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0307 - Die letzte Kugel für den Boß

0307 - Die letzte Kugel für den Boß

Titel: 0307 - Die letzte Kugel für den Boß
Autoren: Die letzte Kugel für den Boß
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zurückzureißen. Ich drückte den Körper des Mannes herum, sodass er mit dem Rücken zur Theke stand.
    »Du bist ein leichtsinniger Bursche, Fred«, knurrte ich. Mit der freien Hand zog ich die Schublade völlig auf und nahm die Pistole heraus, die er hatte ergreifen wollen. »Solches Spielzeug mögen wir gar nicht, es sei denn, wir halten es selbst in den Händen.«
    »Jack! Sam!«, keucht er. »Helft mir! Hilfe!«
    Phil deutete mit dem Daumen zur Tür.
    »Wir schließen jetzt«, sagte er. »Besser, ihr geht nach Hause, aber vergesst nicht, vorher zu zahlen.«
    Ein paar Münzen und ein Dollarschein flatterten auf den Tisch. Wie eine Herde Schafe im Gewitter schoben die Männer sich zur Tür.
    Faster versuchte, sich zu befreien.
    »Bob!«, schrie er. »Verdammt Bob, warum tust du nichts?«
    Der Kellner starrte ratlos von einem zum anderen. Richard ging auf den Mann zu. Der Kellner duckte sich, hob die Arme und grollte: »Fass mich nicht an!«
    Richard tippte ihm mit dem Zeigefinger auf die Brust.
    »Dein Dienst ist für heute zu Ende, Dicker!«, Sagte er. »Nimm deine Jacke und troll dich zu Mutti, aber morgen trittst du wieder hier an.«
    Der Mann zögerte noch einen Augenblick, dann riss er sich die schmuddelige Schürze herunter, warf sie auf die Erde, nahm seine Jacke und einen schäbigen Wettermantel von dem Garderobenständer und ging zur Tür.
    Im Vorbeigehen knurrte er Fkster zu: »Tut mir leid, Fred, aber ich kann nichts machen.«
    Die Tür schlug ins Schloss. Frederic Faster war mit drei Männern, die er für Gangster halten musste, allein.
    Phil verriegelte die Tür. Ich ließ Faster los.
    »Wenn ihr mich killt«, sagte er mit überkippender Stimme, »dann…«
    »Sie irren sich, Faster. Das Theater war notwendig, aber die Gründe, aus denen es notwendig war, gehen Sie nichts an. Ich habe einen Haftbefehl gegen Sie zu vollstrecken. Frederic Faster, ich verhafte Sie wegen des dringenden Verdachts des Opiumhandels. Aufgrund einer richterlichen Anordnung erkläre ich Ihren persönlichen Besitz für vorläufig beschlagnahmt.«
    Er ging in die Knie.
    »Ihr seid… Cops?«
    »FBI! Hier ist der Haftbefehl!« Ich hielt ihm das Dokument hin, aber er war unfähig, es zu ergreifen.
    »Ich habe nichts verbrochen«, brachte er lallend heraus.
    Ich packte seinen Arm.
    »Darüber können Sie sich mit dem Untersuchungsrichter herumstreiten. Los, packen Sie ein paar Klamotten zusammen.«
    Phil äußerte mit einiger Besorgnis: »Wir müssen uns mit dem ›Mord‹ beeilen. Am Ende alarmiert einer der Kerle die Cops, und wir können es uns nicht leisten, ihnen zu erklären, warum wir ihn ›umbringen‹ müssen.«
    »Keine Sorge«, antwortete ich. »Von denen geht keiner freiwillig zu den Cops, aber sie werden erzählen, was sich hier zugetragen hat. Lösch inzwischen das Licht!«
    Ich führte Easter in die beiden Räume, die hinter der Kneipe lagen. Einer war als Küche eingerichtet, der andere als Wohnraum mit einer Couch, auf der Faster zu schlafen pflegte.
    »Was ihr macht, ist ungesetzlich«, greinte Faster.
    »Irrtum, mein Freund! Sie werden völlig legal verhaftet. Sie werden höchstens auf ungewöhnliche Weise abtransportiert.«
    Ich öffnete eines der Fenster. Die Zimmer lagen zum Hof, einem engen, dunklen Hinterhof, von dem aus eine Toreinfahrt auf die Straße führte.
    »Bugsiere den Lincoln bis auf den Hof!«, bat ich Phil. Er ging hinaus. Wenig später hörte ich das Brummen des Motors.
    Im Central Park, an einer Stelle, an der es zu dieser Stunde sehr einsam war, wollten Phil und Richard den Wirt einer Gruppe von FBI-Beamten übergeben, die dort warteten. Kein Journalist oder Reporter würde von dieser Verhaftung erfahren. Faster besaß keine Angehörigen, die benachrichtigt werden mussten, und falls er einen Anwalt wünschte, so würde der Untersuchungsrichter diesen verpflichten, strengstes Stillschweigen über seinen Mandanten zu bewahren. Wir durften hoffen, dass es drei oder vier Wochen dauern würde, bis durchsickerte, dass Frederic Faster nicht ermordet, sondern verhaftet worden war.
    Ich ging in die Kneipe zurück.
    ***
    Am nächsten Tag tauchte der Kellner auf. »Kann ich hier wieder arbeiten?«, [ragte er.
    »Na klar, alter Junge«, antwortete ich. »Arbeitest du schon lange für Faster?«
    »Erst seit einem halben Jahr«, knurrte er und trank von dem Bier, das ich ihm hingestellt hatte.
    »Hat Faster mit irgendeiner Gang zusammengearbeitet?«
    Er blickte mich unsicher an.
    »Hier kamen ’ne ganze
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