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0317 - Das Todeslied der Unterwelt

0317 - Das Todeslied der Unterwelt

Titel: 0317 - Das Todeslied der Unterwelt
Autoren: Das Todeslied der Unterwelt (2 of 2)
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aus zwei Flügeln, rechts davon eine kleinere Tür und links ebenfalls eine.
    Der Mann zeigte auf die Tür der rechten Seite.
    »Schöne Bescherung«, brummte Norman. »Dann wird er uns wohl schon gehört haben. Haben Sie eine Waffe da?«
    Der Staatsanwalt schüttelte den Kopf.
    »Bleiben Sie in Deckung«, raunte Norman und huschte auf die Tür zu.
    Er legte sein Ohr gegen den winzigen Spalt zwischen Tür und Rahmen und lauschte fast zwei Minuten lang.
    Dann fragte er den Bulligen:
    »Wo ist der Lichtschalter in dem Zimmer?«
    Der Mann zeigte stumm auf die Seite links von der Tür. Norman nickte.
    Er zog seine Dienstwaffe aus der Schulterhalfter und entsicherte sie.
    Und dann ging alles schlagartig.
    Die Tür flog auf, Norman sprang über die Schwelle, das Licht flammte eine Sekunde später auf, und noch zuvor gellte Normans Stimme schon durch den Raum.
    »Hände hoch, Eavens! FBI!«
    Ein paar Sekunden blieb es unheimlich still. Dann hörte der Staatsanwalt draußen im Flur:
    »Sie könen hereinkommen, Sir. Er ist ausgeflogen.«
    Das Zimmer war leer.
    Außer einem alten unsauberen Bett, einem Tisch, einem Schrank, zwei Stühlen und einem winzigen Waschbecken gab es nichts zu sehen.
    Norman untersuchte rasch den Schrank.
    »Leer!« staunte der Staatsanwalt. »Der Kerl ist uns entwischt!«
    »Der Schrank war schon immer leer«, behauptete der Pensionsinhaber, der neugierig hinter dem Staatsanwalt das Zimmer betreten hatte. »Eavens hat auch noch nicht hier geschlafen, obwohl er schon seit mindestens dreißig Wochen die Miete bezahlt. Er hält sich immer nur ein paar Stunden in dem Zimmer auf.«
    Norman zuckte die Achseln.
    »Ich ahne etwas. Aber darüber können wir im Wagen sprechen. Wir müssen schnell noch einen weiteren Besuch machen. Ich verspreche mir zwar selber nicht viel davon, aber es wäre immerhin eine Möglichkeit, die wir nicht außer acht lassen dürfen.«
    Der Staatsanwalt konnte ihm kaum folgen, so schnell lief Norman wieder hinaus zum Wagen. Erst als sie schon fuhren, fragte der Staatsanwalt:
    »Wo wollen Sie denn jetzt hin?«
    »Zu diesem Andrew, der mit Eavens zusammen bei Ihnen aufgekreuzt ist. Sie sagten selbst, die beiden hätten Ihr Office züsammen verlassen. Vielleicht sind sie noch zusammen. Vielleicht bei Andrew. Wir müssen es jedenfalls versuchen.«
    »Kein schlechter Gedanke«, lobte der Staatsanwalt. »Kennen Sie denn die Adresse von Andrew?«
    »Es ist doch das Haus, in dem Arondack von dem Killer Lindner angefallen wurde. Das kenne ich.«
    Zwanzig Minuten später hielten sie vor dem Haus.
    Im Erdgeschoß brannte Licht in einem Zimmer, aber man konnte trotzdem nicht hineinblicken, weil das Fenster von nicht durchsichtigen Vorhängen bedeckt war.
    Wieder klingelte Norman, aber diesmal dauerte es nicht lange, bis ihnen geöffnet wurde.
    Ray Andrew stand vor ihnen.
    Daß er erschrak, als er im Lichtschein der nächsten Straßenlaterne den Staatsanwalt erkannte, bemerkte Norman genau.
    »FBI, Mr. Andrew«, sagte Norman. »Wir müssen Sie leider eine Minute aufhalten. Können wir hereinkommen?«
    »Bitte - eh - ja - selbstverständlich«, stotterte der Mann aufgeregt.
    Er führte sie in ein kleines, aber blitzsauberes Wohnzimmer, das einen wohltuenden Gegensatz zu dem Raum bildete, den sie eben in einer sogenannten Pension besichtigt hatten.
    Andrew bot Sitzplätze an.
    Aber Norman ging scheinbar planlos durchs Zimmer.
    »Wo steckt Ihr Freund, Mr. Andrew?« fragte Norman, während er interessiert Andrews altes Hochzeitsbild betrachtete.
    »Welcher Freund?« fragte Andrew unsicher zurück.
    »Stuck Eavens! Sie waren doch heute abend mit ihm zusammen beim Staatsanwalt! Und Sie sind doch mit Eavens zusammen gegangen!«
    »Das stimmt. Aber auf der Straße haben wir uns gleich getrennt. Ich mußte schnell nach Haus. Es war ja schon ziemlich spät.«
    »Jetzt ist es noch viel später, und Sie sind trotzdem noch angezogen und wach.«
    »Ich kann nicht schlafen.«
    Norman drehte sich auf dem Absatz um. Die Fotografien an der Wand schienen ihn nicht mehr zu interessieren. Er sah Andrew scharf an.
    »Warum können Sie nicht schlafen, Mr. Andrew? Sie haben doch nicht etwa ein schlechtes Gewissen?«
    Das Gesicht des Gefragten nahm einen Ausdruck von trotziger Verschlossenheit an.
    »Warum sollte ich denn ein schlechtes Gewissen haben?« knurrte er.
    Norman schien die Frage überhört zu haben. Er gab jedenfalls keine Antwort darauf.
    »Wo wohnt eigentlich Ihr Freund, Mr. Andrew?« forschte er mit
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