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0317 - Okastras Grusel-Keller

0317 - Okastras Grusel-Keller

Titel: 0317 - Okastras Grusel-Keller
Autoren: Jason Dark
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nicht sofort.
    »Okastra. Draußen. Ich habe ihn gesehen. Wirklich, das ist kein Witz. Der Nebel und die…« Sie sprach nicht mehr weiter, denn sie hatte den Blick des alten Mannes gesehen, der zu Boden und gleichzeitig auf ihre Fußspitzen gerichtet war, denn unter der Türritze kroch etwas hervor.
    Dünn und blaugrau.
    Der Nebel!
    Tief atmete Aldo ein. Er zitterte, als er das erkannte, und er sprang auf Claudia zu. Es gelang ihm, ihren Arm zu packen und sie an sich zu reißen.
    »Wir müssen hier weg!«
    Claudia wurde von ihm umfaßt. Der alte Mann hatte sich vorgenommen, diese Frau zu schützen, solange es ihm möglich war. Sie durfte nicht in die Klauen dieser Bestie Okastra gelangen, dann war sie verloren.
    Die ersten Schläge hämmerten gegen die Tür.
    Sie hallten innerhalb der Bodega wider. Dumpf und drohend. Okastra kündigte sein Kommen an.
    Die Blicke der beiden Menschen waren so auf die Tür fixiert, daß sie das sich noch im Gastraum befindende Skelett völlig vergessen hatten.
    Es machte sich auf drastische Art und Weise bemerkbar.
    Zwar vernahm Claudia noch das Klappern der Knochen, da war es zu spät. Das Skelett packte zu.
    Eisenhart war sein Griff. Claudia schrie, wurde zurückgezogen, und Aldo, der ebenfalls herumfuhr, erkannte mit Schrecken, daß auch die zweite Klaue zugepackt hatte und Claudia in einem so starken Klammergriff hielt, daß es für sie unmöglich war, zu entkommen.
    Der Knöcherne hatte sie zu sich herangezogen, einen Arm um ihre Kehle gelegt und drückte mit der Knochenspeiche dagegen.
    Für die angststarre Claudia gab es keine Chance zur Flucht.
    Aldo stand da, wie vom Donner gerührt. Er dachte daran, daß auch noch andere Gäste sich in der Bodega aufgehalten hatten, doch die waren verschwunden, einfach weggelaufen wie kleine Kinder.
    Er war allein.
    Claudia hing im Klammergriff des Skeletts. Sie hatte ihren Mund weit aufgerissen, weil sie nach Luft schnappen wollte. Dann schlug sie mit den Armen um sich, trampelte, traf auch die Knochen, aber das Skelett war kein Mensch. Es reagierte zwar ähnlich, dennoch verspürte es keinerlei Schmerzen.
    Aldo wollte und mußte etwas tun.
    Das Messer hatte ihm keinen Erfolg gebracht. Damit konnte man keine Knochen abtrennen, aber er besaß noch andere Waffen. Stühle, zum Beispiel. Wenn er damit zuschlug und das Monstrum auch traf, konnte er es vielleicht auseinanderhämmern.
    Die Hände des Mannes umschlossen eine Lehne. Dann wuchtete Aldo den Stuhl in die Hohe und bewegte sich auf Claudia und das Skelett zu.
    Die Frau hatte sehr mit der Atemnot zu kämpfen. Sie war im Griff des Skeletts zusammengesackt, ihr Kopf befand sich unter dem des knöchernen Monstrums.
    Ein Vorteil für Aldo.
    Den Messergriff hatte er zwischen die Zähne gesteckt. Seine Augen funkelten, als er den Stuhl anhob und ihn über seinen Kopf schwang. Noch zwei Schritte lief er vor, dann ließ er das Möbel nach unten sausen.
    Er traf.
    Leider ließ es sich nicht vermeiden, daß auch Claudia etwas abbekam. Ihr Schrei hallte durch den Raum, doch was Aldo hatte erreichen wollen, war ihm gelungen.
    Die beiden trennten sich.
    Claudia rutschte aus dem Griff der blanken Knochenarme und sank am Boden zusammen.
    Aldo sah seine Chance. Die Kräfte des Mannes waren nicht mehr die besten, doch in diesen Minuten wuchs er über sich selbst hinaus. Er führte einen zweiten Schlag, diesmal in Kopfhöhe und schwingend von links nach rechts. Wäre doch gelacht, wenn er den Knöchernen nicht auseinanderhauen konnte.
    Der Stuhl krachte auf den Schädel des Skeletts. Mit großer Wucht war der Schlag geführt worden, und der Knochenmann wurde zur Seite gefegt wie ein Pappkamerad. Der Schwung schleuderte ihn über einen Tisch, wo er noch zwei Stühle umriß, dann fiel er zu Boden und blieb dicht neben der Wand unter einem schmalen Fenster liegen.
    Ob er sich wieder erhob, konnte Aldo nicht feststellen. Ebenfalls war es ihm nicht mehr möglich, Claudia zu beschützen, denn Okastra hatte die Tür aufgerammt.
    Wuchtige Schläge trieben sie bis gegen die rückseitige Wand, und der Unheimliche hatte freie Bahn.
    Nebel hüllte ihn ein.
    Blauer Dunst. Ein geruchloser Qualm, der sich zu Wolken und Spiralen zusammengedreht hatte und den anderen begleitete.
    Okastra stand in seinem Zentrum!
    Der alte Mann kannte die schrecklichen Legenden über diese Person. Okastra war der Anführer einer blutgierigen Sarazenenmeute gewesen, man hatte viel über ihn erzählt und ihn auch in das Reich der Fabel
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