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0310 - Welt der Mörder-Monde

0310 - Welt der Mörder-Monde

Titel: 0310 - Welt der Mörder-Monde
Autoren: Manfred Weinland
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mußten. Dennoch weckte das Bild absurde Assoziationen an eine Treibjagd…
    Zamorra beschloß, sein Talent als Bombenwerfer vorerst nicht mehr zu erproben, sondern statt dessen unbemerkt der seltsamen Prozession zu folgen, die der Mitte des Dorfes entgegenstrebte.
    Nach ein paar Minuten sah er, wie die Leute hinter einem Pub verschwanden.
    Zamorra wartete, bis auch der Letzte seinem Blickfeld entschwunden war, dann folgte er nach.
    Und lief genau in die Falle.
    ***
    Nicole hatte mit ihrem Leben abgeschlossen. Sie hatte einsehen müssen, daß der Lord und seine Magie am Ende stärker waren als sie.
    Um so überraschter war sie, als der tödliche Hieb ausblieb.
    Mit geschlossenen Augen hatte sie ihn erwartet. Stumm und ergeben, weil ihr das Elixier in ihren Adern gar keine andere Möglichkeit gelassen hatte.
    Nun öffnete sie die Lider, blinzelte ängstlich dem Zombie entgegen, der vor ihr stand und sie noch immer bedrohte. Süßlicher Verwesungsgeruch stieg ihr in die Nase.
    Im nächsten Augenblick krachte der Untote vor ihr zu Boden und rührte sich nicht mehr!
    In seinem Rücken steckte ein primitiver Pfeil!
    Spinne ich jetzt total? dachte Nicole, die ihren Augen nicht trauen wollte. Seit wann reichte ein Pfeil aus, um einen Untoten zu vernichten…?
    Und wer - hatte diesen Pfeil abgeschossen?
    »Ich!« rief eine mickrige Gestalt, die sich in diesem Moment hinter einem Gebüsch vorwagte und auf Nicole zugehumpelt kam.
    Deren Erstaunen kannte kaum noch Grenzen, als sie ein steinaltes Männlein erkannte, das am Stock ging und einen viel zu großen Bogen samt Köcher hinter sich her schleppte.
    »Ja, ja, ich weiß, meine Ausrüstung ist nicht die modernste«, beklagte sich der Alte. »Aber damit geizt der da oben immer… zumindest bei mir. Wenn ich mir dagegen die Mätzchen betrachte, die du am Gürtel trägst… ts, ts, ts… Ich frage mich, warum ich mir diese Diskriminierungen eigentlich gefallen lasse…«
    »Wer bist du?« fiel ihm Nicole ins Wort. »Du hast mir das Leben gerettet. Kannst du Gedanken lesen?«
    »Manchmal«, offenbarte der Alte.
    »Aber was soll das hier werden? Ein Quiz? Ich dachte, wir hätten Wichtigeres zu tun. Komm mit!«
    »Hehe! Mal langsam«, brauste Nicole auf. »Wo willst du so eilig hin?«
    »Dorthin, wo du auch besser sein solltest. Denn dort spielt die Musik!« verkündete das Männlein lapidar.
    Nicole gab sich geschlagen.
    »Okay. Du scheinst dich hier auszukennen. Im Gegensatz zu mir. Und ich stehe in deiner Schuld. Also -führe mich!«
    »Mit Vergnügen, Mademoiselle.«
    Der Alte humpelte los.
    Nicole hatte Mühe, Schritt zu halten.
    Wenig später erreichten sie die Mitte des Dorfes.
    ***
    Hartlaub ging den schwereren Weg.
    Die Hölle schien sich gegen ihn verschworen zu haben, denn sein Weg durch das Dorf war mit Feinden, die ihm auflauerten, gespickt. Mehr als einmal gelang es ihm gerade noch um Haaresbreite, eine der Granaten zu zünden, ehe aus irgend einem Hinterhalt eine Keule auf ihn niederschlug oder Würgehände nach ihm griffen.
    Aber es war seltsam: Je mehr Gegner er vernichtete, desto bewußter wurde ihm, daß es um weit mehr ging als die Befriedigung seiner persönlichen Rache. Mehr noch: sie war überhaupt nicht mehr wichtig und längst nicht mehr Triebfeder seines Handelns.
    Etwas anderes peitschte ihn voran.
    Das Bewußtsein, daß hier ein ganzes Dorf mit unschuldigen Menschen von Zerstörung bedroht war!
    Dem mußte er entgegenwirken.
    Bei Merlin, dachte er. Was ist mit mir los? Bin das wirklich ich, der so denkt?
    Er empfand auch keinen Haß oder Befriedigung wegen der Untoten, die durch Merlins magische Bomben aus dieser Welt geschleudert wurden. Er wußte längst, daß sie nur seelenlose Marionetten in diesem Kampf waren und dem dienten, der sie zu ihrem unheiligen Scheinleben erweckt hatte, um seine Machtgelüste zu befriedigen.
    Nur der war ein wahrer Teufel.
    Dieses dämonische Wesen, das sich spöttisch »Lord« nennen ließ…
    Du bist auf dem richtigen Weg, wisperte eine Stimme in seinem Kopf.
    »Wer spricht da?« rief Hartlaub in die Nacht.
    Keine Antwort.
    Vor ihm aber, nur noch fünf, sechs Häuser entfernt, sah er ein Licht in der Nacht.
    Er ging darauf zu.
    Und traf rechtzeitig zum Finale ein.
    ***
    Zamorra hatte selten ein Bild gesehen, das größeres Grauen in ihm wachrief.
    Er hatte den Pub vorsichtig umrundet und den Hinterhof erreicht, der sich über ein geradezu riesiges Areal erstreckte.
    Im Hof war das ganze Dorf versammelt.
    Alles, was
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