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0313 - Ein gefährlicher Job

0313 - Ein gefährlicher Job

Titel: 0313 - Ein gefährlicher Job
Autoren: Ein gefährlicher Job
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lange, bis abgehoben wurde. Für einen Sekundenbruchteil hörte ich wieder die Musik. Dann wurde die Gabel niedergedrückt, und die Verbindung war wieder unterbrochen.
    Ich pfiff leise durch die Zähne. Irgendetwas in diesem Club war nicht in Ordnung. Warum wurde ich nicht mit Fladow verbunden?
    Ich verließ die Zelle, lief die Hafenstraße entlang zum Pier 15, wo ich meinen Wagen abgestellt hatte, einen vorjährigen Chevrolet. Ich brachte den Schlitten auf Touren und fuhr zum Starlight-Club.
    ***
    Der Club lag in der W. 23. Straße, in einer ziemlich finsteren Gegend. Ein knappes Dutzend Wagen parkte am Straßenrand. Die Neonreklame über dem Eingang leuchtete in Rot und Blau. Nichts schien ungewöhnlich. Nur der Portier, der sonst den Eingang überwachte, stand nicht an seinem üblichen Platz.
    Hinter dem Eingang führte ein langer, schmaler Gang zum eigentlichen Lokal. Ich preschte ihn hastig entlang, und das war ein Fehler, den ich bezahlen musste.
    Aus einer Nische, die sonst als Garderobenablage diente, schob sich ein Bein in meinen Weg. Ich stolperte darüber, fiel krachend aufs Gesicht, drehte mich um die eigene Achse und riss die 38er aus dem Halfter.
    Ein Absatz trat hart auf meine Hand. Meine Finger vermochten den Griff der Waffe nicht zu halten. Ein zweiter Fuß, der in einem Lackschuh steckte, schob die Kanone aus meiner Reichweite.
    Harry Rassallo stand über mir. Er trug einen Smoking, aber in der Hand hielt er eine schwere Burleigh-Pistole.
    Er nahm seinen Lackschuh von meiner Hand, trat einen halben Schritt zurück und befahl: »Steh auf!«
    Ich richtete mich auf. Harry rammte mir den Pistolenlauf in die Magengrube und zischte mich an: »Halt dich still, mein Junge, oder ich blase dir dein Spatzengehirn aus. Du hast auf das falsche Pferd gesetzt, auf ’ne alte Mähre, die längst abgehängt wurde und die reif für den Abdecker ist.«
    Bevor ich richtig begriff, was er meinte, überstürzten sich die Ereignisse. Hinter den roten Vorhängen, die das Lokal vom Flur trennten, brach die Musik ab. Menschen schrien auf, Füße trampelten. Gegenstände fielen um.
    Ich weiß nicht, ob ich jemals schneller handelte, als in diesem Augenblick. Ich schlug Harrys Hand mit der Pistole nach unten weg. Gleichzeitig riss ich die andere Faust nach oben. Ich traf Rassallos rechtes Ohr. Der Hieb warf ihn gegen die Wand.
    Ich wirbelte herum, tat zwei Riesensätze bis zu dem Vorhang und riss ihn auseinander.
    Im Club war die Hölle ausgebrochen. Die zwei Dutzend Menschen, die sich auf der Tanzfläche oder an den Tischen befunden hatten, spritzten nach allen Seiten auseinander. Die Musiker hatten ihre Instrumente fallen lassen und suchten Deckung. Die Animiergirls an der Bar kreischten wie am Spieß - denn in der linken Ecke des Lokals stand ein Mann, nicht wie die anderen im Smoking, sondern in einem gewöhnlichen, abgewetzten Wettermantel, eine Maschinenpistole in den Händen, und der Lauf der Spritze war über nicht mehr als die Breite eines Tisches hinweg auf Jurryll Fladow gerichtet, der wie angenagelt in einem Sessel saß, ein Sektglas in der erhobenen Hand.
    In dem Sessel neben Fladow saß ein knallblondes Girl, beide Hände gegen das Gesicht gepresst, die Beine hochgezogen und laut kreischend.
    Fladows Hand öffnete sich. Das Sektglas zerschellte auf dem Boden. Der Mann mit der Maschinenpistole krümmte den Finger.
    Jurryll Fladow bekam die ganze Ladung. Sein Körper bäumte sich in dem Sessel auf.
    Neben ihm sackte das blonde Girl in sich zusammen.
    Das alles geschah in der gleichen Sekunde, in der ich den Vorhang zur Seite riss. Ich setzte zum Sprung die drei Stufen hinunter an, aber ein schwerer Schlag traf meinen Nacken. Statt zu springen, fiel ich der Länge nach zwischen die herandrängenden Menschen, die, von der Panik besessen, auf den Ausgang zustürmten.
    ***
    Ich verlor das Bewusstsein nicht völlig, aber ich war nicht fähig, aufzustehen. Ich versuchte, mich unter den trampelnden Füßen wegzuwälzen. Es gelang mir nicht. Die schreienden sich stoßenden Männer und Frauen trampelten auf mir herum wie auf einem alten Bettvorleger. Ich warf die Arme über den Kopf, um ihn zu schützen.
    Dann, ganz plötzlich, war alles vorbei. Draußen schrien sie noch, knallten die Wagentüren, aber hier war es still.
    Ich nahm die Arme weg und hob den Kopf. Der Starlight-Club sah aus, als hätte eine Saalschlacht darin stattgefunden. Alle Gäste, die Musiker und die Animiermädchen waren verschwunden, als hätte ein
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