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032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

Titel: 032 - Das Schädelhaus im Todesmoor
Autoren: A.F.Morland
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ich mit Chao Kai aus«, bot ich dem Parapsychologen an.
    »Lächerlich, Tony, ich bin nicht aus Zucker«, erwiderte Hale und öffnete die Tür. Mit einem ohrenbetäubenden Brüllen eines Donners wehte eine Regenfahne herein, die sogar mich erwischte.
    Bernard Hale und Chao Kai begaben sich zur Motorhaube und stemmten sich dagegen. Ich sah, wie sich ihre Gesichter vor Anstrengung verzerrten, ließ den Peugeot schaukeln, indem ich Gas gab, einkuppelte, Gas wegnahm, auskuppelte.
    Und wieder – und immer wieder: Gas… Kupplung… Gas weg…
    Kupplung aus… Bernard Hale und sein Lieblingsschüler legten sich mächtig ins Zeug. Sie keuchten, und das Regenwasser rann ihnen in breiten Bächen über das Gesicht, sammelte sich am Kinn und tropfte von dort auf die Motorhaube.
    »Es hat keinen Zweck!« schrie ich zum offenen Seitenfenster hinaus. Der Regen peitschte mir gegen Stirn und Wangen. »Dort hinten muß es ein Hindernis geben, das wir so nicht überwinden können. Wir müssen es in die andere Richtung versuchen.«
    »Nach vorn?« fragte Hale.
    »Ja.«
    Der Professor und Chao Kai wechselten die Position, und mit vereinten Kräften schafften wir es nun, das Fahrzeug zwei Meter von der Stelle zu bringen.
    »Weg jetzt!« schrie ich hinaus. »Ich versuch’s mit Schwung!«
    »Okay«, gab Hale zurück.
    Er und Chao Kai traten zur Seite. Ich wandte mein ganzes Gefühl auf, um die Technik optimal in den Griff zu bekommen. Der Peugeot fuhr zurück, die Reifen drehten sich nicht durch; ich ließ ihnen nur so viel Kraft zukommen, wie sie auf den aufgeweichten Boden bringen konnten.
    Dennoch wurde das Fahrzeug immer schneller, passierte die Stelle, die wir vorhin nicht überwinden konnten, und jumpte schließlich wieder auf die Fahrbahn.
    Geschafft. Ich atmete auf und sah im Regen meine beiden Begleiter erleichtert grinsen. Erfreut über dieses Erfolgserlebnis kamen sie zum Peugeot. Da war mir plötzlich, als würde jemand mit einem Eiszapfen über meine Wirbelsäule streichen, denn ich sah im Regen jemanden hinter Professor Hale und Chao Kai.
    Atax war es! Die Seele des Teufels!
    ***
    Er hatte nur kurz Einfluß auf das Schädelhaus im Todesmoor genommen und sich dann entfernt, denn seine schwarzmagischen Sensoren hatten Feinde aufgespürt.
    Jemand kam, um dem Höllentreiben, das eben erst begonnen hatte, einen Riegel vorzuschieben. Atax wollte wissen, wer das war. Wer erdreistete sich, ihm den Spaß verderben zu wollen?
    Wer wußte, was er vorhatte? Wer besaß so viel Mut, sich ihm in den Weg zu stellen? Wer glaubte, in der Lage zu sein, ihm Schwierigkeiten machen zu können?
    Gereizt beschloß Atax, sich der wagemutigen Person zu entledigen. Bestrafen wollte er sie für ihr freches, provokantes Ansinnen. »Keiner ist mir gewachsen!« knurrte die Seele des Teufels.
    »Wer es wagt, sich mit mir anzulegen, den zertrete ich wie einen elenden Wurm!«
    Nahe der Straße legte sich der Geschlechtslose auf die Lauer. Er spürte das Fahrzeug näherkommen, sah es noch nicht, wußte aber schon, daß es mit drei Mann besetzt war.
    Für ihn stellten diese drei Männer eine Feindkonzentration dar, die er vernichten mußte. Die Männer sollten keine Gelegenheit haben, hier irgend etwas zu verhindern.
    An Murdock Vidors Rückkehr durfte niemand rütteln, dafür wollte sich Atax einsetzen. Wenige Augenblicke vergingen. Dann tauchte im Grau des Regens ein weißer Wagen auf.
    Ein Peugeot 504 TI – mit dem Kennzeichen TB 7000. Atax wußte, wem dieses Fahrzeug gehörte. Niemand anders als sein erbitterter Erzfeind Tony Ballard war der Besitzer.
    Tony Ballard, der Dämonenhasser!
    Zuerst wollte Atax dem Wagen seine ganze Wut entgegenschleudern. Vielleicht hätte er den Asphalt aufreißen und einen Höllenschlund bilden sollen, der den Peugeot mitsamt den Insassen verschlang.
    Aber dann hätten Tony Ballard und seine beiden Begleiter nicht gewußt, wem sie das Unglück zu verdanken hatten. Es lag Atax sehr viel daran, daß sie das wußten.
    Deshalb ließ er zunächst einmal Blut regnen. Er wollte mit seinen Gegnern ein grausames Spiel spielen, wollte ihnen zeigen, wie schwach, ja geradezu hilflos sie gegen ihn waren.
    Der Blutregen machte die Straße glatt wie die Oberfläche eines Puddings. Mit Vergnügen beobachtete die Seele des Teufels, wie sich Tony Ballard bemühte, den Peugeot auf der Fahrbahn zu halten.
    Es konnte ihm nicht gelingen. Der Wagen rumpelte in den Graben und saß fest. Atax lachte in sich hinein, als er sah, welche Anstrengungen
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