Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0314 - Elektronische Hölle

0314 - Elektronische Hölle

Titel: 0314 - Elektronische Hölle
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Tischplatte. »Genau, Suko, so war es. Broicher, Mike Broicher.«
    »Ist doch schon etwas«, lachte Bill. »Willst du den Computer spielen lassen?«
    »Wen sonst?«
    Bill winkte den Ober herbei. Er wollte die Rechnung übernehmen.
    Suko und ich waren einverstanden.
    Alkohol hatten wir nicht zu uns genommen. Deshalb konnten wir auch ohne schlechtes Gewissen in den Wagen steigen. Bill war mit dem Porsche gekommen.
    Der Abend hatte früher geendet als angenommen. Shao und Sheila waren sicherlich noch auf der Modenschau, so entschloß sich Bill, mit uns zum Yard zu fahren.
    Er blieb mit seinem Porsche fast an der Stoßstange des Bentley.
    Wir rollten durch das abendliche London, das einen ersten Frühlingseinbruch erlebte. Die Temperaturen waren in den letzten Stunden um fast zehn Grad geklettert. Sie hatten auch den frostigen Boden aufgetaut.
    Nach einer zehnminütigen Fahrt, die Suko und ich schweigend hinter uns gebracht hatten, erreichten wir das Ziel. Auf dem rückseitig gelegenen Hof des Yard Building stellten wir unsere Wagen ab, betraten den Bau und ließen uns mit dem Lift in die Kellergeschosse bringen.
    Immer wenn ich dort auftauchte, bekamen es die Kollegen mit der Angst zu tun.
    Diesmal jedoch lief alles glatt, weil ich nur einen Namen haben wollte.
    »Mehr liegt wirklich nicht an?« fragte mich der zuständige Beamte, der eine eingepackte Magnetplatte in den Händen hielt und mich über den Rand seiner Brille anschielte.
    »Nein, wirklich nicht.«
    »Dann werden wir mal wollen.«
    »Tun Sie das.«
    Wir mußten warten. Bill Conolly schaute sich so interessiert um, daß mir schon der Verdacht kam, er wollte sich ebenfalls eine ähnliche Anlage anschaffen, nur eben im Kleinformat.
    Auf meine entsprechende Frage hin wehrte er sich händeringend.
    »Um Himmels willen. Was meinst du, wie Sheila reagiert, wenn ich die Abende vor einem Computer verbringe?«
    »Du hast doch tagsüber Zeit.«
    »Nein, danke, da weiß ich was Besseres.«
    »Wüßte ich ebenfalls«, stand Suko meinem Freund bei.
    Wir brauchten nicht einmal lange zu warten, da erschien der Kollege.
    Nicht einmal eine Lochkarte hielt er in den Händen. »Tut mir leid, aber wir haben nichts gefunden.«
    »Kein Mike Broicher?« fragte ich.
    »Nein.«
    »Auch nicht einen Mann, der ungefähr den Namen trägt?« hakte Suko nach.
    »Ja«, gab der andere zu, »das schon.«
    »Und wie heißt der Typ?«
    »Walter Broicher!«
    Wir schauten uns an. Bill hob die Schulter, Suko ebenfalls, ich wußte auch keinen Bescheid.
    »Nie gehört«, sagte der Reporter.
    »Ist auch kein Engländer.«
    Ich horchte auf. »Weshalb haben Sie ihn dann gespeichert?«
    »Das ist so eine Sache, wissen Sie. Sie können es mit dem Oberbegriff NATO umschreiben. Walter Broicher ist offiziell Geschäftsmann. Er tätigt auch Geschäfte. Nur verkauft er unter der Hand auch Waffen in Krisengebiete, und da ist er einmal auf die Nase gefallen. Unser Geheimdienst hatte auch mitgemischt, deshalb ist er registriert…«
    Bill Conolly nickte heftig. »Jetzt, wo Sie es sagen, fällt es mir wieder ein. Über den Namen Walter Broicher bin ich schon gestolpert. Der ist eine große Nummer unter internationalen Waffenschiebern. Hat seine Beziehungen überall.«
    »Wo wohnt er denn?«
    »In Deutschland. In der Nähe von Frankfurt. Mehr weiß ich wirklich nicht.«
    Ich kratzte mich am Hinterkopf. Das sah alles nicht sehr gut aus, wenn ich ehrlich sein sollte. Ich bekam zwischen Jane Collins und diesem Walter Broicher einfach keine Verbindung. Und auch nicht zu dem von mir erledigten Teufelsdiener, obwohl er den Namen Broicher schließlich erwähnt hatte.
    Aber wer konnte schon das geheimnisvolle Netz entwirren, daß Dämonen oft legten?
    Uns war es oft sehr, sehr schwer gefallen.
    Wir bedankten uns bei dem Kollegen, verließen die sterilen Räume des Rechencenters und begaben uns in die Kantine. Sie war auch in der Nacht geöffnet. Zwar wurde nicht bedient, aber man konnte sich Getränke und kalte Speisen an den aufgestellten Automaten ziehen.
    Ich verspürte Hunger und holte mir ein Sandwich. Suko sorgte für Getränke.
    Als ich in das Brötchen hineinbiß, hatte ich das Gefühl, aufgeweichte Bierdeckel zu essen. Die Freunde sahen mein verzogenes Gesicht und begannen zu grinsen.
    »Wollt ihr weiteressen?« fragte ich nach dem ersten Bissen.
    Sie winkten ab.
    Dann kamen wir zum Thema. Irgendwie mußte es eine Verbindung geben, die für uns noch im dunkeln lag. Es gab da jemand, der sie vielleicht aufhellen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher