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0319 - Götzenbrut

0319 - Götzenbrut

Titel: 0319 - Götzenbrut
Autoren: Jason Dark
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zahlreicher Knochenreste noch soviel Platz war, daß ich darauf liegen konnte.
    Das Gestein war dunkel, die Knochen nicht.
    Die zahlreichen Gebeine hoben sich scharf von dem Gestein ab. Ich sah Füße, Hände, Schädel, Arme, Finger und Beine. Manche zersplittert, andere noch völlig erhalten.
    Auch halbe Schädel stachen mir ins Auge, und ich nahm auch noch anderen Geruch wahr.
    Es roch nach Blut…
    Ein schlimmer Gestank, der in meine Nase drang und Ekel in meinem Innern hochspülte.
    Von Baal sah ich nichts.
    Der Felsen, auf dem die Altarplatte lag, war in den Boden gebaut oder gelegt worden, so daß sich die Altarplatte in Oberschenkelhöhe eines Menschen befand und meine vier Träger keine Schwierigkeiten haben würden, mich niederzulegen.
    Sie brauchten mich nicht erst hochzuhieven, ließen mich für einen Moment schweben und Öffneten ihre Griffe.
    Ich schlug auf die Platte.
    Mein Hinterkopf dröhnte gegen das Gestein. Für einen Augenblick spürte ich ein dumpfes Gefühl, das von Schmerz abgelöst wurde, dann hatte ich mich daran gewöhnt und hörte, wie meine vier Träger zurücktraten.
    Es wurde still.
    Eine Stille der Erwartung, denn jeder, auch ich, wartete auf den Götzen Baal.
    Seine Götzenbrut lauerte bereits.
    Es waren die Leichenvögel, die auf den Felsen hockten und samt und sonders ihre Hälse so gedreht hatten, daß sie aus ihren gnadenlosen Augen auf den Altar starren konnten.
    Ihr Blick bereitete mir Angst. Ich kannte die Stärke der Vogel, und auch ich war kein Schwächling, aber wenn sie zur gleichen Zeit angriffen, würde ich es schwer haben.
    Schon mit ihren Blicken wollten sie mich fressen. Die runden Glotzaugen wirkten wie gefüllte, kleine Höhlen in dem kahlen Kopf.
    Wann kam Baal?
    Ich hatte mich lange genug beherrschen müssen und fühlte die innere Unruhe in mir. Noch immer atmete ich flach, wobei ich den Mund geschlossen hielt und nur allein durch die Nase Luft holte.
    Wenn ich in die Höhe schaute, sah ich die steilen Felswände und hoch über ihnen, an ihrem Ende, den Ausschnitt des Himmels.
    Hell, in einem weichen Blau, aber nicht mehr von der Sonne verdeckt.
    Sie war längst verschwunden.
    Es wurde noch stiller. Selbst der säuselnde Wind rührte sich nicht mehr. Kein kühlender Zug strich über mein Gesicht. Ich spürte, daß Baal in der Nähe war. Er kündigte seine Ankunft an.
    Wo würde er herkommen?
    Ich legte meine Hand auf den Schwertgriff. Wenn Baal kam und seinen Leichenvögeln befahl, mich zu vernichten, wollte ich hochspringen und das Schwert ziehen.
    Dann sollte er Torkan kennenlernen.
    Er schritt aus dem Felsen.
    Direkt vor mir, so daß ich nicht den Kopf zu heben brauchte, erschien seine unheimliche Gestalt…
    ***
    Das Boot hatte sich sehr stark zur Steuerbordseite geneigt, so daß Suko Kraft und Mühe aufwenden mußte, um überhaupt das Gleichgewicht zu halten.
    Und er sah die beiden Spinnenbeine!
    Ein furchtbares Bild, denn die Füße wirkten wie Lanzen, und Suko war klar, daß sie auch den harten Gummi des Bootes zerstören konnten.
    Es blieb dem Inspektor keine Zeit mehr, mit der Dämonenpeitsche zuzuschlagen, er mußte nur eines tun.
    Schießen!
    Suko schnappte sich die Beretta. Über den Schädel der geduckten Claudia Darwood hinweg zielte er auf ein Auge der Spinne.
    Volltreffer!
    Die Spinne hatte die geweihte Silberkugel geschluckt. Sie war in ihr Zentrum gefahren, vernichtete dort die unselige Kreatur, die nach hinten überkippte und im Wasser versank.
    Das Boot richtete sich wieder auf. Eine lange Dünungswelle rollte heran, stellte es auf den Kamm und hob auch die sich in der Auflösung befindliche Spinne noch einmal hoch.
    Suko kniete im Boot. Er hielt sich an der Bordwand fest, schaute nach vorn und sah die Spinne, die von einer anderen Welle gepackt wurde, wobei die einzelnen Teile des Monstertieres abtrieben.
    Eine weniger.
    Das Schlauchboot rutschte wieder in ein Wellental. Auch Claudia Darwood hatte ihren ersten Schrecken überwunden. Sie sah Sukos Hand vor sich, ergriff sie und ließ sich in eine sitzende Stellung hochziehen. Mit dem Rücken preßte sie sich gegen die Bordwand, während ihr Blick starr auf Suko gerichtet war.
    Der Inspektor nickte ihr zu. »Keine Angst, wir haben eine geschafft, Mädchen.«
    »Und die anderen?«
    Suko verzog die Mundwinkel. »Ich werde mal nachschauen. Vielleicht kann ich noch welche von ihnen mit Kugeln erwischen.«
    Er deutete zum Heck. »Übernehmen Sie wieder das Ruder.« Suko wollte das Boot auf keinen Fall
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