Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0312 - Das Geheimnis der Regenwelt

Titel: 0312 - Das Geheimnis der Regenwelt
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
entgegen. Als er nach einem Plastikbecher griff, um ihn zu füllen, fühlte er unverhofft den Wunsch, den Becher auf den Boden zu werfen und darauf herumzutrampeln.
    Und dann tat er es!
    Er stampfte noch mit den Fußen auf den Überresten des Bechers herum, als er sich allmählich darüber klar wurde, daß er nicht mehr Herr über seinen Körper war.
    Irgend jemand oder irgend etwas begann ihn systematisch zu beeinflussen.
    Hypnokristalle! dachte er schreckerfüllt.
    Die Generäle, die sich außerhalb der Space-Jet aufhielten, hatten Kristalle bei sich, die nicht von dem Energiefeld neutralisiert wurden.
    Wallen Overmile biß sich auf die Unterlippe, daß sie zu bluten begann. Der stechende Schmerz brachte ihn vorübergehend zur Besinnung und ließ ihn die Konsequenzen erkennen, die sich aus seiner Beeinflussung ergaben. Seine Gegner brauchten nicht auf ihn zu schießen. In ein paar Minuten würden sie ihn dazu gebracht haben, den HÜ-Schirm abzuschalten und die Schleuse zu öffnen. Dann brauchten sie nur noch hereinzukommen und ihn zu töten.
    Overmile fuhr herum und wankte auf das Funkgerät zu.
    Er erreichte es nicht. Die hypnotische Stimme in seinen Gedanken erwies sich als stärker. Sie befahl ihm, vor den Kontrollen Platz zu nehmen. Der Korporal kämpfte verzweifelt gegen die Suggestivstrahlung an. Er krümmte sich zusammen. Es gelang ihm, sich zu Boden zu werfen, aber dann kroch er.
    Die Kristalle brauchten zehn Minuten, um ihn zu zwingen, die kurze Strecke bis zum Sessel zurückzulegen. Overmile fohlte, daß sein Widerstand allmählich zerbrach. Die Kristalle gewannen ständig an Einfluß. Zunächst dachte Overmile, die Hypnostrahlen würden sich verstärken, aber in Wirklichkeit blieben sie gleichmäßig. Nur sein Wille wurde schwächer.
    Ein paar Minuten verstrichen, ohne daß sich Overmile seiner selbst bewußt war. Dann fand er sich im Sessel vor den Kontrollen wieder. Er hing schlaff darin. Sein Körper war in Schweiß gebadet. Er konnte sein Spiegelbild in einem Bildschirm sehen. Sein Gesicht war wächsern, seine Augen glänzten wie im Fieber.
    Ich habe den HÜ-Schirm ausgeschaltet, dachte er bestürzt.
    Seine Blicke wanderten über die Kontrollen. Nein, stellte er triumphierend fest. Der HÜ-Schirm stand noch.
    Aber du wirst ihn jetzt ausschalten!
    Overmile bäumte sich auf. Er hieb mit den Händen auf die Lehnen des Sessels.
    „Nein!" schrie er. „Nein! Ich werde es nicht tun."
    Seine Hände krochen über seine Beine auf die Kontrollen zu. Mit aufgerissenen Augen sah er, wie er sie in Richtung der Schaltungen ausstreckte.
    Schalte den Schutzschirm aus!
    Overmiles Hände kamen zur Ruhe. Er atmete keuchend. In einem verborgenen Winkel seines Bewußtseins gab es noch genügend Energie, um den Hypnobefehlen einen weiteren Augenblick zu trotzen. Der Korporal wußte, daß mit jeder Minute, die er gewann, die Chancen der vier anderen Männer stiegen. Hohles Gruppe konnte nur in die Space-Jet zurückkehren, wenn der Diskus nicht vom Gegner besetzt war.
    Overmile hörte sich krächzen; er stammelte zusammenhanglose Worte. Das half ihm ein paar Sekunden. Dann versuchte er, sich auf irgend etwas zu konzentrieren. Ein alter Kinderreim fiel ihm ein.
    In Gedanken sagte er ihn immer wieder auf, bis sich der hypnotische Druck als stärker erwies.
    Seine rechte Hand berührte den Schalter, mit dem er den HÜ-Schirm um die Space-Jet entfernen konnte.
    Eine kleine Drehung nach links!
    Waren das seine eigenen Gedanken oder ein hypnotischer Befehl?
    „Ihr kriegt das Schiff nicht!" brach es aus ihm hervor. „Ich werde dafür sorgen, daß ihr es nicht bekommt. i" Du mußt den Schalter nach links drehen!
    Overmiles Oberkörper kippte nach vorn. Fast wäre er mit dem Kopf gegen die Kontrollen geschlagen. Seine Finger umschlossen den Schalter so fest, daß sie fast weiß wurden.
    Dann schaltete Wallen Overmile den HÜ-Schirm aus.
    Er schluchzte, weil er wußte, daß er nicht stark genug war, den Schutzschirm wieder um das Diskusschiff zu legen. Eine dumpfe Ahnung sagte ihm, wie der nächste Befehl lauten würde.
    Er brauchte nicht lange darauf zu warten.
    Öffne die Schleuse!
     
    *
     
    Wish „Big Mountain" Haagard wurde von einem Strahlenschuß getroffen. Zwei weitere Schüsse streiften ihn. Sein Individualschutzschirm glühte auf, und er wurde ein paar Meter davongerissen.
    „Höher fliegen!" schrie Hole Hohle. „Verteilt euch."
    Haagard fing sich ab. Er wußte, daß er nur noch am Leben war, weil ihn zwei Schüsse
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher