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0304 - Maskenball der Monster

0304 - Maskenball der Monster

Titel: 0304 - Maskenball der Monster
Autoren: Jason Dark
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zur Seite und schleuderte das Vieh von der Klinge.
    Die Ratte klatschte gegen die Wand und fiel zu Boden, wobei sie an dem Gemäuer noch eine dunkle Spur hinterließ.
    Für einen Augenblick hatte ich Pause und gönnte Suko einen schnellen Blick. Der Inspektor hatte den Gefangenen loslassen müssen, um sich den Ratten zuzuwenden.
    Jetzt stand der Kerl da und feuerte die Tierchen an. Die Hände hatte er geballt, das Gesicht war verzerrt, er nickte, während er schrie: »Ja, zerfetzt sie. Zerreißt sie!«
    Um seine Schreierei kümmerte sich keiner von uns. Zudem hatte auch Suko etwas anderes zu tun.
    Er ließ die Ratten kommen.
    Und schlug zu.
    Seine Hände wurden zu Dreschflegeln oder gefährlichen Waffen.
    Er war schnell, er schlug zielsicher, und die Ratten kamen nicht davon.
    Wenn sie Suko ansprangen, liefen sie bereits in seine Schläge.
    Ich hörte es knacken, wenn sie erwischt wurden. Sie klatschten wieder zurück und blieben am Boden liegen, ohne sich zu erheben.
    Einmal schnappte Suko einen Nager mitten im Sprung, drehte sich und schleuderte ihn gegen die Wand.
    Auch diese Ratte würde sich nicht mehr erheben.
    Eins stand fest. Wir hatten es bei diesen Tieren nicht mit dämonischen Wesen zu tun, sondern mit normalen Ratten, die irgend jemand beeinflußt haben mußte, weil sie so unerwartet aggressiv reagierten.
    Auch ich mußte mich mit ihnen beschäftigen. Den Dolch ließ ich nicht los. Rattenblut rann an der Klinge nach unten. Zeit, um es abzuwischen hatte ich nicht.
    Die Biester waren tückisch. Sie huschten im Zickzack heran und wollten mich dabei überraschen.
    Vier auf einmal griffen an. Ich hatte nicht gesehen, woher sie kamen, es war zu dunkel, denn das durch die Luke fallende Licht reichte nicht aus.
    Eine Ratte schaffte ich mit einem Tritt aus dem Weg, einer zweiten konnte ich ausweichen. Die dritte prallte gegen meine Brust, so heftig hatte sie sich abgestoßen.
    Ich erschrak darüber, ging unwillkürlich zurück, spürte die Wand plötzlich im Rücken und schaute nach unten.
    Mein Blick traf die kleinen Rattenaugen. Fast hatte ich das Gefühl, als würden mich Killeraugen anstarren. So kalt, so grausam.
    Die Ratte hatte auch ihr Maul aufgerissen. Die scharfen Zähne waren wie kleine Messer.
    Dann stach ich zu.
    Die Dolchklinge glitt schräg in den Körper. Das Tier zappelte, kreischte und wurde von mir mit einer heftigen Bewegung zu Boden gewuchtet. Dann trat ich sie zur Seite.
    Gaben die Bestien auf?
    Nein, sie huschten aus den Nischen und Winkeln. Und sie griffen nur uns an, nicht den Kerl, den wir überwältigt hatten. Er schien mit den Tieren auf gutem Fuß zu stehen.
    Auch Suko wirbelte wie ein Berserker. Eine Ratte war ihm auf den Rücken gesprungen. Er schlug seinen Arm nach hinten, bekam das kreischende Tier zu packen, riß es von seiner Kleidung, schleuderte es zu Boden und trat darauf.
    Wie lange wir hier kämpfen mußten, stand in den Sternen. Die Ratten waren verdammt zahlreich, und als ich an mir herabschaute, erkannte ich, daß meine Kleidung mit Rattenblut getränkt war.
    Dann änderte sich die Lage schlagartig. Plötzlich griff keine Ratte mehr an. Im Gegenteil, sie huschten von uns weg, sammelten sich und liefen die schräge Ebene hinauf.
    Ihre Körper befanden sich dicht beieinander, so daß es aussah, als würde eine graue Schlange das Brett hoch laufen.
    Auch der Mann wollte fliehen.
    Dagegen hatten wir etwas. Suko stand günstiger. Zwei lange Schritte benötigte er, um dem Kerl den Weg abzuschneiden. Bevor dieser das Brett erreichen konnte, war Suko bereits bei ihm.
    Der Schlag kam blitzschnell.
    Unser Gefangener warf noch die Arme in die Höhe, weil er den Hieb abwehren wollte, er schaffte es nicht mehr. Genau einen Sekundenbruchteil früher kam der Inspektor voll durch.
    Der andere schrie auf, schüttelte sich und brach zusammen. Dicht neben dem primitiven Aufgang blieb er liegen.
    Suko nickte mir zu und rieb seine Hände. »Ja, das war’s wohl«, sagte er.
    Auch ich dachte ähnlich. Der ersten Gefahr waren wir entronnen.
    Allerdings nicht aus eigener Kraft, denn irgend etwas hatte die Ratten zurückgeholt.
    Vielleicht war es ein Zeichen gewesen, nur für sie hörbar. Das wollten wir herausfinden.
    Wir schauten beide die Schräge hoch.
    Es war nicht einfach, über sie zu laufen, aber mit einem bißchen guten Willen mußte es zu schaffen sein. Die Zeit, noch einen anderen Ausgang zu suchen, hatten wir nicht mehr.
    Suko ging vor.
    Er bewegte sich auf allen vieren. Es war ein
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