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0316 - Das Todeslied der Unterwelt

0316 - Das Todeslied der Unterwelt

Titel: 0316 - Das Todeslied der Unterwelt
Autoren: Das Todeslied der Unterwelt (1 of 2)
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fühlen.
    Wir schleppten ihn zur Straße. Noch als wir durch die Einfahrt tappten, heulte vorn eine Polizeisirene. Und als wir auf dem Gehsteig anlangten, sprangen gerade drei Cops aus dem Streifenwagen. Zwei von ihnen hatten die schweren Dienstpistolen schon in der Hand.
    »Halt! Stehenbleiben! Hände hoch!« bellte ein ganz Mutiger.
    »Mann, machen Sie kein Theater«, sagte Phil. »Wir sind G-men.«
    Die drei Uniformierten sahen erst uns, dann sich gegenseitig an, bevor sie sich entschlossen, uns lieber nicht zu glauben.
    »Kommen Sie mit zum Revier!« sagte der Streifenführer.
    Phil wollte protestieren und seinen Dienstausweis suchen. Ich raunte ihm zu, er solle es bleiben lassen. Erstens konnten sie uns im Revier ein paar Handschellen leihen, und zweitens mußten wir ja doch unser Protokoll über die Schießerei an das zuständige Revier liefern.
    »Okay«, sagte ich entgegenkommend. »Vielleicht nehmen Sie sich des Mannes an, den wir gerade festgenommen haben.«
    Sie packten Sniff wortlos in den Fond des Wagens. Als wir auch hineinkriechen sollten, sagte ich:
    »Mein Wagen steht in der Nähe.«
    »George, dann fahre du mit ihm«, bestimmte der Streifenführer. »Aber sei vorsichtig!«
    »Okay«, nickte ein Hüne von zwei Metern.
    »Das würde ich Ihnen auch empfehlen«, grinste ich. »Um diese Zeit verspeise ich am liebsten uniformierte Polizisten.«
    »Da werden Sie aber bei mir lange zu tun haben«, erwiderte der Riese trocken.
    Ich winkte Phil zu und machte mich auf den Weg, von dem Riesen in Uniform treulich begleitet. Als er den Jaguar sah, riß er die Augen auf.
    »Das ist Ihr Schlitten?«
    »Ja. Ich hoffe, daß ich Sie nicht enttäusche.«
    Er sagte etwas, das seine Überraschung ausdrücken sollte. Es war nicht gerade eine Formulierung für die Ohren von Ladies. Als er einstieg, mußte er sich ziemlich klein machen, ein Sportwagen ist nun einmal keine fahrende Ausstellungshalle. Trotzdem pfiff er be wundernd durch die Zähne, als ich anfuhr.
    »Wenn Sie wirklich ein G-man sind, können Sie bloß Cotton heißen«, sagte er.
    »Ihre Mutter kann sich beim Zirkus als Wahrsagerin sehen lassen«, erwiderte ich und konnte mir den Spaß nicht verkneifen, an dem Streifenwagen vorbeizuzischen.
    Als wir am Revier ankamen, lachte mein Begleiter.
    »Was ist denn jetzt schon wieder los?« fragte ich.'
    »Mir fiel nur gerade ein, daß wir eigentlich gleich mit den Knüppeln auf euch losgehen wollten«, polterte er vergnügt. »Das wäre ein Spaß geworden!«
    Ich sah ihn aus den Augenwinkeln an. Er fand das tatsächlich lustig. Ich zuckte die Achseln. Es gibt eben solche Gemütsmenschen. Hinter mir her stapfte er die Stufen zur Wache empor.
    Der Sergeant zeigte mit dem Kopf in meine Richtung, wobei er den Riesen fragend ansah.
    »Das ist Cotton vom FBI«, sagte der Riese. »Ich habe mit ihm in seinem Jaguar gesessen.«
    Der Wagen schien für ihn ein besserer Beweis als selbst ein amtlicher Dienstausweis zu sein. Der Sergeant wurde sofort freundlich.
    Dann traf der Streifenwagen ein. Phil präsentierte seinen Dienstausweis, obgleich der Sergeant wütende Blicke auf den Streifenführer abschoß und dabei ein übers andere Mal versicherte, daß er Phil auch so glaubte.
    Sniff Chickwich hatte es sich auf der Holzbank für wartende Besucher bequem gemacht. Inzwischen hatte er sich offenbar mit seinem Schicksal abgefunden.
    Es war nur einen Augenblick später, als die Tür von der Straße her aufgestoßen wurde und einer von den Streifenbeamten hereinkam, die zu Fuß ihre Runde machen und bei uns schlicht Patrolman heißen.
    Aber er kam nicht allein. Auf seinen Armen trug er einen bewußtlosen Mann, dem der Griff eines Messers aus der Schulter ragte.
    »Schnell!« keuchte der Patrolman. »Ich habe Arondack in einem Hausflur gefunden. Ruft einen Arzt und die Mordkommission. Im Flur liegt ein Junge. Ich glaube, Arondack hat ihn erschossen!«
    Unter diesen Umständen waren wir mit unserem kleinen Gangster natürlich abgemeldet. Wir verdrückten uns, ohne die Cops noch lange aufzuhalten. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn wir an Ort und Stelle geblieben wären. Vielleicht hätten wir uns manches dadurch erspart…
    ***
    Es war am nächsten Morgen gegen neun.
    Phil und ich saßen im Office, schlürften den heißen Kaffee, den wir uns aus der Kantine geholt hatten, und machten die Akten für Sniff Chickwich fertig, damit er dem Gericht übergeben werden konnte.
    »Diesmal kriegt er mindestens fünfzehn Jahre«, orakelte
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