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0307 - Die letzte Kugel für den Boß

0307 - Die letzte Kugel für den Boß

Titel: 0307 - Die letzte Kugel für den Boß
Autoren: Die letzte Kugel für den Boß
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zu dem Wagen.
    Unser Chef, Mister High, schüttelte uns die Hand. Er stellte uns den Mann vor, der mit ihm gekommen war.
    »Das ist John Meadow vom Rauschgiftdezernat der Zentrale in Washington«, sagt er. »John hat das Netz gestrickt, in dem die Donovan-Bande hängen blieb.«
    Wir gingen ins Haus und setzten uns an den selben Tisch, an dem vor einer Viertelstunde Slade, Cash und Brought gesessen hatten. Die drei waren inzwischen in einen Nebenraum gebracht worden.
    Meadow legte einen Aktenordner auf den Tisch und schlug ihn auf.
    »Ich möchte Sie über das gesamte Ausmaß der Affäre unterrichten. Vor zwei Jahren entdeckten wir in San Francisco die ersten Anzeichen dafür, dass eine neue Rauschgiftwelle sich über die Stadt und weiter über die gesamte Westküste ausbreitete. Diesmal handelte es sich um Opium. Obwohl wir die Lieferanten nicht fanden, konnten wir in Zusammenarbeit mit Interpol feststellen, dass seit mindestens einem Jahr keine nennenswerte Menge Opium in die Vereinigten Staaten geschmuggelt wurde. Trotzdem hörte der Handel mit Rauschgift nicht auf. Das lässt nur den einen Schluss zu, dass sich eine große, eine ungewöhnlich große Menge des Giftes in den Vereinigten Staaten befindet. Das Rauschgift lagert irgendwo in unserem Land, aber wir wissen nicht, wo. Es gelang uns, einen FBI-Beamten in die Bande der Hauptverteiler in San Francisco zu bringen. Acht Monate lang spielte unser Mann in Donovans Gang seine Rolle. Er erfuhr während dieser Zeit alles über Donovans Organisation. Nur eine Frage vermochte unser Mann nicht zu beantworten: Von wem bezog Donovan das Rauschgift? Nachdem alle Bemühungen unseres Agenten in dieser Hinsicht vergeblich geblieben waren, konnte es das Rauschgiftdezernat nicht länger verantworten, die Donovan-Organisation bestehen zu lassen. Wir haben den-Verein jetzt ausgehoben. Charles Donovan wurde sofort einem scharfen Verhör unterzogen. Er fiel um und nannte seinen Lieferanten. Der Mann hieß Li Ten. Wir fanden ihn in seinem Laden mit durchschnittener Kehle.«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen am Tisch. Dann fuhr Meadow fort: »Ich bitte Sie zu beachten, dass dieser Li Ten laut gerichtsmedizinischer Untersuchung knapp zehn Minuten nach Charles Donovans Verhaftung ermordet wurde. In seinem Haus fand sich nicht ein Gramm Opium. Die Verbrecher hatten den Faden, der von ihnen zu Charles Donovan führte blitzartig zerschnitten. Wir haben mit der Donovan-Gang zwar den Verteilerring zerschlagen, aber es ist uns nicht gelungen, die Quelle des Übels zuzuschütten.« Er sah Phil und mich an. Auf seinem Gesicht erschien ein Lächeln.
    »Ich hoffe, es gelingt Ihnen«, schloss er.
    Mister High ergriff das Wort.
    »Wir erfuhren von dem in die Bande eingeschmuggelten Beamten, dass Donovan drei Leute nach New York in Marsch gesetzt hatte, um New York für das Opium zu erobern. Wir haben sie in einen abseitsgelegenen Motel festgenommen. Der Lincoln, mit dem Slade, Cash und Brought hier ankamen, wird morgen in Richtung New York weiterrollen, und darin werden drei Männer sitzen. Sie werden die Rollen der Gangster spielen, und Sie werden 6 genau das tun, womit Donovan seine Leute beauftragte. Sie werden New York für das Opium erobern.«
    »Ich verstehe nur die Hälfte, Chef«, antwortete ich. »Die Tatsache, dass der umgebrachte Zwischenhändler ein Chinese war, deutet doch darauf hin, dass die entscheidenden Leute wirklich in Friscos Chinatown zu suchen sind. Ich sehe keine Chance, wie wir ausgerechnet in New York auf die richtige Fährte kommen sollen.«
    Mister High lächelte. »Ich habe mich nicht genau genug ausgedrückt. Ich hätte sagen müssen: Sie sollen New York für das Opium aus Charles Donovans Hand erobern. Für Opium an sich ist New York bereits erobert.«
    Phil pfiff leise durch die Zähne. Ich zog die Augenbrauen hoch.
    John Meadow erklärte: »Dem Rauschgiftdezernat liegen zahlreiche Berichte vor, die darauf schließen lassen, dass die Zahl der Opiumsüchtigen im Bereich der Stadt New York im Laufe der letzten sechs Monate um beinahe zweihundert Prozent gestiegen ist. Charles Donovan glaubte, in New York einen Rauschgiftring aufziehen zu können, aber die gleichen Leute, die ihn belieferten, belieferten bereits einen oder mehrere Ringe in New York. Wir sehen eine Chance, über New York an die Fälle heranzukommen, wenn Sie in der Rolle von Slade, Cash und Brought versuchen, Donovans Plan zu verwirklichen.«
    Ich rieb mir das Kinn.
    »Das hört sich gut an,
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