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0317 - Okastras Grusel-Keller

0317 - Okastras Grusel-Keller

Titel: 0317 - Okastras Grusel-Keller
Autoren: Jason Dark
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oben bekam.
    Die Graböffnung wurde immer kleiner.
    Und ich sah, wie sich jemand darüberbeugte. Fast sogar eine menschliche Gestalt.
    Das war sie nicht.
    Der Engel hatte sich bewegt und seinen Körper nach vorn gedrückt.
    Dann verdeckte mir Paco wieder das Sichtfeld, außerdem konzentrierte ich mich auf meinen Fall.
    Bremsen, weiterfallen, bremsen, fallen…
    So lief es ab. Da war eine regelrechte Kontinuität zu spüren.
    Der Aufschlag. Trotzdem hart, und wir purzelten durcheinander, wobei ich ein Beinpaar noch gegen den Hals geschlagen bekam.
    Mein Schädel brummte fürchterlich, aber ich durfte nicht liegen bleiben. Wir befanden uns momentan in einer absoluten Dunkelheit, denn aus der Höhe, wo das Grab lag, schimmerte auch kein Stahl durch.
    Und ich hatte nicht nur die Finsternis zum Feind, sondern auch noch zwei Menschen.
    Die Lähmung war gewichen. Zwar spürte ich ein dumpfes Gefühl in meinem Hals, ansonsten konnte ich mich wieder bewegen. Und ich rollte mich sofort zur Seite.
    Dabei hatte ich Glück. Unter meinem rechten Arm, etwa in Ellbogenhöhe, verspürte ich einen bekannten Druck.
    Nicht nur wir drei waren in die Tiefe gefallen, auch meine Beretta hatte die Reise mitgemacht, wahrscheinlich hatten die anderen beiden daran nicht gedacht. Bevor sie sich erinnern konnten, griff ich zu und steckte die Waffe heimlich ein.
    Jetzt war mir ein wenig wohler.
    Auch meine beiden Gegner hatten sich inzwischen wieder gefangen.
    Ich hörte ihre Stimmen.
    Pacos klang wütend. Er schrie Flüche. Zwar verstand ich die Worte nicht, aber es konnte sich bei seinem Schreien nur um solche handeln.
    Auch Sarrazan redete. Hart fuhr er seinem Kumpan in die Parade, und Paco verstummte.
    Da ich ebenfalls nichts sagte und mich nur auf die Umgebung konzentrierte, war es ziemlich still.
    Ich hörte meine beiden Gegner atmen.
    Es war mehr ein Keuchen. Zudem mußten sie sich bereits gefunden haben, denn die Geräusche drangen von einer Seite auf mich zu. Die Kerle hockten rechts von mir.
    »He, Engländer!«
    Paco hatte die Worte gesprochen.
    Ich kniete und duckte mich unwillkürlich noch weiter zusammen, wobei ich mich davor hütete, eine Antwort zu geben. Vielleicht gelang es mir, ein wenig an den Nerven der beiden zu kratzen.
    »Verdammt, gib Antwort!«
    Wieder schwieg ich. Zudem war es mir gelungen, meinen Atem unter Kontrolle zu bekommen. Sehr schwach und flach nur drang er über meine Lippen.
    Einige Sekunden später redete auch Sarazzan. »Vielleicht ist er verreckt?«
    Paco begann hohl zu lachen. »Möglich ist alles. He, Engländer, bist du verreckt?«
    Von mir bekamen die beiden keine Antwort. Sie sollten in ihrem eigenen Saft schmoren.
    Paco machte weiter. Diesmal richtete er seine Worte an Sarrazan.
    »Geh mal zur Seite, Kumpel, ich versuche es mit dem Messer. Vielleicht kann ich ihn kitzeln.«
    Dieser Kerl hatte wirklich eine Macke. Wie konnte er in einer solchen Lage noch an so etwas denken.
    »Das ist doch jetzt egal!«
    »Nein, ich mache es!«
    »Hast du Streichhölzer?« Sarrazan wechselte das Thema.
    »Klar.«
    »Dann mach Licht und laß dein verdammtes Messer stecken!«
    »Nein, mach du es.«
    »Si.«
    Sehr aufmerksam war ich der Unterhaltung gefolgt und demnach schon gewarnt. Ich konnte mich bestens auf die Lage einstellen und blieb zunächst starr auf dem Rücken liegen. Kaum hatte ich die Augen geschlossen, horte ich das typische Geräusch, das entsteht, wenn ein Einweg-Feuerzeug benutzt wird.
    Es gab keinen Zweifel, daß wir Gefangene waren. Innerhalb eines gefährlichen Grusel-Kellers, und ich fragte mich, wie es weitergehen sollte, denn der Weg nach oben war einfach zu weit. Den kriegten wir nie und nimmer wieder hin.
    Die Flamme zuckte auf.
    Es herrschte kein Windzug, deshalb brannte die Flamme auch in einer verhältnismäßigen Ruhe, und sie warf einen Lichtkreis, der die beiden Basken berührte und auch mich nicht ausließ.
    Die beiden sahen mich.
    Paco konnte sich kaum beherrschen. »Verdammt, da liegt der Hundesohn!«
    Er sprach die Worte sogar in meiner Heimatsprache aus, damit ich ihn auch verstehen konnte.
    Es war ein risikoreiches Spiel, denn Paco, dieser Heißsporn, hielt sein Messer fest. Die Klinge zeigte auf mich, sein Gesicht war verzerrt und wirkte noch finsterer im Schein der Kerzenflamme.
    Wenn es noch ihm gegangen wäre, hätte er zugestoßen. Zum Glück reagierte Sarrazan besonnener. Er legte seinem Partner die Hand auf die Schulter. »Laß es erst einmal gut sein.« Die Flamme
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