Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0316 - Krakenfluch

0316 - Krakenfluch

Titel: 0316 - Krakenfluch
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
und ergriff sie. Mit einem Ruck seiner starken Arme warf er sich Nicole über die Schulter.
    »Das Flugzeug geht erst morgen Mittag. Du hast also noch viel Zeit, mir weitere Erklärungen und Ausreden glaubhaft darzubringen, die diese maßlose Verschwendung unseres nicht vorhandenen Urlaubsgeldes sanktionieren.«
    »Wo bringst du mich hin?« fragte Nicole.
    »In den Raum der Verhöre!« erklärte Zamorra und konnte einen offenen Heiterkeitsausbruch kaum unterdrücken als er die Tür zum Schlafzimmer öffnete.
    »Ich werde jede Frage beantworten!« sagte Nicole im kläglichen Ton. »Und ich werde alles sagen, was der große Herr und Meister begehrt. Verlaß dich drauf, hier fallen mir die richtigen Entschuldigungen ein. Und außerdem muß ich dich noch an was besonders Gutes gewöhnen. Die schlanken Körper der Südseemädchen sollen die Herzen der Männer höher schlagen lassen!«
    »Dann gib mir einen Vorgeschmack auf die Südsee!« lachte Professor Zamorra. »Mach mal ein wenig Hula-Hula – und dann zeige ich dir, was ich von der Südsee weiß!« Dabei fischte er geschickt eine Schallplatte mit Hawaii-Musik aus einem großen Stapel, der in einem geräumigen Regal untergebracht war. Die teuere Stereoanlage ließ den ganzen Raum erklingen.
    Nicole Duvals Körper drehte sich zu den Klängen der Gitarren. Sie improvisierte einen Hula-Tanz und mischte ihn mit einem orientalischen Bauchtanz, bei dem sie geschickt aus den Kleidern schlüpfte.
    Professor Zamorra saß wie der Großmogul von Sestempe in der Mitte des Bettes und beobachtete sie interessiert.
    Als die Musik verklang, hatte Nicole Duval nicht einen Faden mehr am Leibe. Erwartungsvoll sah sie Professor Zamorra an.
    »Und nun – was weißt du von den Südsee-Insulanern?« fragte Nicole und stand hoch aufgerichtet vor ihm.
    »Die Ureinwohner von Mikronesien und Polynesien waren Kannibalen!« sagte Professor Zamorra. »Und ihre Opfer hatten sie zum Fressen gern.«
    Mit einem Sprung riß er Nicole zu sich herab. Doch was dann geschah, war absolut kein »auffressen«.
    Auch wenn ihnen beiden dabei so warm wurde, als befänden sie sich bereits im Kochtopf eines wilden Kanakenstammes…
    ***
    Doktor Owen Masters stöhnte auf, als er sah, wie der Oktopus in dem Becken immer mehr anschwoll. Man konnte sehen, wie er immer weiter wuchs.
    Träge begann das Wasser über den Beckenrand zu schwappen.
    Eine grünblaue Lache ergoß sich über den Boden, die schnell größer wurde.
    »Er wächst. Der Krake wächst!« hörte der Wissenschaftler in seinem Inneren den Dämon kichern. »Und er wächst immer weiter und wird größer. Größer als ihn sich selbst Jules Verne vorstellen konnte, als er die Nautilus von einem Riesenkraken angreifen ließ. Er wird so weit anwachsen, daß dein ganzer Körper in seinem Rachen verschwinden kann, Owen Masters. Und dann«, in den Gedanken des Wissenschaftlers erdröhnte ein höllisches Gelächter, »sind wir vereint. Zunächst einmal für eine Ewigkeit!«
    »Ich weigere mich, das zu glauben!« keuchte Doktor Master. »Die Größe des Kraken sollte sich verdreifachen. Und jetzt…!«
    »… ist er fünf Mal so groß!« sagte die Stimme Manonas. »Daran wirst du schon glauben müssen – bevor du dran glauben mußt!«
    Im selben Moment paßte der massige Körper des Kraken nicht mehr ins Becken. Mit einem knallenden Ton zerplatzten die mächtigen Glasscheiben.
    Wasser spritzte heraus und durchnäßte Owen Masters vollständig.
    Doch der Wissenschaftler bemerkte es nicht.
    Er spürte nur, wie der Krake einen Moment zu schwanken schien.
    Das Wasser, sein Lebenselement, war nicht mehr da.
    Für die Dauer eines Herzschlages hoffte Owen Masters, daß der Krake die Luft noch nicht vertrug. Doch dann hörte er ein Geräusch wie von einer alten Dampflokomotive.
    Der Riesenkrake atmete. Auch dieser Teil des Experiments war gelungen. Der Krake war nicht mehr vom Wasser abhängig, sondern konnte sich auch an der Luft bewegen. Und Doktor Masters war sich klar, daß er das mit Hilfe des Dämonen auch im luftleeren Raum konnte.
    »Die zweite Fähigkeit, die der Krake durch das Experiment bekommen sollte!« vernahm Doktor Masters die Worte des Dämons in seinem Inneren. »Und nun zum Dritten!«
    »Ich… begrüße … dich … Owen Masters!« kam es aus dem Rachen der Bestie. Die Futteröffnung des Kraken glich einem gräßlichen Papageienschnabel und war rastlos in Bewegung.
    »Er kann reden!« entfuhr es Masters.
    »Ich kann es… durch deinen Willen … und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher