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0316 - Der Sprung ins Verderben

Titel: 0316 - Der Sprung ins Verderben
Autoren: Unbekannt
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Gedanken.
    „Raus mit der Sprache, Major. Reden Sie schon. Ich bin Kummer gewöhnt."
    Major Sbor Hagen überwand seine erste Verlegenheit.
    „Sie wissen ja, meine Herren, daß ein noch unbekannter Autor die Abenteuer von Sonderoffizier Guck mForm von Mikrobüchern herausgibt und damit einen reißenden Absatz erzielt. Man ist niemals hinter das Pseudonym dieses Schreiberlings gekommen, wenn auch hinsichtlich der Agentur einige Vermutungen kursieren. Besonders die Jugend berauscht sich an den angeblichen Erlebnissen von Sonderoffizier Guck und nimmt sie für bare Münze..."
    „Na, hören Sie mal!" empörte sich Gucky. „Wollen Sie etwa damit andeuten, daß ich hinter dem Kamin sitze und schlafe?"
    Hagen ließ sich nicht erschüttern.
    „Überall auf der Erde entstehen nun sogenannte ,Gucky-Fan-Clubs' Mercant läßt anfragen, ob man etwas dagegen unternehmen, oder ob man die Leute gewähren lassen soll. Die Entscheidung, so betont Mercant läge einzig und allein bei dem Betroffenen, also bei Ihnen, Sonderoffizier Guck."
    Er sah ihn erwartungsvoll an Bully und Marshall grinsten sich vielsagend an. Ras verzog keine Miene. Jumpy rutschte aufgeregt hin und her und schien etwas fragen zu wollen.
    Gucky sagte würdevoll: „Ich habe nichts gegen diese Clubs einzuwenden, im Gegenteil. Sie beweisen doch nur, wie sehr mich die Terraner mögen. Und das beruht ja auf Gegenseitigkeit. Ich habe nur etwas gegen allzu ehrgeizige Politiker und übereifrige Militärs. Sagen Sie Mercant, ich wäre sogar bereit, im nächsten Urlaub eine Versammlung der Clubs mitzumachen."
    Jumpy hielt es nicht länger aus.
    „Gibt es noch keine Jumpy-Clubs?" fragte er neugierig.
    „Mir nicht bekannt" klärte Major Hagen ihn auf.
    „Wohl größenwahnsinnig geworden", piepste Gucky schrill und betrachtete seinen Sohn eifersüchtig.
    „Bei mir hat das fast fünfhundert Jahre gedauert, und du willst gleich einen eigenen Club haben! Du mußt erst einmal etwas leisten, dich bewähren. So ein paar lächerliche Einsätze reichen da nicht aus.
    Du bist, so betrachtet, eine magere Null und..."
    „Träumen und Rüben pflanzen", unterbrach ihn Jumpy und starrte gegen die gewölbte Decke der Kommandozentrale. In seinen Augen saß der Schalk, aber auch eine sanfte Mahnung. „Ich kenne Nullen, die tun sogar für die anderen die Arbeit und überlassen ihnen trotzdem den Ruhm. Und warum?
    Weil sie von Natur aus edel und großzügig sind und den anderen auch etwas gönnen..."
    Gucky holte tief Luft. Er lächelte seinem Sohn verständnisvoll zu.
    „Wie recht du hast, Söhnchen. Wir müssen die Ideale pflegen, wo immer wir ihnen begegnen. Und so will ich dich an meinem Ruhm teilnehmen lassen. Wenn es keine Jumpy-Clubs gibt, sondern nur Gucky-Clubs, dann wirst du eben Ehren-Vizepräsident."
    Major Sbor Hagen, der schon seit einiger Zeit versuchte, zur Wort zu kommen, rief dazwischen: „Das soll heißen, daß Sie sogar bereit wären, Sonderoffizier Guck, das Amt des Ehrenpräsidenten zu übernehmen? Das wurde Ihnen nämlich angeboten."
    „Klar nehme ich an", sagte Gucky schnell, und fügte nach einem Seitenblick auf seinen Sohn hinzu: „Unter der Bedingung, daß auch Jumpy aufgenommen wird, wie schon erwähnt."
    „Ich werde die Botschaft zur Erde bringen", versprach Major Hagen etwas gespreizt. Er erhob sich.
    „Meine Herren, ich darf mich verabschieden."
    Bully sah hinter ihm her.
    „Bin ich froh, daß die Menschen keine anderen Sorgen haben, als Fan-Clubs zu gründen. Das ist ein gutes Zeichen. Einen Gucky-Fan-Club! Pah!"
    „Du bist ja bloß neidisch, daß sie noch keinen Bully-Club aufgemacht haben", freute sich Gucky.
    „Kämen ja auch bloß Dicke rein."
    „Du Weltraum-Mickymaus!" entrüstete sich Bully. „Und in deinen Club gehen nur kleine Kinder!"
    Professor Dr. Wellmann sagte ruhig: „Würden Sie bei nächster Gelegenheit ein gutes Wort für mich einlegen, Gucky? Wenn wir zur Erde zurückkehren, meine ich. Ich möchte Mitglied im Gucky-Club werden wenn ich dazu nicht zu alt bin..."
    Das Alter spielt sicher keine Rolle, wenn das Herz jung ist, Doktorchen. Bloß Spießer brauchen wir nicht!" Er sah Bully triumphierend an. „Die machen einen eigenen Club! Basta!" Er stand auf, nahm Jumpy an der Hand und stolzierte bis an die Tür. Bevor er die Kommandozentrale verließ, drehte er sich noch einmal um. Er wartete. Aber nichts geschah.
    Würdevoll tadelte er: „Zumindest erhebt man sich, wenn zwei Präsidenten den Raum verlassen.
    Sieht schlecht aus
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