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0307a - Marionetten des Satans

0307a - Marionetten des Satans

Titel: 0307a - Marionetten des Satans
Autoren: Marionetten des Satans
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sinnlos. Beenden Sie ihn, bevor es zu spät ist, ehe er Armalite umbringt. Ich schwöre Ihnen, das Mädchen hat mit der Geschichte nicht das Geringste zu tun.«
    »Aber mit Ihnen hat sie zu tun«, sagte ich und wusste die Antwort schon im Voraus.
    »Ja«, sagte er mit tonloser Stimme. »Sie ist meine Tochter, die unschuldige Tochter eines Verbrechers.«
    ***
    Armalite Frazer - die Tochter des Mannes, der vom Professor herabgesunken war. Aus welchen Gründen mochte sie wohl bei der Bande mitmachen?
    Ich hatte keine Zeit, mich mit dieser Frage zu beschäftigen. Veranazzo feuerte immer noch, aber jetzt wurde das Feuer erwidert. Rodriguez und seine Leute waren herangekommen. Im Schutz ihrer Waffen gelang es mir, die Deckung zu verlassen und Frazer nach hinten zu schleppen. Dort stieß ich auf Rodriguez.
    »Ihre Landsleute wollen keine Vernunft annehmen«, sagte er wütend. »Sie sollen uns kennenlernen.«
    Ich klärte ihn mit ein paar Sätzen über die Lage auf.
    »Gut«, sagte er. »Meine Leute werden Frazer nach unten schaffen. Zum Glück habe ich mit derlei Überraschungen gerechnet. Von Tampico ist ein Hubschrauber unterwegs, der wird ihn ins Hospital schaffen.«
    In diesem Augenblick schrie oben eine Stimme.
    »Cotton - he, hören Sie mich?«
    »Feuer einstellen«, schrie Rodriguez. Ich wandte mich um, »Wollen Sie sich ergeben,Veranazzo?«, rief ich.
    »Wo denken Sie hin«, kam die Antwort. »Ich will verhandeln.«
    »Verhandelt wird nicht. Hier gibt es nur bedingungslose Kapitulation.«
    »Glauben Sie? Sie vergessen wohl, dass ich das Mädchen bei mir habe. Wenn Sie nicht verhandeln, bringe ich das Mädchen um.«
    Es klang, als meinte er es ernst. Und ich glaubte es auch. Veranazzo wusste, was ihn erwartete. Er hatte einen FBI-Mann ermordet, und dafür musste er büßen. Mit Frazer als Zeugen hatten wir auch Beweismaterial genug in der Hand, ihn auf den Elektrischen Stuhl zu bringen. Es war also durchaus möglich, dass der Verbrecher in seiner verzweifelten Lage lieber den Tod suchte, als sich zu ergeben - und dass er in diesem Fall das Mädchen zuerst tötete.
    Frazer hob mühsam den Kopf.
    »Retten Sie meine Tochter«, ächzte er. »Ich schwöre Ihnen, dass sie unschuldig ist. Sie war nicht eingeweiht in unsere Pläne. Sie wusste nur, dass Veranazzo ein Freund von mir ist, und kümmerte sich auf meine Bitten um ihn. Ich sagte ihr, er sei unschuldig in Verdacht geraten und brauche einen guten Anwalt. Ich selbst konnte zu dieser Zeit nicht in New York sein. Glauben Sie mir - Armalite erfuhr erst heute früh, dass wir von der Polizei gesucht werden. Ich habe ihr schon soviel angetan - bitte, retten Sie sie.«
    »He, Cotton, was ist?«, schrie Veranazzo.
    »Warte einen Augenblick«, antwortete ich. »Ich muss das mit dem mexikanischen Captain besprechen. Er hat hier das Kommando.«
    »Aber beeile dich. Ich gebe dir zehn Minuten. Mach den Leuten klar, dass ich nicht spaße.«
    »Der Kerl ist unverschämt wie ein echter Gringo«, knurrte Rodriguez.
    Ich hatte mich schon gebückt und knüpfte den Segeltuchsack auf, den ich mit mir geschleppt hatte. Zum Vorschein kam das Harpunengewehr, das wir auf der Atropos sichergestellt hatten. Es war eine druckluftgetriebene Waffe, mit der die Gasprojektile abgefeuert werden konnten. Mit dieser Waffe hatte Veranazzo die beiden FBI-Bewacher betäubt, und damit wollte ich ihn jetzt selbst fassen.
    »Halten Sie ihn hin, wenn er unruhig wird«, sagte ich leise zu Rodriguez. »Ich versuche, mich seitlich heranzuarbeiten. Greifen Sie nicht vor meinem Kommando ein.«
    »Wird gemacht. Aber passen Sie auf, Senor Cotton. Der Bursche ist mehr als gefährlich.«
    Ich verschwand seitwärts in den Büschen, hielt mich immer in Deckung und erreichte auf diesem Weg die Rückseite des Forts. Ich musste durch dichtes Gebüsch kriechen, und als ich schließlich die verfallene Mauer erreichte, war ich am ganzen Körper zerkratzt und zerschunden. Der Schweiß lief mir in Strömen über das Gesicht.
    Ich hängte mir das schwere Gewehr über die Schulter und suchte nach griffigen Stellen in dem verfallenen Mauerwerk. Mühsam arbeitete ich mich empor. Die Mauer war an dieser Stelle halb eingestürzt, und ich erreichte einen Einschnitt, von dem aus ich in den Innenhof sehen konnte.
    Da war Veranazzo. Er hatte sich so in den Winkel neben dem Eingangstor gesetzt, dass er das freie Vorfeld im Blick hatte. Den rechten Fuß hatte er gegen die Wand gestemmt, in dem dadurch abgesperrten Raum kauerte Armalite.
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