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0309 - Die Sklavenwelt von Magellan

Titel: 0309 - Die Sklavenwelt von Magellan
Autoren: Unbekannt
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Mann mit einer Weltanschauung, die der unseren verwandter ist, als er vielleicht selbst denkt. Und dann beobachte ihn bitte einmal genau, wenn er glaubt, unbeobachtet zu sein. Beobachte, welche Sympathie aus seinen Augen strahlt, wenn er dich mustert. Der Mann würde für dich durchs Feuer gehen."
    Perry Rhodan warf dem Freund einen mißtrauischen Seitenblick zu. Dann stützte er nachdenklich den Kopf in die Hände.
    „Aber laß niemanden merken, daß wir Roi Danton durchschauen", fuhr Atlan eindringlich fort. „Nur so können wir ihn eines Tages endgültig entlarven. Ich muß ihm schon einmal begegnet sein, und diese Begegnung hat im Unterbewußtsein positive Eindrücke hinterlassen. Wenn ich nur wüßte, woher ich ihn kenne ..."
    Eine Weile saßen die beiden Mächtigsten des Solaren Imperiums schweigend nebeneinander und grübelten vor sich hin.
    Das Schrillen der Warnpfeifen riß sie aus ihrem dumpfen Brüten.
    „L-Austritt!" dröhnte die Stimme des Kommandanten aus den Lautsprechern.
    Der Großadministrator hob den Kopf. In seinen Zügen spiegelte sich plötzlich ungeheure Spannung wider, obwohl die zahlreichen Ein- und Austrittsmanöver in den letzten vier Tagen zu einem ganz normalen Bestandteil des Bordlebens geworden waren.
    Der USO-Chef bemerkte die Erregung des Freundes - und er verstand sie nicht.
    Zehn Minuten verstrichen.
    Dann summte der Melder des Interkoms.
    Perry Rhodan riß das Mikrophon an sich, als hinge davon sein Leben ab.
    „Rhodan!"
    Auf dem Bildschirm entstand das Abbild eines bulligen, hellblonden Mannes. Major Konitzki zog ein Gesicht wie eine bissige Bulldogge.
    „Chef Ortungszentrale!" meldete er sich.
    „Befohlene Untersuchungen wurden durchgeführt und abgeschlossen, Sir."
    „Berichten Sie!" befahl Rhodan. Seine Stimme klang heiser.
    „Die Messungen haben ergeben, daß die FRANCIS DRAKE über einen völlig neuartigen Anti-Ortungsschirm verfügt, der auftreffende Hyperimpulse nicht reflektiert, sondern sie seitlich in ungefährliche Richtungen ablenkt. Dadurch können die Impulse nicht als auswertbare Echos in die Hyperortungsempfänger zurückkehren. Das wäre alles, Sir."
    „Vielen Dank, Major!" preßte Rhodan zwischen den Zähnen hervor.
    Dann schaltete er ab.
    „Dieser Kerl!"
    Er stöhnte vor Zorn, aber es war Atlan, als klänge auch ein wenig Bewunderung für den Freihändler durch.
    „Darum läßt er seine FRANCIS DRAKE vor der CREST herfliegen! Er schirmt uns gegen Feindortung ab und fohlt sich wahrscheinlich als unser Schutzengel!"
    Er ballte die Fäuste.
    Danach erhob er sich schwerfällig.
    „Ich werde ihn zur Rede stellen und ..."
    Der Arkonide stand ebenfalls auf. Mit festem Griff packte er den Freund an der Schulter und drückte ihn mit unauffälliger Gewalt in seinen Sessel zurück.
    „Gar nichts wirst du tun!" sagte er beschwörend.
    „Willst du, daß dieser Freifahrer sich innerlich über dich lustig macht?"
    Perry Rhodan holte tief Luft.
    „Okay, du hast recht. Ich werde schweigen. Aber König Danton wird noch merken, daß er so etwas nicht mit mir machen kann!"
     
    *
     
    Der Gegenstand von Rhodans ohnmächtigem Zorn lag unterdessen entspannt auf seinem Liegebett.
    Man hatte ihm und seinem Diener eine luxuriös eingerichtete Gastkabine auf dem sogenannten Chefdeck zugewiesen. In Roi löste die Umgebung wehmütige Erinnerungen aus. Hier hatte er einmal gewohnt, als er noch nicht in der Anonymität lebte und zusammen mit seiner Mutter und seiner Schwester Suzan zu einem Staatsbesuch nach Plophos geflogen war.
    Er war damals für zwei Wochen mitten aus einer wichtigen Phase seines Studiums gerissen worden, aber als Sohn des terranischen Großadministrators und einer Mutter, die Obmann von Plophos war, hatte man besondere Verpflichtungen. Niemand konnte es den Plophosern verdenken, wenn sie neben dem Gatten von Mory Rhodan-Abro auch die Kinder des verehrten Obmanns sehen wollten.
    Es war berauschend schön gewesen auf Plophos - aber bereits damals hatte Mike Rhodan Unbehagen dabei empfunden, wenn man ihn mit allen möglichen Ehrungen überhäufte, ihn, der damals noch nichts dazu getan hatte, solcher Ehren wert zu sein.
    Dieses Unbehagen hatte sich im Verlauf der folgenden Jahre durch ähnliche Erlebnisse verstärkt, bis er den Entschluß faßte, sich durch die eigene Tat bestätigt zu sehen - nicht mehr als der Sohn Rhodans, sondern als er selbst geachtet zu werden.
    Mit einer Verwünschung sprang er auf die Füße.
    Er konnte einfach nicht schlafen. Zu
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