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0306 - Die Träne des Teufels

0306 - Die Träne des Teufels

Titel: 0306 - Die Träne des Teufels
Autoren: Jason Dark
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Glanz.
    Hendrik van Doolen hatte bereits einige Kostümbälle und karnevalistische Feste hinter sich gebracht, aber in diesem Fall war ihm sofort klar, daß es kein Kostüm war, das der Eindringling trug. Diese Gestalt mußte man als echt bezeichnen.
    Keine Maskierung!
    Angst?
    Van Doolen horchte in sich hinein, ob er das richtige Gefühl der Angst verspürte. Nein, das war nur Beklemmung, keine Angst. Sein Herzschlag hatte sich nur ein wenig beschleunigt, auch der Schweißausbruch hielt sich in Grenzen. Der Makler gestand sich selbst ein, daß noch immer die Neugierde überwog.
    »Wer sind Sie?« hauchte er.
    Zum ersten Mal bekam er eine Antwort. Keine krächzende Stimme schwang ihm entgegen, sondern eine fast normale Frauenstimme. »Ich bin Wikka.«
    Im Sitzen hob der Makler die Schultern. »Tut mir leid«, erwiderte er, »ich habe noch nie von Ihnen gehört.«
    »Das wird sich ändern.«
    Van Doolen ging überhaupt nicht darauf ein. Er fragte nur: »Wie sind Sie hereingekommen?«
    »Durch die Tür.«
    »Und man hat Sie gelassen?«
    »Natürlich.«
    Van Doolen runzelte die Stirn. Er stellte fest, daß die Schweißausbrüche zugenommen hatten. »Ich… ich hatte Sicherheitsmaßnahmen eingebaut«, erklärte er.
    »Du meinst die Zäune und die Bluthunde?«
    Der Makler nickte.
    »Mauer und Zäune stehen noch. Die Hunde gibt es nicht mehr. Ich habe sie vernichtet.«
    Van Doolens Kehle wurde trocken. Er schluckte. »Wie haben Sie das denn geschafft?«
    »Es war leicht. So kleine Tierchen können mich nicht erschrecken. Da müssen Sie schon mit anderen Dingen kommen.«
    »Und Rod?«
    »Du meinst den Aufpasser?«
    »Ja…«
    »Er liegt unten - als Asche!«
    Dem Makler verschlug es die Sprache. Was er da erlebte, durfte eigentlich nicht Wirklichkeit sein, so etwas konnte es auch nicht geben.
    Er glaubte aber dieser Person. Und Rod war wirklich zu Asche geworden.
    Ein Wahnsinn. Doch wer das Haus ohne Schwierigkeiten betreten konnte, schaffte das andere auch.
    »Sie haben meine erste Frage noch nicht beantwortet«, fuhr der Makler fort. »Was wollen Sie also?«
    »Sie haben etwas in Ihrem Besitz, das ich mir nehmen werde.«
    Van Doolen wußte genau, wovon die unheimliche Person sprach.
    Dennoch fragte er nach. »Was soll es denn sein?«
    »Die Träne des Teufels!«
    ***
    Ich holte tief Luft. Es dauerte eine Weile, bis ich meine Antwort formulieren konnte. »Glenda, wenn das stimmt, was du uns da gesagt hast, dann hast du bei uns allen einen Stein im Brett, und wahrscheinlich bei Mandra einen besonders großen.«
    Der Inder nickte bestätigend.
    Glenda fragte nur. »Was soll denn daran nicht stimmen?«
    Ich verzog den Mund. »Ja, was soll daran nicht stimmen?« wiederholte ich. »Wenn du es so siehst, hast du recht, in der Tat.« Ich schüttelte den Kopf. »Da zermartern wir uns das Hirn über den Begriff Träne des Teufels, und Glenda weiß Bescheid.«
    »Ihr solltet mich eben Öfter um Rat fragen«, erwiderte sie spitz.
    Ich nickte. »Das Gefühl habe ich allmählich auch.«
    Suko schlug mit der flachen Hand auf den Schreibtisch und stand gleichzeitig auf. »Was nutzt uns das lange Herumsitzen, wir sollten noch mehr Informationen haben. Befindet sich das Buch noch in deinem Besitz, Glenda?«
    »Natürlich.«
    »Und wo ist es jetzt?«
    »In meiner Wohnung.«
    Auch ich rutschte von der Schreibtischkante. »Nichts wie hin«, sagte ich.
    »Jetzt?«
    »Am besten vorgestern«, antwortete ich der erstaunt schauenden Sekretärin.
    »Auf mich könnt ihr ja verzichten«, sagte Suko. »Ich möchte mich nur kurz bei Shao melden. Kommt ihr wieder hierher zurück?«
    »Klar.«
    Glenda, Mandra und ich verschwanden. Die Sekretärin hatten wir in die Mitte genommen. Da mein Bentley in der Tiefgarage stand, mußten wir uns mit einem Leihwagen begnügen.
    Wenig später waren wir unterwegs. Glenda war aus ihrer ehemaligen Wohnung ausgezogen, da sie an dieses Haus zu schreckliche Erinnerungen besaß. [2] Sie lebte jetzt in einem Apartment. Es befand sich in einem neuerbauten Wohnturm an der Grenze zum Stadtteil Mayfair.
    Wie Glenda mir aber versichert hatte, fühlte sie sich dort auch nicht wohl und sah sich bereits nach einer neuen Bleibe um.
    Wir fanden genügend Parkraum und schossen mit dem Lift in die achte Etage hoch. Glenda schloß auf.
    Das Geräusch eines eingeschalteten Staubsaugers empfing uns. Eine Putzfrau war dabei, den Teppichboden zu säubern. Strafend schaute sie uns an, als wir über die frisch gereinigten Stellen schritten.
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