesicht veränderte. Ich pfiff kurz durch die Zähne und stand auf.
    Mister High trat zu der kleinen Gruppe und sah uns an.
    »Ich wusste es seit vorhin«, sagte er ruhig. »Galena hat die Bank völlig ruiniert und versuchte durch diesen Coup, den Fehlbestand zu vertuschen.«
    »Er wird es überleben«, sagte der Arzt. »Ein paar Schnittwunden und etwas Blutverlust, aber das hält er aus. Ich würde ihn jedoch erst einmal in eine Gummizelle sperren, denn er ist trotz der Ohnmacht hochgradig erregt und scheint die Kontrolle über seine Handlungen verloren zu haben.«
    »Ist das bleibend?«, fragte ich.
    »In den meisten Fällen nicht, aber vielleicht versucht er, sich dadurch vor dem Richter zu drücken.«
    Der Krankenwagen nahm Galena auf, der ins Polizeihospital gebracht wurde.
    Für Greg Walcot kam jede Hilfe zu spät, er hatte seine Verbrecherlaufbahn beendet.
    »Das Geld ist auch da«, sagte Mister High, als wir die Halle verließen und uns eine Zigarette zur Nervenberuhigung ansteckten. »Sie hatten es an einem Stahlseil befestigt und dieses unter der Yacht angebunden. Bei der ersten Kontrolle konnte es natürlich nicht gefunden werden, aber dafür blieben sie hängen, als sie das Ufer ansteuerten. Die Last verfing sich in einer der Ankertrossen des Schwimmkranes, und sie mussten es zurücklassen.«
    »Darum auch dieser letzte Mordanschlag von Greg auf mich«, sagte ich. »Er konnte sich nicht von dem Geld trennen und wollte wenigstens seinen ärgsten Feind mit nach unten ziehen.«
    »Genau wie Galena«, sagte Phil und drehte das Päckchen in der Hand. Er hatte etliche Brandblasen, doch die spürte er nicht. Wir rissen vorsichtig die Verpackung auf und ließen das weiße Zeug ins Wasser rieseln.
    »Der gleiche Sprengstoff wie bei dem Bankeinbruch«, erklärte Mister High. »Schmilzt sofort alles andere mit weg und setzt es in Flammen.«
    »Wie haben Sie herausbekommen, dass Galena dahinter steckt?«, fragte ich und sah zu, wie das Schleppnetz mit dem Zementsack an Land gehievt wurde.
    »Erstens war der Umzug von Galena persönlich angeordnet worden und sollte nur dazu dienen, die Bücher auf die Seite zu schaffen. Zweitens hatte er die Yacht von Nana Lewes genommen. Sie ist in New York nicht registriert, darum fand ich den Namen nicht auf der Liste. Aber aus den Fahndungsergebnissen erfuhr ich die Nummer und fragte in Boston nach. Vor acht Tagen ist sie von Galena persönlich abgeholt worden, mit schriftlicher Vollmacht von Nana.«
    »Also kannte er das Mädchen und hat sie eingespannt. Als Lohn hat er sie dann ermordet.«
    »Er wird seiner gerechten Strafe nicht entgehen«, sagte Mister High und schlug den Mantelkragen hoch.
    Aus dem zertrümmerten Sack kamen die Geldbündel unversehrt zum Vorschein.
    »Es werden höchstens 100 000 Dollar sein«, sagte Mister High. »Galena hat fast eine Million bei der Versicherung angegeben, aber damit sollte nur der Fehlbestand vertuscht werden, den er verursacht hatte.«
    Es kamen genau 96 500 Dollar zusammen. Wir zählten das Geld zwei Mal und packten es in den einen Funkwagen.
    Erschöpft und hungrig fuhren wir in FBI-Büro zurück. Die nächste Mütze voll Schlaf hatten wir uns redlich verdient.
    ENDE
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher