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0316 - Der Sprung ins Verderben

Titel: 0316 - Der Sprung ins Verderben
Autoren: Unbekannt
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Limonade schmeckt, wenn man sich auf Bier freut.
    Jetzt muß er da sein..."
    Die Tür öffnete sich, und Ras Tschubai betrat den Raum. Der afrikanische Teleporter nickte Bully und den beiden Mausbibern freundlich zu, steuerte zur Theke und bestellte Sodawasser mit Eisstücken. Er hatte sich nicht für Limonade als Bierersatz entscheiden können. Mit dem Glas in der Hand kam er zum Tisch und setzte sich.
    „Möchte wissen, wo der Durst herkommt", murmelte er und trank.
    „Ich habe auch einen trockenen Hals", tröstete ihn Bully. „Und glaubt nur nicht, mir würde Limonade schmecken - aber Befehl ist Befehl. Übrigens, Ras, leiden Sie nicht auch manchmal unter Ahnungen?
    Ich meine, können Sie eine bevorstehende Gefahr wittern, voraussehen?"
    Ras setzte erstaunt das Glas auf den Tisch zurück.
    „Daß Gucky Telepath ist, weiß ich ja, aber bei Ihnen ist mir das bisher verborgen geblieben, Bully.
    Ich habe nämlich tatsächlich ein schlechtes Gefühl. Mir ist, als würden wir von einem Raubtier beschlichen. Es nähert sich uns..."
    „... und springt von Stern zu Stern, mit zitternden Flanken und gefletschten Zähnen..."
    „Rede keinen Unsinn, Gucky", unterbrach Bully den Mausbiber. „Wir machen hier keine Witze. Die Sache ist verdammt ernst. Wenn schon drei Personen unabhängig voneinander Ahnungen haben, dann muß ja schließlich etwas dran sein, oder?"
    Er wandte sich wieder an Ras: „Also, wie ist das? Träume? Oder ist das Gefühl immer vorhanden?"
    „Immer, sogar jetzt. Selbst der Anblick der beiden Ilts kann mich nicht mehr erheitern."
    Jumpy starrte Ras wütend an.
    „Soll das vielleicht heißen, daß unser Anblick allgemein erheiternd wirkt?"
    „Nein, so war das nicht gemeint" beruhigte ihn Ras. „Ich wollte damit nur sagen, daß eure Nähe normalerweise alle bösen und schlechten Gedanken verscheucht. Aber diesmal ist das nicht der Fall.
    Im Gegenteil, ich habe sogar das Gefühl, als sei die Gefahr noch naher gekommen."
    „Auf der Erde", sagte Gucky, „könnten wir einen Wahrsageverein gründen. Würden eine Menge Geld damit verdienen." Er schob seine leere Flasche mitten auf den Tisch und stand auf. „Ich lege mich ins Bett. Wenn was ist holt mich. Vielleicht kann ich schlafen."
    Mit dusterem Gesicht und hängenden Schultern schlich er durch die Korridore und wich allen Begegnungen aus. Trotzdem ließ es sich nicht verhindern, daß er Bekannte traf, Offiziere und Mannschaften mit denen er schon zu tun gehabt hatte oder die ihm schon früher begegnet waren. Mit seinem Pessimismus steckte er natürlich jeden an, und bald schien jeder auf dem Schiff zu wissen, was die bestehende Alarmstufe zu bedeuten hatte.
    Etwas Unheimliches, Ungeheuerliches näherte sich.
    Aber niemand wußte, was das war.
    Auch Gucky nicht, der auf seinem Rundgang mit geheimnisvollen Bemerkungen um sich warf und sich in seltsamen Andeutungen erging. Und weil er nichts wußte, ärgerte er sich um so mehr.
    Kein Wunder, daß Jumpy sich eine schallende Ohrfeige holte, als sein Vater in die gemeinsame Kabine kam und über den Faden stolperte, der von einem Bett zum anderen gespannt war.
    Wenn Gucky schlechte Ahnungen hatte, dann verstand er keinen Spaß.
     
    2.
     
    Die bösen Vorahnungen Ras Tschubais und der Mausbiber waren nicht unberechtigt.
    Tatsächlich bewegte sich durch den Linearraum eine Gefahr auf Jellicos System zu, die so ungeheuer groß war, daß sie die Existenz aller intelligenten Rassen der Milchstraße ernsthaft bedrohte.
    Rein äußerlich gesehen bestand diese Gefahr aus einem Raumschiff, einer Kugel mit zweieinhalb Kilometer Durchmesser. Aber diese Kugel barg eine Last, aufgeteilt und in Hangars oder Laderäumen untergebracht, die ein Universum ins Wanken bringen konnte. Zusammengesetzt und in mathematischen Werten ausgedrückt war diese Last ein Riesenkristall mit einem Durchmesser von vierhundert Metern Ein Hypnokristall, von dem wenige Stäubchen genügten, einen Menschen in ein willenloses Werkzeug zu verwandeln, das allen Befehlen gehorchte, auch wenn der Befehl den Selbstmord bedeutete.
    Die Besatzung des todbringenden Schiffes bestand aus solchen beeinflußten Menschen. Sie wurden von einem Kommandokristall befehligt.
    Mit irrsinnigen Beschleunigungswerten war das Schiff - es handelte sich um die I-13 - seinen Verfolgern entkommen. Es war im Linearraum untergetaucht und spurlos verschwunden.
    Es nahm Kurs auf die Milchstraße und steuerte dann Jellicos System an, wo der Roboter OLD MAN auf es
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