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0314 - Elektronische Hölle

0314 - Elektronische Hölle

Titel: 0314 - Elektronische Hölle
Autoren: Jason Dark
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Teufel bekommen hatte.
    Nicht nur furchtbar waren die Bilder, auch abstoßend und widerlich.
    Ich saß auf dem verdammten Stuhl, als wäre ich festgewachsen.
    Der kalte Schweiß rann mir den Rücken hinab, und auf meinem Kopf spürte ich den Druck des Helms.
    Ich atmete sehr flach. Die Arme waren durch den verdammten Strick gegen meinen Körper gepreßt worden. Ich hätte sie vielleicht losbekommen, wenn ich mich hektisch bewegt hätte, das jedoch war nicht möglich, denn Mike Broicher beobachtete mich und hatte sogar seinen schalldämpferbesetzten Revolver gezogen, da er sichergehen wollte.
    So schaute ich zu.
    Manchmal konnte ich nicht hinsehen und blickte zu Broicher hin.
    Er hatte eine gespannte Haltung eingenommen. Sein glänzendes Gesicht glich einer Maske aus Freude und Irrsinn.
    Die Gedankenströme des Mannes mußten pervers sein, völlig entartet und verrückt.
    Weiter sah ich die Bilder, und ich hörte dazu auch die akustische Untermalung.
    Schreckliche Laute lösten sich mit gellenden Schreien ab, die durch den Raum hallten und mir fast körperliche Schmerzen bereiteten.
    Mich hatten die Bilder von Beginn an nicht kalt gelassen. Allmählich merkte ich, daß sich ihr Einfluß in meinem Gehirn ausbreitete und es unter Kontrolle bekam.
    Es war schlimm, bedrückte mich. Ich wollte realistisch bleiben, es gelang einfach nicht, der Einfluß des Bösen war zu stark. Mein geschulter Wille kam dagegen nicht an.
    Dennoch versuchte ich es mit aller Kraft. Stöhnte, setzte viel ein und versuchte, die Fesseln zu sprengen.
    »Laß es!« Broicher kam näher, streckte den Arm aus und drückte mir die Waffenmündung auf die Nasenwurzel.
    Ich hielt inne.
    Er zog den Revolver wieder zurück und vernahm im selben Augenblick die dumpfen Schläge.
    Auch ich hatte sie gehört. Da sie in meinem Rücken aufgeklungen waren, gab es nur eine Möglichkeit. Jemand mußte von außen gegen die Tür geschlagen haben, weil er Einlaß begehrte.
    Sofort durchflutete mich eine gewisse Hoffnung, denn ich dachte an meine beiden Freunde Will Mallmann und Suko. Sie waren bestimmt beunruhigt, weil sie so lange nichts mehr von mir gehört hatten, und jetzt suchten sie mich natürlich.
    Der Keller war atombombensicher.
    Da kamen sie nicht rein.
    Mike Broicher freute sich diebisch. Er hatte die Waffe wieder weggesteckt und rieb sich die Hände. Da die Schreie, die all die schrecklichen Szenen begleiteten, leiser geworden waren, konnte ich auch die Stimme meines Gegners hören.
    »Idioten!« rief er. »Idioten, mehr sind es nicht. Sie kommen nicht rein in mein Reich. Ich habe hier das Sagen. Nur wenn ich will, lasse ich jemand zu mir…« Er lachte, begann zu tanzen, wobei er von einem Bein auf das andere hüpfte.
    Ich schüttelte mich, weil ein erneuter Stoß durch meinen Körper rann und ich gleichzeitig die Stimme des Teufels in meinem Gehirn vernahm.
    ›Du wolltest nicht mit mir eine Partnerschaft eingehen. Jetzt hast du verloren.‹ Verdammt, er hatte recht. Ich kam hier nicht weg. Hatte es Sinn, das Kreuz zu aktivieren? Es konnte die letzte Chance sein, denn seine Magie würde sich gegen die der Hölle stellen.
    Es blieb beim Versuch.
    Mein Hals schien von unsichtbaren Bändern zugeschnürt zu sein, denn ich bekam keinen Laut hervor.
    Nicht einmal ein Krächzen.
    Als erneute Schreie aufdröhnten, hob ich den Kopf und schaute auf die zahlreichen Monitore.
    Dort hatte sich die Szene verändert. Zwanzig Monitore zeigten ein anderes Bild.
    Ich sah den Teufel!
    Seine dreieckige Fratze war verzogen. Er grinste wirklich höllisch, seine Augen funkelten dabei, die Pupillen waren zu kleinen, rotierenden Flammenrädern geworden, und sein feuriger Blick wollte mich bannen und war auf Vernichtung programmiert.
    Ich begann zu glühen!
    Es war ein Gefühl, wie ich es noch nie erlebt hatte. Im Innern des Körpers veränderte sich etwas. Die Flüssigkeit in den Adern mußte ausgewechselt worden sein, eine andere Erklärung hatte ich nicht für dieses schreckliche Phänomen.
    Ich kochte…
    Das Blut war heißgelaufen wie Wagen-Öl. Als ich den Blick drehte, sah ich Mike Broicher nicht mehr so, wie ich ihn kannte. Er war zu einem Monstrum geworden. Für mich hatten sich die Umrisse seiner Gestalt verzerrt. Sie waren in die Breite gelaufen, er erinnerte mich an eine widerliche grinsende Qualle.
    Mein Sehvermögen war stark beeinträchtigt. Ich schüttelte mich, ich wollte etwas tun, aber ich kam einfach nicht aus dieser verdammten Fesselung weg.
    Sie
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