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0317 - Das Todeslied der Unterwelt

0317 - Das Todeslied der Unterwelt

Titel: 0317 - Das Todeslied der Unterwelt
Autoren: Das Todeslied der Unterwelt (2 of 2)
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ging zu der Stelle, wo sie die Tommy Guns hatten fallen lassen. Genau in dem Augenblick, da ich mich bückte, hörte ich Phils Ruf:
    »Aufpassen, Jerry!«
    Ich fuhr in die Höhe. Gerade noch rechtzeitig genug, um die stämmige Figur von Bucky Lane im Licht der Taschenlampe unmittelbar vor mir auftauchen zu sehen.
    Ganz so drittklassig waren die beiden vielleicht gar nicht.
    »Okay, Bucky!« sagte ich und ließ meinen Revolver in die Manteltasche gleiten. »Ich habe die Waffe eingesteckt. Du brauchst keine Angst zu haben, daß ich schieße, solange du keine Feuerwaffe hast.«
    »Bleib stehen, du Lump!« keuchte er wütend.
    Ich ging langsam weiter rückwärts.
    Von Phils Stelle her hörte ich das dumpf klatschende Geräusch von ausgetauschten Faustschlägen.
    Ich hatte keine Angst, daß Phil gegen Gill Verward unterliegen könnte, und konnte mich deshalb völlig auf meinen Gegner konzentrieren.
    Bucky hielt mein Rückwärtsgehen für ein Zeichen von Angst und kam bereitwillig hinter mir her.
    Auf diese Weise tat er mir den Gefallen, mit bis vor die Lagerhalle zu kommen, wo es hell war, weil hier Licht von den Scheinwerfern auf den Nachbarpiers ungehindert einfallen konnte.
    Als wir im Hellen waren, ließ ich die Taschenlampe fallen und blieb stehen.
    Bucky kam herangewalzt.
    Einen Yard vor mir riß er erst die Rechte hoch. Bucky griff mich an.
    Er wirkte ein bißchen wie ein Bär, stark, aber tolpatschig.
    Ich unterlief ihn so schnell, daß er es erst verstand, als er meine beiden kurzen Haken schon eingesteckt hatte. Er ging langsam zu Boden. Ich gab ihm Zeit, bis er wieder hochgekommen war. Dann zeigte ich ihm meinen Ausweis und sagte:
    »Fang an! Fang an! Erzähle! Ich lausche begierig.«
    Und er fing an. Er packte das aus, was endgültig den Ausschlag gab.
    ***
    Es war eine Pension in der Downtown.
    Als sie ankamen, brannte nirgends mehr Licht. Norman zog sein Feuerzeug und leuchtete die Umgebung der Haustür ab, bis er die Klingel gefunden hatte.
    Er drückte sie nieder, dabei hielt er den Daumen so lange drauf, daß ein Schlafender wach werden mußte.
    Dennoch rührte sich nichts.
    »Klingeln Sie weiter«, befahl der Staatsanwalt. »Das nehme ich auf meine Kappe. Für diese Sache brauchen wir keinen Haft- und Untersuchungsbefehl. Wir müssen den Kerl erwischen.«
    Norman Pitterley legte den Daumen erneut auf den Klingelknopf.
    Länger als beim erstenmal.
    Danach wartete er fünfzehn Sekunden und wiederholte das Manöver.
    Endlich flammte Licht auf hinter der Haustür, die in Kopfhöhe ein kleines Milchglasfenster hatte.
    Das Fensterchen ging auf.
    Man sah den Kopf eines unrasierten Mannes, der etwa fünfzig Jahre alt sein mochte.
    Es war der stiernackige Kopf und das Gesicht eines Mannes, den Norman auf den ersten Blick hin nicht zu den Freunden der Polizei rechnete.
    »Lassen Sie uns herein«, sagte Norman halblaut. »Wir müssen mit Ihnen sprechen.«
    »Ihr seid wohl übergeschnappt!« raunzte der Mann. »Verschwindet, oder ich komme mit dem Gewehr wieder.«
    »Hoffentlich bringen Sie gleich den dazugehörigen Waffenschein mit«, entgegnete Norman gelassen. »Machen Sie schon die Tür auf! FBI!«
    »Was für Zeug?« grunzte der Mann und fing an, sich den Schlaf aus den Augen zu reiben.
    »FBI«, wiederholte Norman. »Federal Bureau of Investigation. Bundespolizei. Soll ich es noch buchstabieren?«
    »FBI? Was habe ich denn mit dem FBI zu tun? Ich bin ein friedfertiger Bürger und will meine Ruhe haben! Wofür, zum Teufel, bezahle ich meine Steuern?«
    »Das können Sie alljährlich im Haushaltsplan nachlesen. Der liegt öffentlich aus und steht auszugsweise in den Zeitungen. Machen Sie die Tür auf.«
    »Sachte, sachte, sachte! Ich mach ja schon auf. Aber der Teufel soll mich holen, wenn ich mir das gefallen lasse! Ich werde protestieren!«
    »Protestieren Sie«, sagte Norman. »Das'ist Ihr gutes Recht.«
    Die Tür ging auf.
    Norman ließ dem Staatsanwalt den Vortritt, folgte ihm aber sofort und drückte die Tür hinter sich zu.
    Er packte den Mann, der eine graue Hose mit Hosenträgern und ein schmuddeliges Unterhemd trug, und sprach halblaut auf ihn ein.
    »Bei Ihnen wohnt ein gewisser Stuck Eavens! Zeigen Sie uns leise sein Zimmer. Das ist alles, was wir wollen. Aber machen Sie ja keinen Radau!«
    »Eavens? Ich weiß aber nicht, ob er da ist.«
    »Das werden wir ja sehen.«
    »Er hat gleich das erste Zimmer da.«
    Der Mann zeigte in den kurzen Flur hinein.
    Am Ende des Flures gab es eine sehr breite Tür
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