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0319 - Geschäft ohne Gnade

0319 - Geschäft ohne Gnade

Titel: 0319 - Geschäft ohne Gnade
Autoren: Geschäft ohne Gnade
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unterhalten, Ally?«
    »Hm, was heißt Verbindung? Er hatte mir einen Job angeboten, aber ich fühlte mich in einer Gang nicht wohl, Cotton. Am besten arbeitet man ganz allein. Monky war schon eine Belastung für mich.«
    Ich merkte, daß Tommy der Unterhaltung jetzt mit größter Aufmerksamkeit folgte.
    »Was hat Marno denn mit Ihren Sorgen zu tun?« erkundigte Ally sich neugierig.
    »Darüber bin ich mir noch nicht im klaren. Ally. Er hat in den frühen Abendstunden seinen Wagen als gestohlen gemeldet. Einen Buick Wildcat mit der Nummer NY — 4545. Um 20 Uhr dreißig fuhr dieser Wagen ziemlich langsam durch die East 57, Street in Richtung Fifth Avenue. Zu diesem Zeitpunkt stand Miß Torrington dicht am Bordstein vor dem Eingang des Sutton Cinema. Bevor wir die Gefahr entdeckten, schob jemand den Lauf einer MP durch das heruntergelassene Fenster und beharkte den Straßenabschnittt vor dem Kino. Zum Glück kam Miß Torrington mit dem Schrecken davon. Trotzdem hätten wir gern gewußt, was sich Marno dabei gedacht hat?«
    Ally zuckte die Achseln und sah seinen Bruder Tommy an, der blaß geworden war.
    »Wenn Rocky den Wagen als gestohlen gemeldet hat dann kann er ja schlecht etwas mit der Sache zu tun haben.«
    »Das haben wir uns auch schon gedacht«, meinte ich. »Rocky wird nämlich alles bestreiten. Inzwischen steht der Schlitten allerdings schon in unserer Fahrbereitschaft. Unsere Spezialisten werden ihn auf Herz und Nieren prüfen. Sollten sie bei der Untersuchung auf Fingerprints stoßen, die wir im Album haben, dann bricht für Marno eine harte Zeit an.«
    In Tommys Gesicht arbeitete es Er sah Ruby verstohlen von der Seite an und fummelte mit den Fingern nervös an den Knöpfen seiner Jacke »Haben Sie irgendeine Verbindung zu Marno, Tommy?« fragte ich ihn »Ich? Wie kommen Sie denn darauf? Ally hat mir wohl mal gesagt, wenn es mir mal ganz dreckig ginge, dann sollte ich mich an Marno wenden, aber bisher bin ich auch ohne ihn durchgekommen.«
    Ich nickte. »Seit wann haben Sie denn diese Jacke, Tommy? Ich denke, der Anzug in der Pension sei Ihr einziger?«
    »Ach, die habe ich mir heute vormittag gekauft,«
    »von den sieben Dollar, die Sie gestern abend noch in der Tasche hatten?«
    Er wurde langsam nervös »Mann, sie muß sich ja gründlich ausgeweint haben. Hat sie Ihnen auch erzählt, wie viele Löcher ich in den Socken habe? Jacken sind wohl Ihr kriminalistisches Steckenpferd, wie?«
    »Manchmal schon«, gab ich zu. »Die Herkunft der Jacke interessiert mich nur, weil Sie doch ein sehr vorsichtiger Mensch sind, Tommy. Außer mit Miß Torrington und Ihrem Bruder Ally haben Sie kaum Umgang gehabt. Die Jacke beweist mir nun, daß Sie noch einen Gönner haben, dessen Existenz uns unbekannt ist.«
    »Ich habe das Ding für 1 Dollar fünfzig in einem Trödelladen in der Orchard Street gekauft. Wird mein Bruder wegen des Wilkes-Barre-Prozesses nach Pennsylvania übergeführt, oder bl&ibt er vorerst in New York?«
    Ich zuckte die Achseln, »Das wird die Federal Attorney entscheiden, Allen, Es gibt in Pennsylvania nur eine Zeugin, die Frau des ermordeten Juweliers. Wahrscheinlich wird man den Wilkes-Barre-Fall hier mit, verhandeln.«
    ***
    Wir schwangen uns in den Jaguar und fuhren los. Diesmal überließ ich Phil das Steuer.
    »Vielleicht machen wir den Weg umsonst, Jerry«, gab er zu bedenken. »Marno soll ja seine späten Abendstunden und einen Teil der Nacht in den Bars verbringen. Vielleicht sollten wir erst einmal bei ihm anrufen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ist doch einerlei, wen wir bei ihm zu Häuse antreffen, Phil. Sicher werden sie ihn sofort von unserem Besuch verständigen,, dann wird sich alles andere schon finden,«
    Die Indian Road liegt im Norden Manhattans, am oberen Ende des Inwood Hillow Parks. Marnos Villa war ein moderner Flachbau im Bungalowstil. Im Haus brannte Licht. Phil setzte den Jaguar schwungvoll in die mit Platten verlegte Einfahrt und stoppte vor dem Garagentor, Dann stiegen wir aus.
    Die rechte Seite und ein Teil der Hinterfront des Gebäudes war überdacht. Aus den Mülltonnen ragten unzählige Flaschenhälse heraus. Der Alkoholkonsum der Marno-Gang war stadtbekannt Auf mein Klingeln öffnete uns ein Diener, der eine geradezu operettenhafte Livree trug. Nicht einmal die weißen Tuchhandschuhe fehlten.
    »Sie wünschen, Gentlemen?«
    »Ist Marno da?« fragte ich.
    »Ich nehme an. Mister, Sie sprechen von Mr. Marno, dem Bewohner dieses Hauses. Er ist zwar anwesend, wird Sie
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