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0310 - Welt der Mörder-Monde

0310 - Welt der Mörder-Monde

Titel: 0310 - Welt der Mörder-Monde
Autoren: Manfred Weinland
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Beine hatte, kauerte auf dem kalten Boden und streckte den Kopf in die Höhe.
    Aber nicht zum sternenerleuchteten Firmament, sondern - zu einem Schädel mit puppenhaften Gesichtszügen, der ungefähr drei Meter über der Erde schwebte und die Menschen in seinen Bann schlug!
    Zamorra wußte sofort, wen er vor sich hatte. Zwar fehlte der Körper, der in einem dunklen Umhang gesteckt hatte, aber bereits auf der Parallelerde hatte es Anzeichen gegeben, daß es mit diesem »Körper« nicht allzu weit her war. Hartlaubs Schüsse waren ein Beweis gewesen.
    Jetzt war der Lord auf der Erde aufgetaucht.
    Als bloßer Kopf.
    Und über ihm schwebte ein Kristall, wie ihn Hartlaub im Kellergewölbe vernichtet hatte!
    Verdammt, dachte Zamorra. Wieviel hat er denn von der Sorte?
    Längst sah er einen tieferen Zusammenhang zwischen der ungeheuren magischen Kraft des Lords und diesen Kristallen! Und es war ja auch so gewesen, daß der Dämonische nach der Zerstörung des Ersten ziemlich eilig das Weite gesucht hatte, ohne sich auf eine direkte Auseinandersetzung einzulassen.
    Zum erstenmal verfluchte Zamorra seine natürliche Abneigung gegen Schußwaffen aller Art. Wenn er jetzt eine besessen hätte, wäre es vielleicht möglich gewesen, das Spielchen zu wiederholen und dem Spuk ein vorzeitiges Ende zu bereiten…
    So mußte er sich auf Merlins Andeutungen, das Amulett betreffend, verlassen.
    Was er nur ungern tat. Zu oft hatte es ihn in entscheidenden Augenblicken im Stich gelassen.
    Er blickte sich um.
    Von Nicole und Hartlaub war keine Spur zu entdecken. Wahrscheinlich wurden sie unterwegs aufgehalten. Er selbst hatte Glück gehabt, war ja auch bewußt weiteren Konfrontationen ausgewichen…
    Der Kopf über den Dorfbewohnern begann plötzlich auf und ab zu hüpfen. Es war ein gespenstischer Tanz, hinter dem keinerlei Sinn zu stecken schien. Aber die Augen der Dörfler begleiteten jede Bewegung wie hypnotisiert.
    Die Szene erinnerte Zamorra an eine Sekte, die ihren Guru anhimmelte.
    Hier wie dort waren Persönlichkeiten der Einzelnen ausgelöscht.
    Ich muß etwas tun, muß eingreifen, dachte der Parapsychologe. Ich darf nicht länger warten…
    Fast unbewußt setzte er sich in Bewegung.
    Und genau darauf hatte der Lord gewartet!
    ***
    Unvermittelt hämmerte die Stimme auf Zamorra ein, knüppelte ihn nieder, so daß er in die Knie gehen mußte.
    »Ah, das Hätschelkind des, Zauberers!« dröhnte es in Zamorras Ohren, während der tanzende Schädel einen plötzlichen Satz auf ihn zu machte und dicht vor ihm, in Augenhöhe, verharrte.
    Zamorra versuchte sich gegen die dunkle, zerstörerische Kraft zur Wehr zu setzen, die ihm aus den weltraumkalten Augen des Dämons entgegenschlug. Aber er hatte keinen Erfolg. Und das Amulett fühlte sich zu keiner Tat angespornt.
    Er schrie auf.
    Da war ein Feuer, das der Blick des Lords in seinem Kopf entfachte! Ein verzehrendes Flammenmeer, das seine Gedanken verschlang, noch ehe sie richtig zu Ende gedacht waren!
    »Ich lösche dich aus, Auserwählter!« brüllte der Dämon. Den Begriff »Auserwählter«, den Merlin einst geprägt hatte, benutzte er wie ein Schimpfwort.
    »Nicht zuletzt du bist an meiner diesmaligen Niederlage schuld! Du und deine unsterbliche Freundin, die nun doch sterben wird, und dieser… dieser Bastard!«
    Der Dämon tobte.
    War völlig außer sich.
    »Ja«, fuhr er fort. »Ich gestehe meine Niederlage ein. Diese eine! Der alte Narr in seiner Festung ist noch einmal davongekommen. Vorläufig. Ihr aber, ihr und das ganze Dorf, werdet euch darüber nicht freuen können. Bevor ich weiche, vernichte ich euch alle… !«
    Zamorra hörte die Drohung und wußte, daß sie kein leeres Versprechen war.
    Himmel, dachte er. Wer soll diesen Wahnsinnigen aufhalten? Merlin…!
    Warum griff der Magier nicht selbst ein?
    Warum verließ er Caermardhin nicht und stellte den Dämon zum Kampf?
    Er mußte doch sehen, was los war!
    Oder - scheute er diese Auseinandersetzung, weil er wußte, daß er den Kürzeren ziehen würde?
    Zamorra mochte es nicht glauben.
    Er hatte ein festgeprägtes Bild von Merlin, das so leicht nicht zu erschüttern war.
    »Siehst du den Kristall?« fuhr der tanzende Schädel fort. »In wenigen Sekunden werde ich ihn selbst zur Explosion bringen. Danach wird hier nur noch verbrannte Erde sein!«
    Ich muß es verhindern, dachte Zamorra, während er gegen die körperlichen Qualen ankämpfte, die ihm der Dämon bereitete.
    Ich muß!
    Mühsam gelang es ihm, seinen Blick aus den
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