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0327a - Dynamit und heiße Dollars

0327a - Dynamit und heiße Dollars

Titel: 0327a - Dynamit und heiße Dollars
Autoren: Dynamit und heiße Dollars
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peilte über die Oberkante und sah einen eisernen Ring, der in einen Stein eingelassen war. Knapp zwei Fuß weiter links das war der günstigste Kletterpunkt.
    Elastisch ließ ich mich wieder hinab, um die Stellung zu wechseln, als ich den Schuss hörte. Es gab einen peitschenden Knall, und ich sah eine Handbreit über mir ein Loch in der Wand, genau da, wo ich eben noch meinen Kopf gehabt hatte. Nur weil ich mich unerwartet wieder hatte herabgleiten lassen, hatte der Heckenschütze danebengeschossen.
    »Hände hoch«, hörte ich die schneidende Stimme Lieutenant Pearsons und zwei Schüsse, die wie einer klangen.
    Ich sah über die Schulter und klammerte mich fester. Auf dem Dach der Baggerkabine stand breitbeinig Greg Walcot und hob sich messerscharf gegen den Himmel ab. Er hielt einen großkalibrigen Revolver in der rechten Hand und sackte in Zeitlupentempo in sich zusammen. Polternd fiel die Waffe auf das scheppernde Blechdach. Seine weiße Segelkleidung war dreckig und zeigte Risse. Die Mütze hatte er verloren und die Augen verdreht.
    Behände sprang Lieutenant Pearson hinzu und fing ihn auf, als er vom Dach rutschte. Er machte eine entschuldigende Bewegung und steckte den Dienstrevolver weg.
    Über den Ring zog ich mich nach oben und atmete tief durch. Das war haarscharf gut gegangen, denn ich hatte an der Wand breit wie eine Schießscheibe und hilflos wie ein kleines Kind gehangen.
    »Bist du verletzt?«, rief mir Phil zu.
    »Nein, bloß die Mauer«, gab ich zurück und kletterte über das Gerümpel.
    Dahinter kam ein ziemlich großer freier Platz, der an beiden Längsseiten von langen Lagerhallen gesäumt war. Erstaunt sah ich vier Mann der City Police mit gezogenem Dienstcolt über den Platz ausschwärmen. Sie musterten jedes Fenster und kamen in einer Reihe auf mich zu. Im Laufschritt eilte ich ihnen entgegen.
    »Wir haben die ganze Ecke abgeriegelt«, erklärte mir der Streifenführer.
    »Sechs Mann warten draußen, wir kämmen jetzt jeden Winkel durch.«
    »Einen haben wir«, sagte ich schnell. »Der andere kann nur noch in einer der Hallen stecken.«
    »Nehmt ihr drei die rechte, wir sehen uns die linke an«, entschied der Sergeant schnell und ging mit mir.
    Wir näherten uns schräg dem großen Gebäude, dessen Türen geschlossen waren. Kein Fenster war offen und auch der Gullydeckel unversehrt.
    »Hier kommt keine Maus rein«, brummte der Sergeant und drehte an der Ecke wieder um. Die zweite Längswand wurde von einer drei Yard hohen Mauer gebildet, die das Grundstück abgrenzte.
    »Höchstens von oben«, sagte ich und hatte schon die kräftige Regenrinne gepackt. Zwei Mauerschellen gestatteten es mir, nach oben zu klettern und über das flache Dach zu laufen.
    Ich hatte mich nicht getäuscht! Diesen Weg hatte der Boss auf seiner Flucht vor uns genommen. Ein Entlüftungsschacht war aufgebrochen worden. Das dünne Fliegengitter lag zerrissen auf der Dachpappe und ich sah hinein. Der Schacht war breit genug, einen Mann hindurch zu lassen und hatte genügend Querversteifungen, um sich daran wie ein Schimpanse im Urwald herabzuhangeln. Da ich kein Geräusch von unten hörte, nahm ich als Erster diesen Weg.
    »Halten Sie sich links«, flüsterte mir der Sergeant zu, »wenn er sich wehrt, schieße ich rechts vorbei nach unten.«
    »Nur wenn es sein muss«, brummte ich und begann die Klettertour möglichst lautlos. Staub rieselte pfundweise herab und reizte meine Nase.
    Nach zwei Minuten sah ich einen hellen Schimmer unter mir und stellte fest, dass ein Querschacht einmündete. An den Schleifspuren im Staub erkannte ich genau, dass mein Gegner diesen Weg genommen hatte, und folgte ihm kriechend.
    Die Smith & Wesson hatte ich in den Hosenbund gesteckt, um schneller reagieren zu können. Ein krachendes Geräusch, nicht weit von mir, ließ mich verharren. Es klang nach klirrendem Glas.
    Noch vorsichtiger kroch ich bis zur nächsten Ecke und steckte den Kopf herum. Dicht vor mir war ein breites Loch in dem Schacht. Auf einer Glasplatte lag ein Drahtnetz, doch beides hatte dem Gewicht des Verbrechers nicht standgehalten. Er war durchgebrochen und musste sich verletzt haben. Ich robbte bis zum Rand und warf einen Blick nach unten.
    Eine Hand in die Seite gepresst, torkelte der Mann durch den Saal, der zur Hälfte leer war.
    »Bleiben Sie stehen«, rief ich laut und zog sie Waffe. »Sie sind umzingelt.«
    Der Anruf schreckte ihn nicht, sondern beflügelte seine Schritte. Wie ein gehetzter Tiger schnellte er auf
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