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0307 - Die Macht der Gläsernen

Titel: 0307 - Die Macht der Gläsernen
Autoren: Unbekannt
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zu einem toten Schiff, in dem nur noch riesenhafte Kristallmengen tobten. Ihre hypnosuggestiven Überfälle wurden noch in einer Entfernung von dreißigtausend Kilometer spürbar, aber niemand konnte gezwungen werden, auf die Befehle der Verzweiflung zu reagieren.
    Als Con Bayth mit seinen achthundert Raumschiffen eintraf, hatte er nur noch das Werk zu vollenden. Atlan opferte ein wertvolles Schlachtschiff in dem Bewußtsein, daß es keine andere Möglichkeit gab, die Todesboten aus dem Nichts endgültig zu beseitigen.
    Das Solare Schlachtschiff OMASO explodierte im Feuerhagel von zweihundert Transformkanonen, die es zum Mittelpunkt einer jählings aufgehenden Riesensonne machten.
     
    12.
     
    Kurz nach der Ankunft der 14. Schweren Offensiv-Flotte/USO unter Con Bayth war ein Kreuzer der Morgenrotflotte angekommen. Auf ihm befanden sich die drei unbeeinflußt gebliebenen Männer der OMASO. Sie waren von Kommodore Ansuna aufgefischt worden, ärztlich behandelt und zur Morgenrotflotte gebracht worden.
    Die Männer meldeten sich gut ausgeschlafen und mit frischen Uniformen versorgt auf Bayths Flaggschiff, dem Ultrariesen TOSOMA. Atlan empfing sie in der Admiralskajüte. Danton, Con Bayth, Melbar Kasom und Oro Masut waren ebenfalls anwesend.
    Oberstleutnant Pen Tunither schilderte die Ereignisse auf der OMASO. Daraus wurde ersichtlich daß Oberst Clark Dentcher lange gezögert hatte, bis er endlich die Erlaubnis zu einem Erkundungsflug gab.
    Kommandant der Landungstruppe war Major Phil Hagenty gewesen. Er war anscheinend auch zuerst beeinflußt worden.
    Atlan verabschiedete die Männer mit dem Hinweis, sie hätten sich als Zeugen der Vorgänge zur Verfügung zu stellen. Die kriegsgerichtliche Verhandlung sollte an Bord des Flottenflaggschiffes CREST IV unter Perry Rhodans Vorsitz stattfinden.
    „Warum das?" erkundigte sich Roi, als Tunither, Mungu und Hestinger gegangen waren. Atlan ging zum Getränkeautomaten hinüber. Er ließ einen Becher vollaufen und drehte sich nicht um, als er sagte: „Damit ich Gewißheit habe, daß Dentcher und die anderen Verantwortlichen ehrenhaft und unter wissenschaftlich exakter Beachtung des Vorfalls behandelt werden. In der Flotte gibt es mehr als einen Kommandeur, der als Vorsitzender über die psychologischen Hintergründe hinwegsehen würde. Meiner Meinung nach ist es mit einer sturen Anwendung der einschlägigen Gesetze allein nicht getan. Wenn man im Führungsstab der Solaren Flotte schon weiß, daß Clark Dentcher in gewisser Hinsicht labil ist und bei einer Überbeanspruchung seiner Selbstbeherrschung die Psychoschranke aufgeht, dann darf man ihm eben nicht das Kommando über ein Schlachtschiff geben. Als Stabsoffizier wäre er auf Grund seiner Fähigkeiten gut aufgehoben." Atlan ging zu seinem Platz zurück.
    „Lächeln Sie anzüglich oder anerkennend, Monsieur?"
    Der Arkonide blieb vor dem Freihändlerkönig stehen. Roi hatte sich neu einkleiden lassen.
    „Weder noch. Ich bin erstaunt über Ihre Auffassung, Sire. Ist das die Weisheit des Alters oder einfach nur Toleranz, die möglicherweise aus selbsterlebten Versagern ähnlicher Art entspringt?" Atlan blickte sinnend auf die Flüssigkeit nieder. Sein Gesicht spiegelte sich darin.
    „Sie haben eine scharfe Zunge Danton. Der Großadministrator ist bereits informiert. Über Jellicos Stern schwebt OLD MAN."
    „Damit ist meine Frage aber nicht beantwortet", stellte Roi amüsiert fest.
    Atlan setzte sich. Kasom hustete. Es klang wie Donnergrollen.
    „Bauen Sie sich endlich einen Schalldämpfer in die Kehle ein", meinte der Lordadmiral ärgerlich.
    „Ihre Frage ist nicht leicht zu beantworten, Danton! Ich habe schlimmere Vergehen erlebt."
    „Bewußt gewollte, nicht wahr?"
    „Eben! Dentchers Handlung muß sorgsam durchleuchtet werden, ehe man ihm moralisch das Genick bricht. Trotzdem bleibt mir jetzt keine andere Wahl, als ihn sofort zu degradieren. Das ist hart.
    Wenn er daran zerbricht, wird es für ihn bei der Strafzumessung sehr günstig sein. Dann wird man ihn nämlich auf alle Fälle als kranken Mann einstufen und ihn unter Umständen freisprechen.
    Allerdings ist seine Laufbahn damit beendet. Man wird Gras über die Sache wachsen lassen."
    „Bis eines Tages ein Kamel kommt, um es schleunigst abzufressen" meinte Roi.
    „Sie hatten wirklich einen guten Lehrer", staunte Atlan. „Woher kennen Sie diesen altterranischen Ausspruch? Na schön, lassen wir das. Ich bekomme ja doch keine Auskunft. Nein - Dentcher muß es
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