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0309 - Die Sklavenwelt von Magellan

Titel: 0309 - Die Sklavenwelt von Magellan
Autoren: Unbekannt
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Autarkie der Freihändler von Boscyks Stern und in der Überlassung von Rois System an König Danton bestanden.
    Rois Gesicht zerfloß beinahe vor Wohlwollen, als er sich danach erkundigte, ob man mit dem Halbraumspürer zufrieden sei.
    Ishe Moghu nickte.
    „Ich habe nie ein besser funktionierendes Gerät gesehen, Sir", erwiderte er wahrheitsgemäß. „Die vier Schiffe von OLD MAN können uns nicht entkommen."
    Sein Gesicht erhielt plötzlich einen grüblerischen Zug.
    „Ich frage mich nur", sagte er nachdenklich, „warum Sie die FRANCIS DRAKE vorausfliegen lassen ..."
    Er zeigte mit dem Finger auf den kräftigen Reflex im Ortungsschirm oberhalb des Kommandantensitzes.
    „Das frage ich mich auch!" erklang eine harte, eiskalte Stimme vom Liftausstieg her.
    Roi Danton wirbelte leichtfüßig herum und schwenkte erneut den Hut. Seine Linke umfaßte den Griff des kostbaren Zierdegens.
    „Grandseigneur!"
    Er verbeugte sich tief.
    „Je suis enchante de vous voir! - Es freut mich, Sie zu sehen!"
    Perry Rhodan trat näher. Er winkte unwirsch ab.
    Um seine Lippen lag ein beinahe brutaler Zug, als er entgegnete: „Eines Tages werden Sie sich davor fürchten, mich zu sehen, Monsieur! An dem Tag nämlich, an dem Ihr hinterhältiges Possenspiel mir zu bunt wird!"
    Der König der Freihändler wich in gespieltem Erschrecken einen Schritt zurück und legte die Hand auf die Brust.
    „Sie sehen mich bestürzt, Grandseigneur. Es ist nicht recht, wenn Sie Ihren treuesten, ergebensten Diener behandeln; als entstamme er dem gemeinen Volk."
    Das „gemeine Volk" grinste verstohlen.
    Der Großadministrator jedoch zog drohend die Brauen zusammen.
    Doch bevor er etwas sagen konnte hob Ishe Moghu, der während der ganzen Zeit weder den Schirm der Normalraumortung noch den des Halbraumspürers aus den Augen gelassen hatte, die Hand.
    „Objekte wechseln in den Zwischenraum!" gellte seine Stimme alarmierend durch die geräumige Zentrale.
    Wieder schlugen die Pranken des Kommandanten auf zwei Schalttasten - und wieder verschwand die vertraute Umgebung des vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums und machte den verwirrenden Erscheinungen des linearen Zwischenraums Platz.
    Auf dem Reflexschirm des Spürgerätes aber tauchten die vier grünen Punkte der Ultraschlachtschiffe auf - und hinter ihnen der Ortungsreflex der FRANCIS DRAKE.
    „Zielkurs weiterhin die Große Magellansche Wolke!" meldete der Zweite Offizier sachlich.
     
    *
     
    Perry Rhodan trat auf Roi zu und blickte ihm in die Augen.
    „Ich bitte dringend um Aufklärung, Monsieur Danton, weshalb Sie Ihr Piratenschiff unbedingt vorausfliegen lassen!"
    Der Freihändler kniff die Augen zusammen. Im übrigen tat er so, als habe er Rhodans Worte nicht gehört.
    Er zog eine silberbeschlagene Schnupftabakdose hervor und ließ den Deckel aufschnappen.
    Im gleichen Augenblick ertönte die Kleine Nachtmusik von Wolfgang Amadeus Mozart. Die Töne aus einer beschaulichen Vergangenheit klangen gedämpft durch die Kommandozentrale des Schiffsgiganten.
    Und das Wunder geschah.
    Die harten Augen des Kosmonauten begannen zu glänzen, als sahen sie in ein Land ihrer Kindheit.
    „Gefallt es Ihnen, Grandseigneur?" flüsterte Roi und beobachtete das Gesicht des Vaters genau.
    Er wußte, daß die Kleine Nachtmusik eines jener Musikstücke war, die sein Vater am liebsten hörte, sein Vater, der ihn noch immer nicht erkannt hatte ...
    Rhodan räusperte sich energisch.
    „Die sentimentale Masche zieht bei mir nicht, Monsieur! Lassen Sie sich etwas anderes einfallen!"
    Roi Danton - alias Michael Reginald Rhodan - zuckte bedauernd die Schultern und wandte sich seinem Diener zu.
    „Welcher ... äh ... Philosoph war es doch, der die Behauptung aufgestellt hatte, die Evolution des Menschen brächte zwangsläufig eine Steigerung des kulturellen Niveaus mit sich?"
    „Professor Johannes Masser, Sir."
    „Äh, ja ...! Er hat sich geirrt, Oro. Die Evolution der Menschen scheint zu einer Kulturbarbarei zu führen, wie es sie nicht einmal in der Steinzeit gab."
    Mit rituellen Bewegungen schüttete er sich eine Prise Schnupftabak auf den Handrücken und verteilte sie auf die beiden Nasenöffnungen.
    „Wenn seine Lordschaft hier wären", murmelte er betrübt, „würde ich ihm eine Prise anbieten.
    Lordadmiral Atlan ist eben doch etwas anderes als alle diese terranischen Emporkömmlinge. Er entstammt wirklichem Adel."
    Auf Perry Rhodans Stirn schwoll die Zornesader an.
    „Ich hätte große Lust, Monsieur
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