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0317 - Das Todeslied der Unterwelt

0317 - Das Todeslied der Unterwelt

Titel: 0317 - Das Todeslied der Unterwelt
Autoren: Das Todeslied der Unterwelt (2 of 2)
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er-. »Ich bin völlig fertig.«
    Ich gab ihm drei Minuten. Sie waren noch nicht vergangen, als mich ein schleichendes Geräusch ablenkte. Phil kam um die Ecke und zerrte Gill Verward am Rockkragen hinter sich her. Er lehnte den bewußtlosen Gangster mit dem Rücken gegen die Wand der Lagerhalle.
    »Wie geht es unserem alten Freund Bucky?« fragte Phil.
    »Er sagt, er will auspacken.«
    »Das ist sehr vernünftig von ihm, daß er jetzt reden will.«
    Bucky beeilte sich, hastig zu versichern:
    »Ich sage alles!«
    »Das hast du mir schon einmal erzählt«, brummte ich. »Hoffentlich fängt es bald an. Ich werde langsam ungeduldig.«
    »Wir sollen das Gold selber holen!« stieß Bucky hervor. »Sobald wir - eh -sobald…«
    Er traute sich nicht zu sagen, was hinter dem Sobald kommen sollte. Ich wußte es auch so.
    »Sobald ihr unsere Leichen in den East River verfrachtet hättet. Okay, daraus wird ja nun nichts. Wo sollt ihr das Gold hinbringen?«
    »Rauf nach Pier achtzehn. Da liegt die ›Monrovia‹.«
    »Ein Frachter?«
    »Kombiniertes Fracht- und Passagierschiff. Bis halb drei muß das Gold oben sein. Der Kahn läuft zwischen drei und halb vier aus.«
    »Wie wollen sie denn das Gold durch den Zoll schleusen?«
    »Georgeton hat für alles gesorgt! Er hat eine kleine Druckerei. Da machen sie Seefrachtbriefe nach und stellen falsche Pässe her und falsche Ladescheine. Die sind ganz groß, die Jungs, die da arbeiten.«
    »Weißt du, wo die Druckerei liegt?«
    »Ja. Im Norden. In der 168. Straße.«
    »Ist die Bude nach außen hin als Druckerei gekenntzeichnet?«
    »Sicher doch! Sonst würde es ja auffallen, wenn Druckmaschinen drinnen arbeiten! Nach außen ist sie eine richtige Druckerei, wo man Briefbogen oder Hochzeitskarten bestellen kann. Das machen die Jungs so nebenbei.«
    »Weißt du den Namen der Druckerei?«
    »Howard heißt sie. Druckerei Howard.«
    »War das alles, was du zu erzählen weißt?« fragte ich.
    »Nein, ich habe ja bloß mal Luft geholt! Dann ist da noch die Geschichte mit dem Mädchen!«
    »Erzähl!«
    »Also Georgeton betreibt auch einen Mädchenhandel. Er erpreßt die Mädchen. Sie sollen heute nacht an Bord der ›Monrovia‹ gehen! Georgeton hat vierundzwanzig neue Mädchen.«
    »Und die Mädchen sollen heute nacht von der ›Monrovia‹ an Bord genommen werden?« rief ich hastig. »Um wieviel Uhr denn?«
    »Na, wahrscheinlich kurz vor dem Auslaufen. Sobald sie an Bord sind, kriegen sie eine Spritze, daß sie schlafen. Wenn der Zoll an Bord kommt, werden ihm falsche Verträge gezeigt. Jedenfalls eben gefälschte Papiere, die aber so aussehen, als ob mit den Mädchen alles okay wäre.«
    »Weiter!«
    »Außerdem gehen vierhundert Schnellfeuergewehre mit dem Schiff ab.«
    »Woher kommen sie?«
    »Das weiß ich nicht genau. Ich weiß bloß, daß sie aus Heeresbeständen abkassiert werden. Das machen andere Leute, die auch für Georgeton arbeiten.«
    »Interessant«, sagte ich. »Komme, wir setzen uns in Bewegung. Du kannst im Gehen weiterreden. Phil, kriegst du Verward mit?«
    »Sicher«, nickte mein Freund. »Er spielt zwar noch den Bewußtlosen, aber sobald er feststellt, daß es unbequemer ist, von mir gezogen zu werden, wird er sicherlich hellwach werden und allein gehen können.«
    Die bloße Ankündigung genügte. Verward kam mühsam in die Höhe. Er sah noch ein bißchen besser aus als Phil. Zu viert tappten wir langsam durch die Finsternis zurück zum Ufer. Unterwegs redete Bucky Lane munter weiter.
    »Ich weiß noch etwas«, köderte er.
    »Dann erzähl es!«
    »Ich glaube, Georgeton hat mit euch schon mal mächtigen Ärger gehabt«, mutmaßte Lane. »Er war mächtig wütend, als er in die Bar kam. Er kennt euch, hat er gesagt. Und wenn es jemanden gäbe, dem er eine rasche Himmelfahrt wünschte, so wärt ihr beide das!«
    Jetzt verstand ich, warum Georgeton uns in eine Falle locken wollte, ohne daß er Angst hatte, der von uns immer wieder erwähnte dicke Brief an den FBI, der bei einem Rechtsanwalt nur auf seine Absendung lauerte, könnte ihm ernstlich gefährlich werden. Wenn er uns wirklich kannte, wußte er natürlich auch, daß wir G-men vom FBI waren.
    Ich brauchte nicht lange darüber nachzudenken, aber je länger ich es überhaupt tat, um so klarer wurde mir, daß dies die einzige Erklärung für Georgetons Verhalten war: er hatte von Anfang an gewußt, daß wir die G-men Cotton und Decker waren.
    Daß das FBI durch einen Brief von seinen dunklen Geschäften unterrichtet
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