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0317 - Okastras Grusel-Keller

0317 - Okastras Grusel-Keller

Titel: 0317 - Okastras Grusel-Keller
Autoren: Jason Dark
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»Ihr müßt es wissen.«
    »Nein!« Sarrazan hatte die Antwort gegeben.
    »Aber ihr stammt aus dieser Gegend.«
    »Nur Paco.«
    »Kennst du dich hier aus?«
    »Nicht im Berg«, erklärte er mir. »Es gibt hier viele Höhlen, Etagen, Galerien, Verliese und Kasematten. Aber wie das alles genau ist, weiß ich auch nicht.«
    »Wir sind also auf Vermutungen angewiesen.«
    »Wahrscheinlich.«
    Ich dachte nach. Nach oben war uns der Weg versperrt. So blieb uns nichts anderes übrig, als einen zweiten Ausgang zu suchen.
    Und das würde eine Quälerei werden. Ein Weg durch die unterirdischen Kasematten, eine abenteuerliche Reise, die voller Gefahren und bösen Überraschungen steckte.
    Drei Männer waren wir.
    Zwei Basken und ich.
    Feinde, doch in diesem Fall waren wir aufeinander angewiesen. Da mußten Gefühle hintenanstehen.
    Das sagte ich ihnen auch.
    Sarrazan zeigte sich einsichtig, auch Paco. Er fügte aber hinzu, daß wir noch miteinander abrechnen wollten, wenn wir es überstanden hatten.
    »Meinetwegen«, erwiderte ich und wollte dennoch mehr über die Geschichte dieses Bergs wissen.
    Der Erfolg war gleich Null. Die Basken hatten sich nur für ihren »Job« interessiert, für mehr nicht.
    Es blieb uns also nichts anderes übrig, als weiter zu suchen.
    Und das in der Dunkelheit!
    Sarrazan hatte von Verliesen, von Galerien, von Kasematten gesprochen, was mich wiederum dazu veranlaßte, an gefährliche Fallen zu denken. Es konnte uns passieren, daß wir urplötzlich in die Tiefe stürzten und irgendwo in einem Stollen oder Schacht mit zerschmetterten Knochen liegenblieben.
    Das waren natürlich keine guten Aussichten.
    Es spielte auch keine Rolle, in welche Richtung wir uns wandten, aber ich mußte jetzt meine kleine Trumpfkarte spielen und kramte die kleine Lampe hervor.
    Als ich sie einschaltete, kniffen die Basken überrascht die Augen zusammen, weil sie für den ersten Moment geblendet wurden.
    Paco lachte auf. »Da haben wir ja Licht.«
    »Fragt sich nur, für wie lange? Oder glaubst du, daß die Batterien ewig halten?«
    »Wohl kaum.«
    Ich leuchtete in die Runde. Nach oben hin verlor sich der Strahl, aber ich erkannte, was uns aufgehalten hatte.
    Es waren Fäden gewesen!
    Wie ein Netz spannten sie sich durch das Verlies, und der letzte Faden befand sich so dicht über unseren Köpfen, daß ich nur den Arm auszustrecken brauchte, um ihn zu erreichen.
    Das tat ich auch.
    Kaum berührten ihn meine Finger, als ich die Hand auch schon wieder zurückzog.
    »Was war denn?« fragte Sarrazan.
    Ich schüttelte die Hand, bewegte die Finger und gab eine leise Antwort. »Irgendwie habe ich das Gefühl, als wären diese Fäden mit denen eines Spinnennetzes zu vergleichen.«
    »Aber so stark?«
    Sarrazan hatte die Frage gestellt, und ich hob die Schultern. »Wir wissen es nicht.«
    »Ach, das ist Unsinn. Spinnenfäden!« Paco lachte. »Da hat man uns reingelegt. Wir sollten davor keine Angst haben. Ich bin dafür, daß wir erst einmal verschwinden.«
    »Gut, gehen wir«, sagte ich und leuchtete nach vorn, wobei ich den Arm heftig bewegte.
    Der helle Lichtstrahl verschwand in der Tiefe, wobei ich an seinem Ende ein Glitzern zu sehen glaubte, was auch eine Einbildung hatte sein können.
    Ich schärfte meinen beiden unfreiwilligen Begleitern noch einmal ein, sich zusammenzureißen und vor allen Dingen nicht zu meckern, wenn wir im Dunkeln marschierten, da ich die Batterie der kleinen Lampe schonen wollte.
    »Ja, ja, schon gut.« Paco schüttelte den Kopf. Er machte den Anfang und ging einfach los.
    Sarrazan wußte, daß es gefährlich war, deshalb schrie er ihm zu. »Verdammt, bleib zurück! Wir gehen gemeinsam!«
    Paco gehorchte nur widerwillig.
    Ich machte mir große Sorgen. Allein hätte ich mich wohler gefühlt, so unwahrscheinlich dies klang, aber Typen wie Paco konnten alles durch ihre Unberechenbarkeit verderben.
    Nun, wir begannen mit unserem Marsch ins Ungewisse. Niemand von uns wußte, was uns erwartete.
    Die Luft in dieser Bergtiefe war relativ gut. Das drückte in mir die Vermutung hoch, hier irgendwo eine Verbindung zur Außenwelt zu finden, durch Schächte oder Stollen.
    Die Zeit war bedeutungslos geworden. Hin und wieder knipste ich meine Lampe an, leuchtete auch zu Boden und stellte fest, daß wir noch immer über Gestein schritten.
    Manchmal sahen wir auch die seltsamen Fäden. Entweder schräg oder waagerecht breiteten sie sich über unseren Köpfen aus, wo sie ein regelrechtes Netzt und Flechtwerk
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