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0323 - Gefangen am Todesfelsen

0323 - Gefangen am Todesfelsen

Titel: 0323 - Gefangen am Todesfelsen
Autoren: Jason Dark
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möglich.«
    »Doch, es ist möglich. In diesem Fall gibt es keine Überraschungen mehr. Glauben Sie mir.«
    »Und jetzt?«
    Suko hob die Schultern. »Jeder, der sich so bewegt, hat ein Ziel. Auch Piau-Tu. Wir werden ihm folgen.«
    Damit war Susan Perth einverstanden. Sie freute sich darüber, daß Suko sie nicht allein ließ.
    Einen letzten Blick warfen beide noch auf die Dschunke. Von Shao sahen sie nichts mehr. Das Gelände deckte sie gegen ihre Sicht.
    »Mach’s nur gut, Mädchen!« flüsterte Suko. »Verdammt, mach’s nur gut.« Dann gab er Susan ein Zeichen mit dem Kopf.
    Sie verstand.
    Sekunden später waren die beiden unterwegs!
    ***
    Die gehängten Vampire schaukelten im Wind. Sie glühten in einer düsteren, unheilvollen Farbe, die sich außerhalb ihrer Körper zu einem schwachen Schein auflöste, so daß die Vampire, aus der Entfernung betrachtet, wie schwingende Glocken wirkten.
    Auch Shao sah sie.
    Sie wußte Bescheid. Obwohl sie damals, als das Fratzengesicht seine Herrschaft begann, noch nicht gelebt hatte, war ihr inzwischen alles bekannt geworden.
    Der Geist der Sonnengöttin erfüllte sie und gab ihr die entsprechenden Informationen.
    Auf Amaterasu konnte und wollte Shao sich fest verlassen. Sie wußte, daß sie von ihr nicht im Stich gelassen wurde, deshalb war ihr Schritt auch so fest und fordernd.
    Im Segel schimmerte das Fratzengesicht. Schlaff hing die Leinwand nach unten. Kein Mitglied der Besatzung hatte das Segel eingeholt, es war alles auf magische Art und Weise geschehen, denn diese Dschunke wurde vom Geist des Bösen beherrscht. Sein Atem durchwehte das Schiff wie ein schrecklicher Hauch, und er hatte auch dafür gesorgt, daß die 25 Männer und Frauen der Reisegruppe wie hingeschlagen auf den Planken lagen und sich nicht mehr rührten.
    Sie waren die Opfer!
    Ausersehen als »Blutspender« für die unheimlichen Vampire aus einer fernen finsteren Vergangenheit. Noch war es nicht soweit.
    Noch mußte ein Ritual erfüllt werden, damit sich das Fratzengesicht aus seinen magischen Fesseln lösen konnte.
    Shaos Weg führte unbeirrbar auf die Brigantine zu. Wie ein unheimlicher schwarzer Klumpen stand sie an Land. Der Wind schien sie hinaufgetrieben zu haben und wenn er manchmal in Böen gegen sie fuhr, dann ächzte und knarrte das alte Holz.
    Schritt für Schritt schrumpfte die Entfernung zwischen Shao und dem Schiff. Sie wußte nicht, ob sie bereits entdeckt worden war, es spielte keine Rolle. Der Geist der Sonnengöttin hatte Shao übernommen, und er gab der Chinesin Kraft, sich der anderen Magie zu stellen.
    Der Boden, über den Shao ging, war felsig. Hin und wieder tauchten ihre Füße auch in kleine Sandmulden ein, es blieb die Ausnahme. Völlig waffenlos war sie und verließ sich einzig und allein auf die Kraft, die ihr Amaterasu mitgegeben hatte.
    Höher und höher wurde die Bordwand. Schon bald wuchs sie wie ein Bergrücken vor Shaos Augen in den nachtdunklen Himmel. Um an Bord zu gelangen, mußte sich die Chinesin anstrengen, doch sie sah darin kein Problem.
    Als sie die Bordwand erreichte, tat sich noch immer nichts auf dem geheimnisvollen Schiff. Es lag an Land, bewegte sich hin und wieder im Wind, und Shao spürte die fremde, unheimliche Magie, die vom Deck der Dschunke ausging.
    »Ich komme«, sagte sie mit völlig veränderter Stimme. »Ich werde kommen und mit dir abrechnen, Fratzengesicht!« Die Worte klangen wie ein finsterer Schwur.
    Naß schimmerte die Bordwand. Shao schritt an ihr entlang. Sie suchte nach einem Tau, an dem sie sich auf Deck hangeln konnte, und sie entdeckte eines, das nahe des Hecks vom Schanzkleid herab nach unten hing und sogar den Boden berührte.
    Zufall, Glück?
    Shao glaubte mehr an eine Bestimmung, als sie mit beiden Händen das ebenfalls nasse Tau umfaßte.
    Es war schwer und erinnerte an ein Stahlseil, als sie es zwischen den Händen hielt.
    Dann begann sie zu klettern.
    Fast wie ein geübter Seemann hangelte sie sich in die Höhe, wobei sie sich mit ihren Beinen an der Bordwand abstützte. Jedesmal wenn sie dagegentrat, gab es einen dumpfen Laut, der einfach gehört werden mußte. Niemand kümmerte sich darum.
    Über das Schanzkleid der Dschunke drehte Shao ihren Körper und erreichte das Deck, wo sie stehenblieb.
    Sie verschaffte sich einen ersten Überblick und sah das Chaos.
    Kein Mensch rührte sich mehr. Die Passagiere lagen entweder auf den Planken oder im Bordrestaurant.
    Mit bedächtigen Schritten umrundete die Chinesin das kleine
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