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0323 - Gefangen am Todesfelsen

0323 - Gefangen am Todesfelsen

Titel: 0323 - Gefangen am Todesfelsen
Autoren: Jason Dark
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zwei Hälften und war bereit, Shao/Amaterasu in die Zange zu nehmen. Gleichzeitig heulten die Vampire auf und zogen den Kreis noch dichter. Sie wollten den Schrecken der Vergangenheit nicht noch einmal erleben. Diesmal sollte die Seite des Lichts nicht gewinnen!
    Shao zeigte keine Angst. »Ich habe dich in den Urzeiten zurückgestoßen, und ich werde dich auch jetzt wieder in die Verdammnis schicken, Fratzengesicht.« Die Vampirhälfte lachte gellend auf.
    Auch die andere Hälfte begann zu kreischen.
    Beide bewegten sich von zwei verschiedenen Seiten auf Shao zu, um sie zu zerdrücken.
    Die Chinesin breitete die Arme aus.
    Im selben Moment hatte sie Kontakt.
    Das Fratzengesicht gegen die Sonnengöttin, denn nichts anderes war Shao in diesem Fall. Sie strahlte plötzlich auf. Ein grellgelbes Licht, in das kaum ein menschliches Auge hineinsehen konnte, überdeckte die nähere Umgebung.
    Die Sonne vertrieb die Dunkelheit. Der Tag zerstörte die Nacht.
    Das alles spielte sich auf dieser Insel ab.
    Im Zentrum der Strahlung stand Shao. Ein schmaler biegsamer Körper, eingehüllt in helles Licht, das die Schatten des Bösen zurückwuchtete und die Gefahr bannte.
    Gräßliche Schreie waren zu hören. Die unheimlichen Vampirgestalten wankten durch die Helligkeit. Sie rissen die Arme hoch, preßten ihre Hände gegen die grauen Gesichter und konnten durch die Haut fassen, die zwischen ihren Fingern zu Staub wurde.
    Knochen und Staub sanken zu Boden. Einige Blutsauger versuchten zu fliehen. Ihre Gestalten erreichten die Reling nicht mehr. Zuvor tötete sie die Helligkeit.
    Und Shao sprach den alten Fluch!
    »Aus der ewigen Verdammnis bist du gekommen. In die ewige Verdammnis werde ich dich wieder schicken, Fratzengesicht. Keiner soll dir je mehr dienen. Niemand wird sich an deinem Namen ergötzen. Die Fluten des Nichts werdendich überschwemmen und festhalten, und deine Dschunke wird nie mehr die Meere befahren!«
    Das Fratzengesicht litt.
    Weit hatten die beiden Hälften ihre Mäuler aufgerissen. Dampf wölkte aus ihnen hervor, die Haut wurde grau und rissig, während die beiden Hälften allmählich zusammenschrumpften.
    Shao hatte die Gefahr tatsächlich bahnen können. Die Kraft der Sonnengöttin hatte ihr geholfen, bevor Schlimmeres passiert war.
    Sie war noch nicht am Ende. Nach wie vor hielt sie das gleißende Licht aufrecht, während die beiden Gesichtshälften in einen anderen Zustand übergingen.
    Aus den dreidimensionalen wurden zweidimensionale Schatten.
    Plötzlich lagen die beiden Gesichter vor Shaos Füßen. Sie verteilten sich auf den Planken. Noch einmal verzerrten sie sich, bevor sie für immer verschwanden.
    Im selben Moment durchlief die alte Dschunke ein ungemein harter Stoß. Das Schiff bäumte sich auf, es schüttelte sich, als wäre Leben in ihm, von irgendwoher gellte ein Schrei, die Segel knatterten, während sie gleichzeitig zerfielen und in lappigen Stücken dem Deck entgegensanken.
    Nur die Masten blieben stehen. Auch die Planken sanken ein. Sie knirschten, tiefe Löcher wurden gerissen, ein gewaltiger Sturm schien an der Dschunke zu zerren, dann war es vorbei.
    Stille…
    Sekunden vertropften. Shao stand mutterseelenallein auf dem Deck.
    Sie sah wieder aus wie sonst. Ein wenig hilflos wirkte sie, auch geschwächt, denn sie konnte sich kaum auf den Beinen halten.
    Bis sie ein erneuter Schrei alarmierte. Ein Mensch hatte ihn ausgestoßen. »Neiinnnnn. So helft mir…« Da bekam Shao Angst!
    ***
    Auch wir hatten den Schrei gehört!
    Natürlich waren wir nicht mehr rechtzeitig gekommen, um einzugreifen. Es war auch nicht nötig gewesen, da Shao dank der Kraft der Sonnengöttin allein mit den Problemen fertig wurde.
    Der Schrei war schrecklich gewesen.
    »John!« flüsterte Suko und wagte kaum, mich anzusehen. »John, ich habe einen bestimmten Verdacht.«
    »Ich auch«, gab ich kaum hörbar zurück.
    »Mandra?«
    »Ja.«
    Die vier in den Schrei hineingebrüllten Worte hatten es uns bewiesen.
    Es war die Stimme unseres Freundes Mandra Korab gewesen. Nur – wo fanden wir ihn?
    »Auf der Dschunke!« Für mich war es die einzige Möglichkeit. Sofort verließen wir unseren luftigen Beobachtungsposten und rannten los.
    Unser Ziel war die Brigantine.
    Sie hatte einiges abbekommen. Am Bug war sie zusammengesackt, in der Höhe stimmte es nicht mehr. Sie sah aus wie ein Kahn, der nur noch zerhackt zu werden brauchte.
    Wir mußten an Bord klettern.
    Dort sahen wir die bewußtlosen Mitglieder der
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