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0314 - Elektronische Hölle

0314 - Elektronische Hölle

Titel: 0314 - Elektronische Hölle
Autoren: Jason Dark
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ertragen gewesen, nach einer gewissen Zeit der Gewöhnung, aber ich litt noch unter den Nachwirkungen des heimtückischen Schlags. Deshalb schmerzte der Helm auch so stark.
    Steif blieb ich sitzen. Broicher hatte gut daran getan, mich zu fesseln.
    Hätte ich meine Hände frei gehabt, hätte ich mir das Ding vom Kopf gerissen und es fortgeschleudert.
    Zwei der vier Leitungen schwebten in meinem Sichtfeld. Die Kabel waren durch Gummischläuche verdeckt. Sie knickten bald ab und liefen am Boden entlang.
    Mike Broicher war einen Schritt zurückgetreten. Er schaute mich noch einmal an und verschwand. Wenig später sah ich ihn nahe der Wand, wo er hantierte.
    Schon hörte ich das leise Summen und spürte sanfte Vibrationen, die vom Helm ausgingen.
    »Merkst du es?« flüsterte der andere. »Merkst du es genau, mein kleiner Polizist?«
    »Ja, ich bin…«
    Er ließ mich nicht ausreden. »Der Strom!« hauchte er. »Ich habe den Strom eingeschaltet. Er fließt bereits, aber ich kann dir versichern, daß er nicht gefährlich ist. Noch nicht…« Broicher nickte sich selbst zu und runzelte die Stirn. Er schien zu überlegen.
    Ich beobachtete ihn genau. Etwas geschah mit ihm. Seine Haut wurde noch blasser. Schweiß glitzerte auf der Stirn. Er bewegte den Mund, aus dem aber kein Ton kam. Mir schien es, als würde er mit sich selbst Zwiesprache halten. Aber nur in Gedanken. Akustisch kam von ihm nichts.
    »Was ist denn?« Diesmal unterbrach ich das Schweigen, da ich annahm, daß etwas Entscheidendes bevorstand.
    Er gab mir eine Antwort. Nur anders, als ich erwartet hatte, und auch mit einer anderen Stimme.
    »Willkommen, John Sinclair!«
    Nicht Mike Broicher hatte gesprochen, sondern ein alter »Freund« von mir.
    Der Teufel!
    In diesem Fall konnte mich nichts mehr überraschen, auch nicht die Stimme des Satans. Zu oft hatte ich sie bereits gehört, und ich wußte, wozu der Teufel fähig war.
    »Ich grüße dich ebenfalls, Asmodis!« In meiner Stimme klang Hohn durch, und das merkte er.
    Es war schon seltsam, aus dem Mund des jungen Mannes das finstere Lachen des Höllenherrschers zu hören, und auch seine Worte zu vernehmen. »Diesmal bist du reingefallen, Sinclair. Nicht auf einen Dämon, sondern auf einen Menschen, und das freut mich ganz besonders. Kannst du dir das vorstellen?«
    »Ja.«
    »Dann bin ich zufrieden. Ich darf Mike Broicher zu der Tat beglückwünschen, sich mit mir in Verbindung gesetzt zu haben. Ich bin über meinen Diener begeistert. Diese Wand steckt voller Technik und ist auch mit Schwarzer Magie gefüllt. Beides zusammen ergibt eine Mischung, der auch du nicht widerstehen kannst. Aber davon einmal abgesehen, die Funktion ist dir hinreichend erklärt worden. Ich will auf etwas ganz anderes hinaus. Du hast einen Diener von mir getötet. Einen Dämon der unteren Klasse, das gebe ich zu, aber ich habe ihn zu Mike Broicher geschickt, damit er den ersten Kontakt zu ihm aufnahm, und ich bedachte ihn danach mit anderen Aufgaben. Ich wollte, daß wir zusammenarbeiteten. Gegen eine gemeinsame Feindin. Du weißt, von wem ich rede?«
    »Natürlich.«
    »Leider ist es Jane Collins gelungen, an eine gefährliche Waffe zu gelangen. Ich bin ehrlich zu dir. Sie kann nicht allein dir und der Menschheit damit ungemein großen Schaden zufügen, sondern auch mir und damit der Hölle. Das will ich vermeiden. Ich bin einen etwas anderen Weg als üblich gegangen, aber du, Geisterjäger, hast mein Angebot nicht akzeptiert. Im Gegenteil, mein Diener wurde von dir getötet. Das nehme ich dir übel.«
    Trotz meiner miesen Lage mußte ich lachen. »Was willst du eigentlich, Asmodis? Ich habe deinen Diener töten müssen, denn so kooperativ, wie du es hingestellt hast, war er nicht. Er griff mich mit einem flammenden Dolch an. Ich mußte mich wehren.«
    »Kann sein. Dennoch hättest du Bescheid wissen müssen, wo du dich doch immer für so schlau hältst.«
    »Hör auf, Asmodis und komm zur Sache! Du willst Jane Collins, du bist sauer, weil du eine wichtige Dienerin verloren hast. Wikka gibt es nicht mehr. Sie hätte die Hexen unter Kontrolle halten können, das hat sie nicht geschafft. Deshalb bist du in die Defensive gedrängt worden, und andere haben die Macht übernommen. Ich denke da an die Dämonen einer uralten Vergangenheit, gegen die du auch mit deiner Höllenkraft nicht so recht ankommst. Bisher sind die Kämpfe unentschieden ausgegangen. Und auch Myxin steht wieder auf meiner Seite, was für dich ebenfalls nicht gerade
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