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0323 - Gefangen am Todesfelsen

0323 - Gefangen am Todesfelsen

Titel: 0323 - Gefangen am Todesfelsen
Autoren: Jason Dark
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Fische verstanden es immer wieder, sich aus dem Wasser und in meine Richtung zu wuchten, wobei sie kein Körperteil ausließen.
    Einige Bisse hatte ich bereits abbekommen, nicht sehr tief, aber sie summierten sich.
    Und irgendwann einmal würden auch meine Kräfte erlahmen.
    Jedesmal, wenn ich mich zu der einen oder anderen Seite bewegte, klirrten die Ketten. Sie waren mir im Laufe der Zeit noch schwerer vorgekommen. Meine Arme bekam ich kaum noch in die Höhe. Ich hatte wirklich Mühe, sie bis zum Anschlag der Ketten zu bewegen.
    Und die Wellen rollten weiter an. Jedesmal, wenn sie mich überspülten, bekam ich eine kurze Verschnaufpause, weil auch die dämonischen Fische von der Kraft des zurücklaufenden Wasser wieder in das Meer getrieben wurden, wo sie sich erneut sammelten, um einen weiteren Angriff auf mich zu starten.
    Ich blutete an der Stirn. Trotz all meiner Bemühungen war es zwei Fischen gelungen, sich so hoch aus dem Wasser zu werfen, daß sie mich mit ihrem Gebiß erwischten.
    Und das hatte wehgetan!
    Zudem drang das mit Salz angereicherte Meerwasser in die Wunden, so daß sie immer stärker anfingen zu brennen. Es war eine höllische Tortur.
    Einer freute sich.
    Piau-Tu!
    Er hockte in der Nähe und schaute zu, wie ich vergeblich versuchte, den Angriffen auszuweichen. Auf einer Felsplatte sitzend rieb er sich die Hände, lachte und gab hin und wieder einen seiner widerlichen und häßlichen Kommentare ab.
    Er wünschte mir den Tod aus seinem gesamten, verdorbenen Herzen.
    Und wieder sprangen die Fische.
    Gummiartig schnellten sie aus dem Gewässer, peitschten sich durch ihre Bewegungen noch weiter voran und trafen mich wieder an der Brust und an den Händen.
    Ich blutete mindestens aus acht kleinen Wunden. Bisher hatte ich noch nicht geschrien und nur die Zähne zusammengebissen. Lange würde ich es nicht mehr aushallen können.
    »Die Strafe, Sinclair!« schrie Piau-Tu. »Das ist die Rache des Fratzengesichts!«
    »Ach, geh zum…« Das nächste Wort bekam ich nicht mehr hervor, weil eine Welle heranrollte und ich hastig den Mund schließen mußte.
    Sie glitt wieder zurück, nahm auch die dämonischen Fische mit, aber ich sah sie sehr schnell wieder herankommen.
    Sie bewegten sich peitschend und dicht unter der Oberfläche, wobei sie in einem weiten Halbkreis schwammen.
    Im nächsten Moment waren die Fische für mich vergessen, denn ich hörte den wütenden Fluch des Chinesen.
    Sofort drehte ich den Kopf.
    Weit bekam ich ihn nicht herum, aber mein Blickwinkel reichte, um eine zweite Gestalt erkennen zu können. Hatte Piau-Tu vielleicht Hilfe bekommen?
    Nein, das Gegenteil war eingetreten.
    Mir wollte jemand helfen, denn ich erkannte meinen Freund und Partner Suko…
    Der Inspektor ärgerte sich maßlos. Bis kurz vor seinem Ziel war es ihm gelungen, sich ziemlich lautlos zu bewegen. Erst einige Yards davon entfernt war unter seinem Gewicht eine Kante von dem Felsen abgebrochen, über den er lief.
    Das dabei entstehende Geräusch hatte Piau-Tu gewarnt und ihn so fluchen lassen.
    Sehr schnell kreiselte der Ringer herum. Obwohl das Sumo-Ringen einer alten japanischen Tradition entsprach, war Piau-Tu einmal in Hongkong so etwas wie eine Lokalgröße gewesen, auch als Chinese.
    Er sah Suko und wußte, daß er nun all seine Routine und Kampfkraft einsetzen mußte, um diesem Gegner Herr zu werden.
    Auch der Inspektor unterschätzte den anderen keineswegs. Er stellte sich ebenfalls auf diesen harten Kampf ein.
    Suko wollte eine schnelle Entscheidung. Deshalb sprang er auf seinen Gegner zu.
    Susan Perth, die hinter dem Inspektor zurückgeblieben war, sah die Attacke. Sie blieb stehen und preßte ihre Hand gegen den Mund, um einen Schrei zu unterdrücken.
    Ich konnte mich auch nicht um die beiden kümmern, denn nun versuchte ich erst recht, den verdammten Fischen auszuweichen.
    Piau-Tu vertraute auf seine Ringerfahrung. Er war breitbeinig stehengeblieben und hatte seinen mächtigen Bauch vorgestreckt. Die Arme leicht erhoben und angewinkelt. Dabei wußte er genau, daß ihn so leicht nichts umwerfen konnte.
    Suko hatte sich während des Sprungs gedreht und schleuderte plötzlich seine Füße vor.
    Er traf voll.
    Beide Füße pumpte er in den mächtigen Leib des Sumos und hatte eigentlich vor, ihn ins Wasser zu schleudern, das war nicht möglich.
    Der andere stand wie eine Eiche!
    Er ging nur einen halben Schritt zurück, begann zu lachen, ballte seine gezeichnete Hand zur Faust und ließ sie nach unten
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