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0325 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

0325 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

Titel: 0325 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff
Autoren: wenn die Ratte pfiff (2 of 2) Sie tanzten
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er bei der richtigen Behandlung auch die nächsten Fragen beantworten.
    Wir ließen Sniff Ackerman nicht zur Ruhe kommen. Wir gaben ihm nicht einmal Zeit, über irgendwas nachzudenken. Nur wenn seine Antworten spontan kamen, konnten wir halbwegs sicher sein, dass er die Wahrheit sagte.
    »Ihr Bruder ist also in Afrika«, sagte Leevstrong spöttisch. »Warum nicht am Nordpol?«
    »Wenn ihr mir nicht glaubt, braucht ihr mich nicht zu fragen«, brummte der Gangster.
    »Wo in Afrika?«, fiel Phil schnell ein. »Nordafrika? Südafrika? Zentralafrika? In einer Kolonie? In einem der jungen, selbstständigen Staaten?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Sniff Ackerman. »Ich habe wirklich keine Ahnung. Er hat mir seine Adresse nie geschrieben.«
    »Das können Sie uns nicht weismachen, Ackerman!«, raunzte ich. »Sie haben ihm doch die Opiumlieferungen bezahlen müssen!«
    »Die Lieferungen wurden jedes Mal bei der Übernahme der Ware im Club bezahlt. Zwei Männer brachten sie direkt vom Schiff zu uns.«
    »Wie kamen sie mit dem Zeug durch den Zoll?«
    »Woher soll ich das wissen? Fragen Sie die beiden.«
    »Wie heißen diese beiden Männer?«
    »Der eine nannte sich Rolly, der andere Mac. Das ist alles, was ich von ihnen weiß.«
    »Von welchem Schiff waren sie?«
    » Von der Balbusa.«
    »Balbusa ?«
    »Ja.«
    »Was für ein Wort ist das? Aus welcher Sprache kommt es? Was soll es bedeuten?«
    »Sie sind vielleicht drollig! Meinen Sie, ich wäre allwissend? Es wird wohl irgendeine afrikanische Sprache sein. Das Schiff kam ja aus Afrika.«
    »Wann war es das letzte Mal hier?«
    »Vor ungefähr vier Wochen, glaube ich. Ja, es waren ungefähr vierzehn Tage, bevor Sie mich geschnappt haben.«
    »Wann wird das Schiff wiederkommen?«
    Er nannte einen Termin. Wir notierten uns Tag und ungefähre Ankunftszeit. Es war nicht mehr lange bis dahin.
    Auch an welchem Pier die Balbusa gewöhnlich anlegte, ließen wir uns sagen. Als wir damit fertig waren, zog ich den Briefumschlag heraus, den ich von Ackermans Schreibtisch in seiner Opiumhöhle mitgenommen hatte. Ich zeigte ihm das Foto des Mannes, der in einem kurzärmeligen Hemd in einem Liegestuhl auf einer Veranda lag. Der Tropenhelm, den er trug, und der ihm Kühle zufächelnde Negerjunge deuteten auf Afrika.
    »Ist das Ihr Bruder, Ackerman?«, fragte ich und schob ihm das postkartengroße Bild hin.
    »Ja, das ist er.«
    »Und Sie haben nicht einmal eine Ahnung, in welchem Staat Afrikas er sich aufhält?«
    »Nein, wie oft soll ich das noch sagen?«
    »Solange wir es hören wollen«, erwiderte Phil scharf. »Sie können uns doch nicht einreden, dass Sie mit Ihrem Bruder in brieflicher Verbindung stehen, dass Sie aber keine Ahnung haben, wo er sich aufhält!«
    »Ihr könnt einen schwach machen!«, fauchte der Gangster wütend. »Wenn ich meinem Bruder eine Nachricht zukommen lassen wollte, gab ich sie den beiden Kerlen mit, die das Opium brachten. Das ist alles.«
    Ich gab den anderen beiden einen Wink. Wir brachen das Verhör ab und ließen Ackerman in seine Zelle zurückbringen. Kaum hatte sich die Tür des Vernehmungsraumes hinter Ackerman geschlossen, da fragte Leevstrong: »Warum hast du das Zeichen zum Abbruch gegeben, Jerry? Vielleicht hätten wir doch noch aus ihm herausgeholt, wo sein Bruder steckt!«
    »Das glaube ich nicht«, meinte Phil mit einem entschiedenen Kopfschütteln. »Es kam mir ganz so vor, als ob er wirklich nicht wüsste, wo sich sein Bruder aufhält. Aber es sieht so aus, als ob Jerry einen besonderen Grund hätte, das Verhör so plötzlich abzubrechen.«
    Ich nickte und schob den Briefumschlag über den Schreibtisch, in dem sich das Foto befunden hatte. Mein Zeigefinger tippte auf die Briefmarke.
    »Da«, sagte ich. »Die Briefmarke stammt aus einem afrikanischen Staat, der erst vor kurzer Zeit seine Unabhängigkeit errang. Und die Marke ist in der Hauptstadt dieses Staates abgestempelt. Ich denke doch, dass dies bereits zwei Anhaltspunkte sind.«
    »Sicher«, nickte Phil. »Aber glaubst du vielleicht, dass unser Districtchef so plötzlich verschwunden ist, weil er nach Afrika gegangen ist? Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Fassen wir einmal die Dinge zusammen, die mit dem Verschwinden unseres Chefs in Verbindung stehen oder stehen könnten. Wir wissen, dass es in diesem Zusammenhang ein paar merkwürdige Ereignisse gegeben hat.«
    »Zunächst war da der Herzanfall des Chefs«, sagte Leevstrong. »Der Arzt meinte, Mr. High müsse sich über irgendwas
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