Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0308 - GrÃŒner Mond ÃŒber Jelly-City

Titel: 0308 - GrÃŒner Mond ÃŒber Jelly-City
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
abzubringen.
    „Wir schalten sie wieder aus", mischte sich Keegan ein. „Der Befehl lautete, daß wir nach jeder Landung die Hangarräume beobachten müssen."
    Menchos unterdrückte eine Verwünschung. Wieso redete Keegan einen solchen Unsinn? Wollte er das Mißtrauen des Hypnosklaven noch herausfordern? Menchos blickte zu Keegan zurück. Der hatte sich bereits wieder über die Kontrollschaltungen gebeugt. Die Bildschirme waren erloschen.
    Major Gord Kirilos Stimme, die aus dem Interkomlautsprecher kam, rettete die beiden Prospektoren.
    „Wir werden in wenigen Augenblicken wieder starten. Folgen Sie den Befehlen. Nehmen Sie Ihre Plätze ein."
    „Ich muß gehen", sagte der Erste Offizier. Er schien den Vorfall vollkommen vergessen zu haben.
    Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, ließ sich Menchos aufatmend in einen Sitz sinken.
    „Solche Fehler dürfen wir nicht machen", sagte er. „Sonst überleben wir den Flug zu den Magellanschen Wolken nicht."
    Keegan schlug mit den Fäusten auf die Seitenlehnen seines Sessels. „Ich bin sicher, daß der Alte mißtrauisch geworden ist. Wahrscheinlich geht er jetzt zu Kirilo und informiert ihn darüber, daß mit uns irgend etwas nicht in Ordnung ist. Bei allen Planeten, Squart! Was sollen wir nur tun?"
    „Du machst dir unnötige Sorgen", versuchte Menchos seinen Freund zu beruhigen. „Es entspricht der Mentalität der Beeinflußten, daß sie sprunghaft ihr Interesse wechseln."
    Keegan barg sein Gesicht in beiden Händen. „Ich habe Angst vor diesem Flug", gestand er. „Die ganze Zeit über hatten wir noch irgendeine Ausweichmöglichkeit. Jetzt sind wir gezwungen, an Bord dieses Schiffes zu bleiben. Wenn man uns entlarvt, können wir nicht fliehen."
    Menchos antwortete nicht. Auch er hatte Angst. Er wußte, wie schwer es sein würde, sich tagelang unter den von den Kristallen beherrschten Besatzungsmitgliedern aufzuhalten. Die nervliche Anspannung war ungeheuer. Beide Männer waren seit Jahren das Leben in den Bergen gewohnt, wo sich niemand um sie gekümmert hatte. Es fiel ihnen schon unter normalen Umständen schwer, sich längere Zeit unter Menschen aufzuhalten. Nun waren sie dazu gezwungen, unter versklavten Kolonisten zu leben.
    Menchos hörte die Triebwerke anspringen. In wenigen Augenblicken würde sich das zweieinhalb Kilometer durchmessende Riesenschiff von der Plattform erheben, um seinen Flug zur Großen Magellanschen Wolke anzutreten. Gleichzeitig mit der I-10 würden drei weitere Schiffe starten, deren Besatzungen ebenfalls aus Beeinflußten bestanden.
    Squart Menchos zog das Mikrofunkgerät unter seinem Sitz hervor. Er war plötzlich sicher, daß Keegan und er die Magellanschen Wolken nicht erreichen würden.
    Keegan nahm das kleine Hyperfunkgerät von seinem Partner entgegen.
    „Wir werden etwa zwei Minuten nach dem Start die Linien der terranischen Wachtschiffe erreichen", sagte Menchos. „Das ist der richtige Zeitpunkt, um den Raffertext abzusetzen."
    Keegan strich mit einer Hand über sein hageres, unrasiertes Gesicht. Er blickte Menchos nicht an, als er das Gerät entgegennahm. Ebenso wie sein Partner wußte er, wie groß die Gefahr war, daß sie von der Zentrale aus angepeilt wurden.
    Die Beeinflußten würden gnadenlos Jagd auf sie machen, wenn sie herausfanden, daß die beiden Prospektoren immun waren.
     
    7.
     
    Roi Danton knöpfte sorgfältig seine Merveilleux-Weste zu. Er gab Oro Masut einen Wink, und die beiden Männer kletterten aus dem Beiboot der FRANCIS DRAKE. Draußen im Hangar wartete ein junger Leutnant auf Danton und seinen Leibwächter.
    „Ich bin Leutnant Luigi Bernardo", stellte er sich lächelnd vor. „Ich werde Sie in die Zentrale bringen."
    „Sehr liebenswürdig, Monsieur", sagte Danton. „Allmählich gewöhnt man sich offenbar auch an Bord des Flaggschiffs der Solaren Flotte an gute Manieren."
    Bernardo, der nur etwas über 1,60 Meter groß war, schien sich nicht an dem eigenartigen Verhalten des Freihändlers zu stören. Er grinste ungeniert und übernahm die Führung.
    „Wie sieht es in der Zentrale aus?" fragte Danton, als sie durch den Antigravschacht schwebten. „Ist die Montage des Halbraumspürers beendet?"
    „Vor wenigen Augenblicken", berichtete Bernardo. „Aber das wissen Sie sicher, Monsieur Danton."
    „Ja, meine Spezialisten verstehen ihr Metier", erklärte Danton mit einem würdevollen Nicken. „Pünktlich am sechsten November haben sie ihre Arbeit beendet."
    Leutnant Luigi Bernardo zeigte sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher