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0314 - Elektronische Hölle

0314 - Elektronische Hölle

Titel: 0314 - Elektronische Hölle
Autoren: Jason Dark
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herangeriet.
    »Wen meinst du?«
    Er war neben die Tür gegen die Wand gefallen. »Collins, Jane Collins…«
    Das hatte ich mir schon gedacht und begann zu lachen. »Ich kenne ihren Aufenthaltsort nicht. Frag doch deinen Herrn und Meister. Oder hat dich nicht der Teufel geschickt?«
    »Schon…«
    »Na bitte!«
    »Er will es wissen!« zischte mein Gegner.
    »Dann soll er mich selbst fragen!«
    »Du weißt es, nicht wahr? Du weißt es genau. Ich werde dich dafür töten, wenn du…«
    Er sprang vor.
    Bisher hatte ich meine eigenen Waffen steckengelassen. Das behielt ich auch bei, denn ich konnte den Angriff auch ohne Beretta oder Dolch parieren. Die Flamme wischte auf mich zu, während ich mich zur Seite drehte und zupacken konnte.
    Plötzlich hielt ich sein Gelenk fest, drehte mich und ließ den Arm nicht los. Wenn er jetzt das Messer nicht fallen ließ, wurde sein Arm gebrochen.
    Er hielt es fest.
    Dafür hörte ich einen Schrei, ein puffendes Geräusch und nahm einen häßlichen Gestank wahr.
    Ich ließ seinen Arm los, drehte mich um und sah nicht mehr ihn vor mir, sondern einen anderen.
    Einen Kugeldämon. Feuerrot und strahlend. Er reichte mir nur bis zur Hüfte, war aber sehr gefährlich, denn dieser Dämon stieß sich ab wie ein Springball.
    Ich huschte zur Seite, prallte gegen das Waschbecken, stieß mir die Hüfte und zog den Dolch.
    Er hatte mich mit so einer Waffe angegriffen, ich wollte mich revanchieren.
    Als er einen zweiten Angriff startete, schleuderte ich die Klinge. Er war überhaupt nicht zu verfehlen. Ein silberner Blitz sirrte durch die Luft und stach tief in den unförmigen Kugelkörper des häßlichen Höllenwesens.
    Es war kein Schrei, der mir entgegenwehte, sondern ein seltsames Fauchen und Gurgeln.
    Im nächsten Augenblick schaltete sich wieder das Licht an, und gleichzeitig veränderte sich auch das Wesen. Es wurde zu einem Menschen.
    Einen Unterschied gab es dennoch.
    Es war der Dolch, der in seinem Körper steckte. Als normaler Mensch hätte er den Treffer vielleicht überlebt, nicht als Dämon, dem der Silberdolch geweiht war.
    Er schaute mich an. Sein Unterkiefer zuckte, und ein letztesmal drangen Worte aus seinem Mund. »Rache. Man wird mich rächen. Michael oder Mike Broicher, er macht es. Er wird dem Satan helfen…«
    Mehr sagte er nicht, denn das untote Leben verließ seinen Körper.
    Ich nahm den Dolch wieder an mich und sah, daß auf der Klinge keine Blutspuren klebten.
    Einen normalen Menschen hatte ich nicht getötet, sondern ein dämonisches Wesen, dem der Teufel die Kraft gegeben hatte, menschliche Gestalt anzunehmen.
    Der Tote lag nahe der Tür. Für mich zu nahe. Deshalb packte ich ihn und schleifte ihn erst einmal in den toten Winkel. Unter meinen Fingern spürte ich zwar Widerstand, dennoch nicht so hart wie bei einem normalen Körper. Viel weicher und nachgiebiger, als läge auf den Knochen eine dicke Gummischicht. Ich wollte mich wieder aufrichten, um meinen Freunden Bescheid zu geben, als ich einen Blick auf die Toilettentür warf und augenblicklich den Atem anhielt.
    Unter dem Spalt kroch etwas hervor.
    Schwadig und grau, dabei brandgefährlich.
    Der Todesnebel!
    ***
    »Wollen Sie wieder nichts essen, Michael?«
    Der 22jährige, blonde junge Mann bekam einen roten Kopf. »Wie oft habe ich dir gesagt, daß du mich nicht immer Michael nennen sollst, verdammt. Sag Mike zu mir.«
    »Entschuldige, Mike, aber meine Frage bleibt trotzdem.«
    »Nein, ich werde nichts essen.«
    »Sie müssen doch…«
    »Was ich muß oder nicht, kann dir egal sein. Hast du verstanden, Ellen?«
    »Ja, Mike.«
    Ellen, das Dienstmädchen, nickte und begann damit, das Geschirr, abzuräumen, während der junge Mann zuschaute.
    Michael oder Mike Broicher war ein Typ, den man nicht einordnen konnte. Wer ihn zum erstenmal sah, dachte sofort an einen netten jungen Mann. Er war überdurchschnittlich groß, machte einen nahezu lieben Eindruck. Das blonde Haar war kurz geschnitten. Gescheitelt und in leichten Wellen lag es auf seinem Kopf. Die blauen Augen verschwanden hinter den Gläsern einer Brille, und an Mike Broicher war wirklich nichts Besonderes.
    Wenigstens nicht beim ersten Hinsehen.
    Bis man ihn näher kennenlernte.
    Da war erst einmal sein Vater. Als Berufsbezeichnung gab der Mann Industrieller an. Das war er auch. Er handelte mit Industriegütern, wobei er den Begriff sehr weit faßte, denn er zählte auch Waffen dazu. Die verscherbelte er unter Zuhilfenahme aller möglichen Tricks in die
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