Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0307 - Die Macht der Gläsernen

Titel: 0307 - Die Macht der Gläsernen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Mann, den ich, weiß der Teufel woher, kenne, spielt ein kompliziertes Spiel. Sein Auftreten ist eine Maske. Ich frage mich, was er zu verbergen hat und vor wem er sich verbergen will."
    „Vor seinem eigenen Ich", schlug Kasom spöttisch als Lösung vor.
    Atlan drehte sich um.
    „Sie haben unter Umstanden ein wahres Wort gesprochen. Wir gehen an Bord der FRANCIS DRAKE. Bei meinem ersten Besuch kam ich leider nicht dazu, mich persönlich umzusehen. Feststeht, daß uns Danton mit seinem seltsamen Schiff aus der Feuerzone des Riesenroboters OLD MAN herausgeflogen hat. Sonst säßen wir heute noch auf Rubin. Machen Sie sich fertig. Normale Borduniform. Paradekleidung ist überflüssig."
    Kasom runzelte die Stirn. Er wunderte sich über die eigentümliche Einstellung seines Chefs. Etwas wie Unruhe erfüllte ihn, als er sagte: „Sir, ich habe zwar über den Burschen Tränen gelacht und werde auch wahrscheinlich erneut Tränen lachen, aber das bedeutet nicht, daß ich seine Maßnahmen grundsätzlich billige. Er hat Transformkanonen an Bord!""
    „Richtig. Und Perry Rhodan weiß es! Einen anderen Mann hätte er deswegen hinter Schloß und Riegel setzen lassen. Die Abwehr wäre jetzt schon dabei, in einem Großeinsatz festzustellen, wo die Waffen konstruiert und hergestellt wurden. Nichts dergleichen ist geschehen. Der große Terraner hat Roi weiterfliegen lassen. In der Tat hat Danton wenig später entscheidend in die Ereignisse eingegriffen und durch seine exakt ausgearbeiteten Vorschläge dafür gesorgt, daß wir die ersten Hinweise über die Natur des Riesenroboters erhielten. Wir gelangten an Bord und konnten sogar wieder entkommen.
    Seitdem wissen wir, daß OLD MAN nicht nur von einer erstklassigen Positronik beherrscht wird, sondern in erster Linie von irgendwelchen Intelligenzen, die ich in vorsichtiger Auslegung unserer noch mangelhaften Erkenntnisse als organische Einheiten bezeichnet habe.
    Ich bin neugierig, mit welchen Nachrichten Danton diesmal ankommt. Auf dem uns bekannten Zentral- und Stützpunktplaneten der kosmischen Freihändler scheint man gut rechnen zu können.
    Sind Sie soweit?" Kasom überhörte die Frage und fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund.
    „Man nennt diese Welt Olymp und die Sonne, die sie umkreist, Boscyks Stern. Kaiser Lovely Boscyk soll der eigentliche Machthaber unter den Freihändlern sein, denen wir leider nicht das Handwerk legen können.
    Rhodan hätte sie als autarke Macht in das Imperium eingliedern und sie somit terranischen Gesetzen unterstellen sollen. Dann hätten wir es leichter, den Burschen auf die Finger zu sehen."
    Atlan ging auf die Tür zu und verscheuchte seinen Bedienungsroboter, der ihm eine frische Uniform aufdrängen wollte.
    „Sie sehen die Dinge falsch. Dieser sogenannte Kaiser Boscyk ist ein alter kranker Mann. Er hat lediglich zu repräsentieren, nicht aber zu befehlen. Außerdem bezweifle ich, daß sich die kosmischen Freihandelskapitäne Befehle erteilen lassen."
    „Irgendwie muß die Organisation gelenkt werden."
    „Dieser Lenker ist Roi Danton Boscyks rechte Hand. Wenn man bedenkt, daß Roi lange Zeit die Bodenschätze des Planeten Rubin ausbeuten konnte, ohne von uns daran gehindert zu werden, wird es klar, daß er zu den wirtschaftlich mächtigsten Privatleuten der Galaxis gehört. Rubin ist die reichste Fundstätte für Howalgonium; unersetzlich für Intelligenzen, die überlichtschnell arbeitende Geräte aller Art bauen wollen. Danton hat die anderen Freihändler höchstwahrscheinlich wirtschaftlich in der Hand.
    Er gibt ihnen werftneue Schiffe, komplette Ausrüstungen und das Startkapital. Dafür haben sie einen gehörigen Teil ihrer Gewinne als Zins- und Tilgungsleistung abzuführen.
    Sie dürfen sicher sein, daß die Organisation der Freihändler wenigstens drei positronische Rechengehirne beschäftigt. Nun kommen Sie schon."
    Fünf Minuten später erschienen Atlan und der Ertruser in der Zentrale der IMPERATOR III. Auf den großen Bildschirmen der Panoramagalerie glänzte bereits der Terkonitstahlrumpf der FRANCIS DRAKE.
    Der achthundertfünfzig Meter durchmessende Kugelkörper kam mit hoher Fahrt auf. Aus den Schirmfelddüsen des mächtigen Maschinenringwulstes peitschten glutende Energieströme, die auf den Tasterschirmen wie leuchtende Wasserfälle erkennbar wurden.
    „Größer als ein Schlachtschiff der Stardust-Klasse", nörgelte Oberst Reyht. „Ich möchte wissen, wo solche Giganten in derartiger Perfektion gebaut werden. Dabei
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher