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0307a - Marionetten des Satans

0307a - Marionetten des Satans

Titel: 0307a - Marionetten des Satans
Autoren: Marionetten des Satans
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höchster Eile über den Kammweg preschten, in Richtung auf das alte verfallene Fort.
    »Die Falle klappt zu«, sagte Rodriguez zufrieden.
    Langsam zuckelten wir weiter, und an der Kreuzung trafen wir mit der Kavallerieeinheit zusammen, die im Galopp heran geritten war und jetzt mit stampfenden, schweißbedeckten Pferden anhielt. Wir berieten uns kurz, dann ging es weiter.
    Etwa dreihundert Yard von dem alten Fort stoppten wir und stiegen von den Pferden. Durch die Bäume sah man das verfallene Gemäuer.
    »Jetzt sind Sie dran, Agent. Cotton«, sagte Rodriguez, »gehen Sie vor und machen Sie ihren Landsleuten klar, dass sie keine Chance mehr haben. Sie sollen sich ergeben, ehe wir angreifen. Vielleicht sind sie vernünftig, und wir ersparen uns Blutvergießen.«
    Ich nickte und nahm den langen, in Segeltuch gehüllten Gegenstand, den ich an den Sattelknauf des Maultieres gehängt hatte. Ich schulterte ihn und machte mich auf den Weg.
    Als das Gemäuer dicht vor mir lag, peitschte ein Schuss auf. Die Kugel pfiff so dicht an mir vorbei, dass ich den Luftzug spürte. Mit einem Satz ging ich hinter einem mächtigen Felsbrocken in Deckung. Wieder knallte es, mit bösartigem Singen schwirrte ein Querschläger davon.
    Ich hob den Kopf.
    »Veranazzo«, schrie ich, »geben Sie es auf. Hier kommen Sie nicht lebend heraus. Alles ist von Militär umstellt. Seien Sie vernünftig und ergeben Sie sich - denken Sie an das Mädchen.«
    »Fahr zur Hölle«, kam die wütende Antwort.
    Dann jagte er Schuss auf Schuss in meine Richtung. Ich blieb in Deckung und sah mich um.
    Vor mir erstreckte sich die mächtige Umfassungsmauer, in die nur ein schmales Tor eingelassen war. Daneben erhob sich ein verfallener Rundturm, der mit der Mauer verbunden war. Dort musste der Gangster sein. Von seinem erhöhten Standort aus beherrschte er die ganze Gegend.
    Ich begann, vorwärtszukriechen. Es musste mir gelingen, den freien Raum zwischen den Bäumen und der Mauer zu überqueren um in das alte Fort zu gelangen.
    Ich war gerade im Begriff, aufzuspringen und vorwärtszustürmen, als ich einen Schrei hörte.
    »Nicht schießen.«
    Im nächsten Augenblick stand eine weißhaarige Gestalt in dem offenen Tor und begann, in meine Richtung zu laufen. Der Mann hatte die Hände hoch erhoben, es war offensichtlich, dass er sich ergeben wollte. Ungläubig richtete ich mich auf.
    Der Mann - ohne Zweifel Carslake - hatte die Lichtung zur Hälfte überquert, als hinter ihm eine dunkle Gestalt im Tor erschien. Blitzschnell brachte ich meine Beretta in die Höhe, aber es war zu spät. Ein Schuss bellte auf, und Carslake kam ins Schwanken. Ich feuerte und trieb Veranazzo in die Deckung zurück; mit letzter Kraft kam Carslake herangestolpert. Ich konnte ihn gerade noch auffangen. Gleichzeitig hörte ich von drinnen den gellenden Aufschrei des Mädchens.
    Überrascht sah ich hinüber, blickte dann auf den Verwundeten, der zu meinen Füßen lag. Carslake war ein alter Mann, mit einem runzligen Gesicht und einer mächtigen weißen Mähne. Es war das erste Mal, dass ich ihn sah, und trotzdem hatte ich das sichere Gefühl, ihn zu kennen. Aber woher? Ich war ihm bestimmt noch nie begegnet, trotzdem kannte ich ihn. Ich musste sein Bild gesehen haben - aber ich kam nicht darauf, wo das war.
    Ich beugte mich über ihn und untersuchte seine Wunde. Die Kugel schien ihn im Rücken in Höhe des Schulterblattes getroffen zu haben. Wie ernst die Verletzung war, konnte ich nicht beurteilen, aber jedenfalls musste er schleunigst hier weg.
    Ich wollte ihn unterfassen und wegschleppen, aber ein wohlgezielter Schuss unterband das. Jetzt erkannte ich, dass ich in der Falle saß. Wir waren zwar in Deckung, aber der Weg ins Freie wurde von Veranazzo eingesehen. Es blieb uns nichts anderes übrig, als zu warten, bis Rodriguez mit seinen Leuten kam und uns Feuerschutz gab.
    Meine Beretta bellte zweimal auf, um Veranazzo zu zeigen, dass er sich nicht zuviel herausnehmen konnte. Dann zerriss ich mein Hemd und legte Carslake einen Notverband an.
    Ich hatte gedacht, er sei bewusstlos, aber jetzt schlug er die Augen auf.
    »Sie sind Jerry Cotton - vom FBI«, stöhnte er.
    Ich nickte.
    »Ihr Komplice hat Sie in den Rücken geschossen. Muss ein guter Freund von Ihnen sein.«
    »Ich hätte mich nie auf diese Geschichte einlassen dürfen…«
    »Eine Erkenntnis, die leider zu spät kommt, Mr. Carslake.«
    »Ich heiße gar nicht Carslake«, sagte er mühsam. »Ich heiße Frazer, John Frazer.«
    Ich
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