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0323 - Gefangen am Todesfelsen

0323 - Gefangen am Todesfelsen

Titel: 0323 - Gefangen am Todesfelsen
Autoren: Jason Dark
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sausen.
    Sukos Schädel hatte er treffen wollen. Es gelang ihm nicht, denn der wieselflinke Chinese hatte ihm gedankenschnell die stempelartigen Beine weggeschlagen.
    Jetzt wankte der Sumo. Er hatte Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht. Seine Arme stachen in die Höhe. Furcht zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, und Suko schnellte im Liegen seinen Körper wie eine gespannte Bogensehne hoch, wobei er abermals seine Füße voll in den Leib des Mannes rammte.
    Diesmal klappte es.
    Piau-Tu mußte zurück. Nur hatte er nicht viel Platz und trat schon nach dem zweiten Schritt ins Leere. Seine Gesichtszüge schienen zu entgleisen, denn der Schrecken, den er empfand, spiegelte sich dort ab.
    Wie ein schwerer Sack fiel der Chinese von dem Felsen und klatschte in die heranrollenden und auslaufenden Wellen. Das Wasser war dort nicht sehr tief. Piau-Tu sank durch, der Fall wurde so gut wie nicht gebremst, und Suko hörte den doppelten Aufprall.
    Einmal war es der Kopf, zum anderen der Rücken des Chinesen gewesen. Dann schwappten Wellen heran, spülten über, und Suko kletterte ebenfalls nach unten.
    Er war sehr vorsichtig, erreichte den Chinesen, als das Wasser zurückglitt und schaute in sein Gesicht.
    Augen wie Glas starrten ihn an.
    Suko wußte Bescheid. Piau-Tu hatte den Sturz nicht überlebt. Der Aufprall mit dem Hinterkopf auf einen hochkant aus dem Wasser ragenden Stein hatte ihm das Leben genommen.
    Auch ich wußte Bescheid. Ich hatte Piau-Tu noch fallen sehen, dann war die Woge gekommen. Jetzt war meine Sicht wieder besser, und ich half Suko, so gut ich konnte.
    »Durchsucht ihn. Er muß noch meine Waffen haben und auch den verdammten Schlüssel für die Ketten.«
    »Okay, keine Panik.«
    »Beeil dich trotzdem. Ich kann keine Aale mehr sehen.« Mehr als Galgenhumor blieb mir nicht mehr.
    ***
    Suko beeilte sich wirklich. Mit fliegenden Fingern durchstöberte er die Taschen des Toten und schaute auch unter der Kleidung nach.
    Er fand, was er suchte.
    Die Waffen seines Freundes John Sinclair und auch den Dolch, der Mandra Korab gehörte. Erst dann schaute Suko um den Felsen und sah die Fische, die aus dem Wasser glitten.
    Es wurde wirklich höchste Eisenbahn, daß er John aus dieser verfluchten Lage befreite.
    Ich spürte, wie mein Freund mit dem Messer die Stricke bearbeitete.
    Bald war ich von ihnen befreit. Fehlten nur noch die Ketten.
    Suko sprang in das Wasser.
    »Gib auf die Wellen acht«, warnte ich ihn noch, danach schwappte die erste schon heran.
    Mein Partner warf sich vor. Er fand an der Felsecke einen vorspringenden Stein, an dem er sich festklammern konnte, und ich sah, wie ihm vom zurücklaufenden Wasser die Beine weggerissen wurden, aber der Inspektor gab nicht auf.
    Er schaffte es, den Gewalten zu trotzen. Zwischen Zeigefinger und Daumen seiner rechten Hand blinkte etwas.
    Ein kleiner Schlüssel.
    Die restliche Befreiung war Sache von wenigen Sekunden. Als ich die Ringe nicht mehr spürte, sackten meine Arme nach unten, und ich selbst fiel zusammen.
    Das merkte Suko. Er fing mich auf, Wuchtete mich über seine Schulter und kletterte mit mir als Ballast keuchend höher, wo uns Susan Perth erwartete.
    Sie stammelte Worte, die keiner von uns verstand, weil sie kaum begreifen konnte, daß wir es trotz allem geschafft hatten und der Gefahr entkommen waren.
    Ich lag ziemlich ausgepumpt am Boden. Suko schaute sich meine Wunden an. »Sieht nicht gut aus«, meinte er.
    »Ach, die sind nicht so tief.«
    »Sollen wir dich hier liegen…«
    Ich ließ ihn nicht ausreden. »Untersteh dich. Nein, ich komme mit, das ist doch klar.«
    Es gelang mir ohne fremde Hilfe, mich aufzurichten. Die kleinen Wunden brannten. Das Salzwasser hatte sie auf eine schmerzhafte Weise ausgewaschen.
    Mir fiel Mandra Korab ein. »Hast du etwas von ihm gesehen?«
    Suko schüttelte den Kopf.
    Für einen Moment verkrampfte sich alles in mir, denn ich hatte das Gefühl, daß viel umsonst gewesen war. »Mandra«, flüsterte ich rauh.
    »Verdammt, auch.«
    »Wir müssen mit allem rechnen«, sagte Suko.
    Ich nickte nur.
    Einen Moment später wurden wir abgelenkt. Schreie gellten über die Insel und wehten an unsere Ohren. Sie waren dort aufgeklungen, wo auch die Brigantine stand, die wir allerdings von unserem Standort nicht sehen konnten, da uns die Felsen die Sicht nahmen.
    »Mein Gott, Shao!« Susan preßte die Worte hervor. Wir starteten gemeinsam. Suko jedoch war schneller als wir.
    ***
    Innerhalb der Nebelschwaden teilte sich das Gesicht in
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