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032

Titel: 032
Autoren: Die Seiltänzerin
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geglaubt, und nun zahlten sich die Ermahnungen negativ aus. Noch schlimmer war, dass sie ein Körnchen Wahrheit enthielten, selbst wenn Ann nicht von ihren Gefährten missbraucht wurde. „Es hängt noch mehr davon ab, ob Ann diese Art Leben ertragen kann", fuhr Telor langsam fort.
    „Das kann ich!" rief sie aus. „Das kann ich. Gestern Nacht habe ich, weil ich wusste, dass ich willkommen war und gebraucht wurde, auf der Erde bei Carys besser geschlafen als seit Ewigkeiten in meinem Bett, weil es mich früher stets quälte, dass ich für meine Eltern nur eine Belastung bin."
    Deri wandte sich Ann zu, und auf seinen Wangen glänzten Tränenspuren. „Du kannst auch meinen Anteil haben",
    sagte er spröde, ging zu Ann und legte ihr den Arm um die Schultern. „Ich werde sie nach Creklade mitnehmen, so dass sie außer Reichweite ihres Vaters ist, und dort auf dich und Carys warten."
    „Warte", sagte Telor, weil er sich plötzlich erinnert hatte, dass sie das Wohlwollen eines Mannes von großem Einfluss und großer Macht genossen. „Es ist besser, wenn ich das Risiko eingehe, Lord William um einen weiteren Gefallen zu bitten. Falls er mit Anns Vater redet und ihm sagt, dass wir gute Leute sind, die nett zu Ann sein werden ..."
    „Sag ihm, dass ich sie zur Frau nehmen werde", schlug Deri vor und verstärkte den Druck um ihre Schultern, als Telor auf der Suche nach Lord William den Stall verließ.
    Dann lächelte er, als Ann ihn mit verehrungsvollem Blick anschaute.
    Man wartete auf Telors Rückkehr, doch die Anspannung wurde einige Minuten später abgeschwächt, als ein Mann, den man nicht kannte, mit Telors Instrumenten erschien, die in dem durch einen Vorhang abgetrennten Raum am Ende der Halle gefunden worden waren. Das Vorhandensein der Instrumente entzückte Deri und Carys und veranlasste sie, zum Stalleingang zu rennen und nach Telor Ausschau zu halten.
    Sie sah ihn kommen, und plötzlich war es ihr gleich, welche Neuigkeit er mitbrachte.
    Irgendwie würde man eine Möglichkeit finden, wie man Ann helfen konnte. Wirklich von Bedeutung war nur, dass Telor zurückkehrte und immer ein Teil ihres Lebens sein würde. Caiys warf sich ihm in die Arme, bog sfeinen Kopf zu sich herunter und gab ihm einen wilden, hungrigen Kuss. Er drückte sie an sich, erwiderte ungestüm ihren Kuss und erkannte, dass alle die Stunden, Tage und Jahre, die sie beide miteinander verbringen würden, ihm kurz erscheinen würden und dass jede Minute, die sie getrennt sein würden, ihm sehr, sehr lange vorkommen würde.
    Schließlich löste er sich von Carys und grinste triumphierend. „Lord William wird es tun!" rief er aus. „Er lachte und lachte und sagte, es würde eine Doppelhochzeit geben, und er würde persönlich die Bräute zum Altar führen. Und er hat uns für die Winter ein Haus in Shrewsbury angeboten. Wir werden die schönste Zeit des Jahres auf der Straße verbringen und für die schlechte Jahreszeit einen warmen, sicheren Zufluchtsort haben. Und einen Platz, wo wir unsere Kinder aufziehen können und wo keine Angehörigen sind, die uns finster ansehen werden."
    „Wir sind eine Truppe!" Carys wirbelte und wirbelte im Kreis herum und schlug dann um Den, Telor und Ann Räder und machte Handstandüberschläge. Schließlich hielt sie inne und schaute erst Deri und Ann an, die sich anlächelten, dann mit vor Liebe glühendem Gesicht Telor und flüsterte: „Oh, Liebe Frau, sei bedankt."
    - ENDE -
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