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0317 - Das Todeslied der Unterwelt

0317 - Das Todeslied der Unterwelt

Titel: 0317 - Das Todeslied der Unterwelt
Autoren: Das Todeslied der Unterwelt (2 of 2)
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Titelfoto für eine große Illustrierte knipste.
    Unter ihren langen Wimpern tasteten sich neugierige Blicke zu uns herüber. Wir grinsten ihr knapp zu und nahmen vorläufig nicht weiter von ihr Notiz.
    Sie zog einen beleidigten Flunsch.
    »Also«, sagte Georgeton hart und energisch. »Machen wir es kurz. Ich will ausgehen.«
    Man sah es ihm an. Er trug einen schwarzen Smoking, der aus einem Atelier der Fünften Avenue stammte und wahrscheinlich seine sechshundert Dollar gekostet hatte.
    Im Knopfloch leuchtete eine rote Nelke. Das Hemd war blütenweiß. Vor den Ärmeln des Smokings glitzerten zwei goldene Manschettenknöpfe mit je vier Brillanten. - »Sie werden sich ein Taxi nehmen müssen oder selber fahren«, sagte ich und lehnte mich gegen den marmornen Kaminsims. »Der Caddy steht zwar vor der Haustür, aber es gibt keine Fahrer mehr.«
    »Das habe ich jetzt schon dreimal gehört«, stellte Georgeton fest. Obgleich sein Gesicht keinerlei Gefühlsregung verriet, klang seine Stimme unwillig. »Was soll der Quatsch?« fuhr er deutlich fort. »Seid ihr von der Polizei? Dann möchte ich erstens eure Ausweise sehen und zweitens einen Haftbefehl oder einen Durchsuchungsbefehl. Sonst fliegt ihr ’raus.«
    »Aber, aber«, sagte Phil.
    »Ich habe nichts mit euch zu besprechen«, knurrte Georgeton.
    »Sie vielleicht nicht mit uns, Tim«, sagte Phil ruhig. »Aber wir mit Ihnen. Und ich an Ihrer Stelle würde mich dafür interessieren.«
    »Ich denke, ich werde die Polizei anrufen«, murmelte Georgeton.
    Ich nickte und hielt ihm den Telefonhörer hin.
    »Großartiger Gedanke«, sagte ich dabei. »Die Stadtpolizei, das nächste Revier oder was sonst?«
    Das Blut in seinen Schläfenadern pochte aufgeregt. Es schien nicht allzu schwer zu sein. Georgeton aufzuregen. Er streckte die Hand nach dem Hörer aus.
    Ich lächelte ihm gemütlich zu. Er zögerte einen Augenblick. Dann knallte er den Hörer wütend auf die Gabel.
    »Ich will heute abend keine Scherereien haben«, brummte er. »Hier habt ihr hundert Bucks, jetzt schickt mir Rubby und Mac zurück, damit ich fahren kann. Sind wir uns jetzt einig?«
    Er hatte seine Brieftasche aufgeklappt. Phil stieß einen hörbaren Seufzer aus.
    »Mann, Georgeton, glauben Sie denn, wir jagen zwei bewaffnete Mobster davon, nur um bei Ihnen einen Hunderter abzusahnen?« fragte er kopfschüttelnd. »Wir wollen uns mit Ihnen unterhalten, und wir wollten die beiden schrägen Vögel nicht im Rücken haben. Es ist völlig unmöglich, sie heute nacht wieder aufzutreiben. Um die Wahrheit zu sagen: Ich fürchte, Sie werden für ein paar Wochen auf den Anblick dieser beiden schönen Gesichter verzichten müssen.«
    »Was habt ihr mit ihnen gemacht?« erkundigte sich Georgeton leise.
    Wie bei vielen Leuten äußerte sich seine Wut zuerst laut, schlug aber dann um zu einem eiskalten, leisen Verhalten, sobald die Wut ihren wirklich gefährlichen Punkt erreicht hatte.
    Phil sagte:
    »Wir wurden von ihnen angegriffen. Da haben wir sie bei der Polizei abgeliefert. Verbotener Waffenbesitz. Es wird nicht so schlimm werden. Im äußersten Fall kriegen sie sechs Monate.«
    »Ihr seid wohl wahnsinnig geworden«, sagte Georgeton tonlos. »Das wird euch noch leid tun, darauf könnt ihr Gift nehmen.«
    »Tim, man kann mit Ihnen einfach nicht vernünftig reden«, sagte ich gelassen, während ich mich aus dem silbernen Zigarettenkästchen bediente, das auf dem Rauchtisch neben der Couch stand. »Dafür, daß Sie die beiden Anfänger verloren haben, dafür sind wir doch jetzt da.«
    Offene Überraschung zeichnete sich in seinem Gesicht ab. Sprachlos starrte er uns an.
    »Wenn ihr schon euren Spaß aneinander habt«, meldete sich Peg Worth plötzlich, »dann versorgt mich wenigstens mit etwas zu trinken. Wenn Sie was davon verstehen, könnten Sie mir einen Cocktail mixen.«
    »Mit dem größten Vergnügen«, sagte Phil und machte sich an die Arbeit. Er suchte lange in der Batterie von Flaschen, nahm viermal eine heraus und braute irgend etwas zusammen.
    »Ihr wallt für mich arbeiten?« erkundigte sich Georgeton verwirrt.
    »So würde ich es nicht unbedingt ausdrücken«, erwiderte ich. »Wir wollen bei Ihnen beteiligt werden. Natürlich würden wir in dem Fall auch etwas dafür tun. Ganz umsonst wollen wir unseren Anteil gar nicht haben.«
    »Beteiligt? Woran?«
    Georgeton war jetzt so wachsam wie eine lauernde Klapperschlange.
    »An den Geschäften, die Sie machen«, sagte Phil und schüttelte den Shaker.
    »Ich
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