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0304 - Des Satans höllischer Trick

0304 - Des Satans höllischer Trick

Titel: 0304 - Des Satans höllischer Trick
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wurde aus dem Hangar katapultiert, in den Weltraum hinaus gejagt und als Feind angegriffen und vernichtet. Allmählich scherte die Basis aus dem Kurs aus und taumelte steuerlos durch den Raum.
    Liebend gern hätte Alpha den Rechnerverbund ganz abgeschaltet, um das Chaos zu stoppen. Doch das ging nicht mehr. Der Stoppbefehl wurde ignoriert und verweigert. Und von Minute zu Minute wurde es schlimmer. Einrichtungen versagten oder wurden zu lebensgefährlichen Fallen. Auch die Roboter gehorchten ihren Programmen nicht mehr.
    »Wenn das nicht bald aufhört«, murmelte Alpha verbissen, »bleibt uns nichts anderes übrig, als die Rechnerzentrale zu sprengen!«
    ***
    »Bei Gelegenheit könntest du mir auch mal erzählen, was du da im Computerraum eigentlich angestellt hast«, forderte Zamorra, als Asmodis eine Pause einlegte.
    Asmodis lachte meckernd.
    »Ich habe den Rechner mit seinen eigenen Waffen geschlagen, weißt du? Vor etwa einem Jahr hat jemand in den USA ein Programm entwickelt, das mangels einer besseren Bezeichnung den Namen Computerviren bekam. Wenn dieses Programm einmal in einen Rechner eingegeben worden ist, verhält es sich wie ein Virus im menschlichen Körper. Es verändert jedes andere Programm. Es gibt keine Möglichkeit, sich dagegen zu schützen. Die Computerviren pflanzen sich fort, um so schneller, je komplexer und komplizierter der Rechner ist. Innerhalb kürzester Zeit ist der gesamte Computer so durcheinander, daß er das ist, was man bei einem Menschen geistesgestört nennen würde. Und diese Computerviren pflanzen sich nicht nur fort, während sie die anderen Programme stören und zerstören, sondern sie kriechen auch durch Verbundleitungen in andere Rechner weiter, die angeschlossen sind, und infizieren auch sie. Es gibt auch keine Möglichkeit, die Computerviren zu identifizieren, einzukreisen und zu löschen, weil sie sich hinter den noch normalen und auch hinter den gestörten Programmen förmlich verstecken.«
    Er machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: »Stell dir vor, daß du den Sperrcode eines Bankcomputers überlistest und ein Viren- Programm einspeist. Innerhalb weniger Stunden ist die gesamte Kontoführung des Bankcomputers restlos durcheinander, der Betrag von Konto A findet sich auf Konto B wieder, Konto C ist total gelöscht… und so weiter. Und ein paar weitere Stunden später sind angeschlossene Computer anderer Banken - die beispielsweise über die Eurocheque-Automaten miteinander verbunden sein müssen - ebenfalls verwirrt und gestört. Einmal ausgelöst, ist dieser Vorgang nicht mehr zu stoppen.«
    »Unfaßbar«, murmelte Zamorra. »Und so etwas gibt es tatsächlich?«
    Der Teufel nickte. »Du siehst es doch gerade! Jener Mann, der die Computerviren mehr zufällig entwickelt hat, wollte es erst auch nicht glauben. Er hat dann ein Virenprogramm mit einem Zusatzcode versehen, der es auffindbar machte. Man war äußerst verblüfft darüber, den Universitätsrechner zerstört zu sehen, und hat diesem Mann jede weitere Computer-Arbeit verboten. Der CIA wollte ihn einsperren, aber man hat sich seiner logischen Schlußfolgerung beugen müssen, daß das, was er entwickelte, auch von jedem anderen entwickelt werden kann, der zieh mit Programmen befaßt, daß ein Einsperren also ohnehin nichts nützt. Und wäre er ein Gangster, dem es darauf ankäme, die Welt ins Chaos zu stürzen, so hätte er es einfach getan, ohne irgend jemandem von seiner Entwicklung auch nur ein Sterbenswörtchen zu verraten. Einige wenige Zeitschriften in den USA und in Deutschland der Spiegel im Oktober 1974 haben darüber zu berichten gewagt.«
    Er lachte diabolisch. »Die einzige Möglichkeit, den Computervirus wieder zu entfernen, ist eine Totallöschung. Ebensogut könnte man den Computer auch sprengen. Als Oberhaupt der Dämonenfamilie stehen mir natürlich viele Möglichkeiten zur Verfügung, und in einer meiner Tarnexistenzen gelang es mir, an das Viren- Programm zu kommen. Und ich sah es nun als die einzige Möglichkeit, die Basis der Ewigen nachhaltig zu sabotieren. Bis die mit dieser Infizierung und Störung fertig werden, sind ein paar Monate herum. In der Zwischenzeit ist alles, was auch nur irgendwie rechnergesteuert ist, unbrauchbar.«
    »Es sei denn, sie besitzen ein Anti-Computerviren- Programm«, murmelte Zamorra wenig überzeugt. Ihn fror, wenn er sich vorstellte, was ein solches zerstörerisches Programm auf der Erde anrichten konnte. Asmodis’ Beispiel mit dem Banken-Verbund war das
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